Von Sonnenbrand bis Schwächeanfall Wenn die Hitze lebensgefährlich wird

dpa

26.6.2019

Bei einem Sonnenstich schmerzt der Kopf, er wird sehr heiss, der Nacken ist steif, hinzu kommen Übelkeit und Erbrechen.
Bei einem Sonnenstich schmerzt der Kopf, er wird sehr heiss, der Nacken ist steif, hinzu kommen Übelkeit und Erbrechen.
Bild: zVg

Fieber und Schwächeanfälle, Bewusstlosigkeit und sogar Lebensgefahr: Auf zu viel Hitze oder Sonne kann der menschliche Körper empfindlich reagieren. Wir sagen, was Sie tun können.

Temperaturen über 35 Grad, dazu strahlender Sonnenschein: Ganz ungefährlich sind solche Super-Sommer-Tage nicht. Denn Sonne und Hitze im Übermass schaden der Gesundheit – und sind im Extremfall sogar lebensbedrohlich.

Besonders gefährdet sind zum Beispiel ältere Menschen. Denn dem Körper fällt es mit steigendem Alter schwerer, sich an anhaltend hohe Temperaturen zu gewöhnen. Säuglinge und Kleinkinder sind eine weitere Risikogruppe, ihnen macht vor allem direkte Sonneneinstrahlung zu schaffen.

Sonnenschutzmittel, geeignete Kleidung, viel trinken und andere Vorsichtsmassnahmen sind daher für die Kleinsten und die Ältesten besonders wichtig – für allen anderen aber auch. Doch was passiert, wenn Hitze und Sonne zu viel werden?

Ein Überblick:

- Sonnenbrand: Kennt jeder, heilt in harmlosen Fällen von allein. Schwere Verbrennungen können aber ein Fall für den Arzt sein – etwa wenn sich Bläschen bilden, die Schmerzen sehr gross sind oder zusätzlich Fieber auftritt. Mit Sonnenbrand-gepeinigten Kindern unter einem Jahr sollten Eltern immer zum Arzt gehen.

Zur Linderung empfiehlt sich Kühlung: mit nassen Umschlägen, parfümfreien Gels und Lotionen oder fliessendem Wasser. Eis oder Kühl-Packs aus dem Gefrierfach belasten die Haut dagegen zusätzlich. Oft empfohlene Hausmittel wie Quark oder Joghurt können zwar ebenfalls kühlen, geschädigte Haut aber auch zusätzlich irritieren oder gar Entzündungen verursachen.

Macht Spass und hält gesund: Abkühlung ist bei anhaltender Hitze dringend notwendig – Sonnenschutz aber natürlich auch.
Macht Spass und hält gesund: Abkühlung ist bei anhaltender Hitze dringend notwendig – Sonnenschutz aber natürlich auch.
Source: Christin Klose

- Sonnenstich: Auslöser ist starke Sonneneinstrahlung auf einen unbedeckten Kopf, die eine Schwellung des Hirngewebes oder eine Entzündung der Hirnhäute verursacht. Die Folge: Der Kopf schmerzt und wird sehr heiss, der Nacken ist steif, hinzu kommen Übelkeit und Erbrechen.

Das beste Gegenmittel in solchen Fällen ist, sich in kühler und schattiger Umgebung hinzulegen. Kopf und Nacken sollte man mit feuchten, kühlen Tüchern bedecken. Einen Arzt rufen sollte man, wenn die Symptome sehr stark sind oder weitere hinzukommen – Fieber jenseits der 39 Grad etwa, Krampfanfälle oder Verwirrtheit etwa.

- Hitzeerschöpfung: Sie tritt vor allem auf, wenn die Hitze tagelang nicht nachlässt. Auslöser ist zu viel Wasser- und Nährstoffverlust ohne entsprechenden Ausgleich. Die Symptome ähneln einer Grippe: Fieber und Schwäche, dazu Schwindel und Übelkeit, Muskelkrämpfe und Verwirrtheit. Die Haut der Betroffenen ist blassgrau.

Um wieder auf die Beine zu kommen, müssen Betroffene vor allem trinken – Mineralwasser oder isotonische Getränke etwa, auf keinen Fall Alkohol. Hilfreich ist ansonsten viel Ruhe in leichter und bequemer Kleidung, auch eine kühle Dusche kann helfen. Falls die Symptome länger als eine Stunde anhalten oder sich noch verschlimmern, sollte man den Arzt rufen.

- Hitzschlag: Tritt auf, wenn der Körper aufgrund hoher Temperaturen mehr Wärme aufnimmt, als er abgeben kann. Die Folge: Die Körpertemperatur steigt schlagartig an, teils in nur 15 Minuten auf bis zu 41 Grad. Die Haut ist heiss, rot und sehr trocken. Betroffene sind unruhig, schläfrig oder verwirrt, hinzu kommt ein starkes Durstgefühl.

Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich – und deshalb immer ein Fall für den Notarzt. Bis der kommt, sollte man Betroffene kühlen, eventuelle enge Kleidung lockern und ihnen zu trinken geben. Achtung: Für Laien sind Sonnenstich, Hitzeerschöpfung und Hitzschlag oft schwer zu unterscheiden. Im Zweifelsfall daher lieber schnell die 112 wählen.

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