Weitverbreitetes Virus Pfeiffersches Drüsenfieber: Wenn Küssen krank macht

Kerstin Degen

11.4.2018

Pfeiffersches Drüsenfieber nennt man eine Infektionskrankheit, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) ausgelöst wird. Die Erkrankung wird auch als «Mononukleose» oder umgangssprachlich als «Kissing Disease», also Kusskrankheit bezeichnet. 

Seinen Übernamen verdankt das Pfeiffersche Drüsenfieber der Übertragung über den Speichel beim Küssen. Allerdings kann das Virus auch mittels Tröpfcheninfektion, also beim Husten oder Niesen, übertragen werden.

Die meisten Erkrankungen findet man unter Kindern und Jugendlichen unter 20 Jahren. Rund 95 Prozent der unter 30-jährigen Bevölkerung trägt Antikörper gegen das Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich, was bedeutet, dass eine Infizierung stattgefunden hat.

Die Infizierung mit EBV allein führt aber nicht zwangsläufig zu Symptomen, hinterlässt aber dennoch eine lebenslange Immunität.

Langwierige Genesung

Die Inkubationszeit dauert von wenige Tage bis zu sechs Wochen. Die anschliessende akute Erkrankung kann bis zu zwei Wochen dauern und mehr oder weniger starke Symptome hervorrufen.

Dazu gehören Fieber, Hals- und Kopfschmerzen und die charakteristisch stark geschwollenen Lymphknoten, speziell am Hals. Auch grippeähnliche Gelenk- und Gliederschmerzen treten häufig auf. 

In seltenen Fällen kann es zu chronischer Erschöpfung und Müdigkeit kommen, die sich über Monate hinzieht. 

Keine Behandlung

Gegen das Epstein-Barr-Virus gibt es keine Behandlung. Therapien sind daher immer symptomatisch und beschränken sich auf fiebersenkende Massnahmen oder Schmerzmittel.

Wer an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt, sollte seinem Körper viel Ruhe gönnen, auf Sport verzichten, viel trinken und leicht verdauliche Nahrung bevorzugen.


«Gesundheit heute» läuft jeden Samstag, 18.10 Uhr, auf SRF 1. Das Thema der Sendung vom 14. April: Vom Traum, wieder gehen zu können

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