«Mastjahr» Allergiker aufgepasst: 2018 droht ein wahrer Pollensturm

Kerstin Degen

17.4.2018

Tränende Augen, Fliessschnupfen und Niesattacken: Rund ein Fünftel der Schweizer Bevölkerung leidet alljährlich unter dem Pollenflug. Und dieses Jahr soll es besonders schlimm werden. Welche Bäume gehören zu den starken Allergenen, und was können Allergiker im Alltag beachten? Wir klären auf.

Der drastische Temperaturanstieg der letzten Tagen birgt nicht nur Anlass zur Freude, zumindest nicht für uns alle. Denn lange Sonnentage und milde Temperaturen sorgen für ein wahres Blütenfeuerwerk. Innert kürzester Zeit spriessen Bäume und Blumen um die Wette, folglich steigt auch die Pollenkonzentration drastisch an. 

Doch damit nicht genug. Allergiker müssen dieses Jahr besonders leiden, der Grund: 2018 ist ein sogenanntes «Mastjahr».

Das bedeutet, dass Bäume in einem grossflächigen geografischen Gebiet in diesem Jahr besonders viele Samen produzieren. Besonders die Birke macht Allergikern derzeit in der Schweiz das Leben schwer. 

Den Pollen den Kampf ansagen

Beim Einatmen oder direkten Kontakt mit Pollen, schwellen Bindehaut und Nasenschleimhäute an, die Folge: Juckreiz in Gaumen, Nase und Ohren, Fliessschnupfen oder verstopfte Nase, Niesattacken und tränende beziehungsweise juckende Augen. Besonders starke Symptome können, besonders bei Kindern, zu Konzentrationsverlust und Müdigkeit führen.

In den meisten Fällen helfen antiallergische Medikamente, sogenannte Antihistaminika, die in Tropfen- oder Tablettenform eingenommen werden, gegen die Beschwerden. Nasensprays, -spülungen und Augentropfen lindern die Symptome.

In besonders schweren Fällen kann der Arzt eine Desensibilisierung vornehmen. Dabei werden während drei bis fünf Jahren Pollenallergene unter die Haut gespritzt oder als Tabletten oder Tropfen verabreicht mit dem Ziel, den Körper langsam an das Allergen zu gewöhnen und dadurch einen immunologischen Schutz aufzubauen. Damit sollen weitere allergische Reaktionen vermindert oder sogar ganz eliminiert werden.

Vor allem jedoch gilt es, das Allergen so gut es geht zu meiden:

Die wichtigsten Alltagstipps für Allergiker:

  • Jacken und Schuhe vor der Haustüre lassen
  • Kleider direkt nach dem nach Hause kommen wechseln, aber nie im Schlafzimmer
  • Abends Duschen und Haare waschen 
  • Regelmässig Nasenspülungen vornehmen
  • Nasenspray und Augentropfen auf sich tragen
  • Pollenschutzgitter am Fenster anbringen 
  • Vorwiegend in der Nacht lüften
  • Wäsche nicht im Freien trocknen
  • Möbel häufiger abstauben
  • Bettwäsche regelmässig wechseln

Ab in die Berge

Ein weiterer Tipp für Leidgeplagte: Verbringen Sie Ihre Ferien dort, wo kaum Pollenflug herrscht. Reisen Sie zum Beispiel ans Meer, das Salz in Luft und Wasser beruhigt die Atemwege und am Strand sind unsere heimischen Bäume wenig verbreitet.

Übrigens: Das Schweizer Allergiezentrum aha! liefert detaillierte Pollenprognosen und verrät, wohin Allergiker flüchten können. 

Der Rat für die aktuelle Woche lautet: ab in die Berge. Denn in Höhenlagen oberhalb von 1300 Metern ist die Hasel- und Erlenblüte praktisch zu Ende, und die Blüte von Birke und Esche ist noch kaum vorangeschritten.


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