Hormonelles Chaos Warum ein krankes Organ die Stimmung verhageln kann

dpa/rre

30.9.2019

Depressive Verstimmungen können - insbesondere bei Teenagern - hormonelle Ursachen haben.
Depressive Verstimmungen können - insbesondere bei Teenagern - hormonelle Ursachen haben.
Source: Christin Klose/dpa

Wenn das eigene Kind oft gereizt, niedergeschlagen oder übermässig ängstlich ist, denken viele Eltern gleich an ein psychisches Problem. Doch das trifft es häufig nicht. 

Manchmal treten bei einer Fehlfunktion der Schilddrüse Symptome wie bei einer Depression auf. Wenn in der Familie Schilddrüsenerkrankungen bekannt sind, sollten Eltern beim Arztbesuch darauf hinweisen, empfiehlt der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse kann den Appetit, das Gewicht und die Gehirnleistung beeinflussen, wie die Experten erklären. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Angstzustände können weitere Anzeichen sein. Bei Mädchen seien auch veränderte Monatsblutungen ein Warnsignal.

Blutprobe bringt Klarheit

Die Schilddrüse produziert Hormone, die Einfluss darauf haben, wie schnell Lebensmittel in Energie umgewandelt werden. Dadurch ist das Organ eng mit der Gehirnfunktion und dem Stoffwechsel verbunden.



Um den Zustand der Schilddrüse zu ermitteln, muss der Arzt Blut abnehmen. Anhand der Laborwerte kann er bewerten, ob eine Unter- oder Überfunktion vorliegt. Ausserdem untersucht der Arzt den Hals durch Abtasten und mit Ultraschall, um zu erkennen, ob sich das Schilddrüsengewebe verändert hat. Es kann zum Beispiel ein sogenannter Kropf, also eine Vergrösserung der Schilddrüse, vorliegen. 

In seltenen Fällen steckt eine entzündliche Autoimmunerkrankung namens Hashimoto dahinter. Die Symptome können sich ganz unterschiedlich darstellen.  Ob eine Hashimoto-Thyreoiditis für die Beschwerden ursächlich ist, lässt sich normalerweise über eine Blutuntersuchung beim Hausarzt ausschliessen. 

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