Gute grüne Vorsätze Bäume pflanzen, Welt retten

Simone Andrea Mayer, dpa

30.11.2019

Ein schöner grüner Rasen ist nicht das Beste für die Natur. Wer ihr 2020 etwas Gutes tun will, könnte zum Beispiel mehr Beete anlegen.
Ein schöner grüner Rasen ist nicht das Beste für die Natur. Wer ihr 2020 etwas Gutes tun will, könnte zum Beispiel mehr Beete anlegen.
Bild: Getty Images

Kann auch ich helfen, die Welt zu retten? Ja, im Kleinen kann jede und jeder etwas dazu beitragen – etwa im eigenen Garten. Drei Ideen für Hobbygärtnerinnen und -gärtner für 2020.

Eine Schülerin hat es vorgemacht: Der Einzelne kann etwas fürs Klima tun. Nun will nicht jeder persönlich so aktiv sein wie Greta Thunberg. Oder seinen Alltag im Sinne der Nachhaltigkeit komplett umkrempeln und etwa auf ein Auto verzichten.

Aber schon mit kleinen Veränderungen lässt sich etwas zur Abmilderung des Klimawandels beitragen. Etwa im eigenen Garten.

Drei grüne Vorsätze zum Jahreswechsel für Gartenbesitzer:

1. So bindet man CO2

Der Hintergrund: Bäume binden Kohlendioxid (CO2) langfristig – vor allem, wenn man darauf achtet, dass ihr Holz später weiterverbaut wird und die Blattmasse durch Verrottung in den Boden übergeht und das CO2 dort gebunden bleibt.

Die Umsetzung: Gut geeignet sind für diesen Ansatz vor allem Bäume, die schnell wachsen und gross werden. Viel Blattmasse ist ausserdem empfehlenswert, erläutert Helmut Selders, Präsident des Bunds deutscher Baumschulen.

Sein Tipp sind Obstbäume, da für grosse Eichen oder Buchen viele Grundstücke keinen Platz bieten. Sie müssen aber auch zum Boden und der Menge an Sonne am Standort passen.



Extra-Tipp: Wer keinen Platz für einen Baum hat, sollte eine «bunte Hecke» setzen. «Nicht nur Kirschlorbeer oder den Lebensbaum nehmen, sondern verschiedene blühende Gehölze wie zum Beispiel die Schlehe beimischen», erklärt Selders.

2. So hilft man den Tieren

Der Hintergrund: «Vielfalt ist eine Chance aufs Überleben», sagt Marja Rottleb, Garten-Referentin beim Naturschutzbund Deutschland. Gibt es viele verschiedene Pflanzenarten, hilft dies vielen Tierarten - und umgekehrt. Sonst finden zum Beispiel manche Vögel keine Nahrung und Pflanzen können sich nicht vermehren.

Die Umsetzung: Statt nur eine Rasenfläche zu pflegen, sollte man Beete mit einer Vielfalt an Pflanzen anlegen. Vielleicht in einem Eck noch Wiesenpflanzen aussäen, die nicht regelmässig dem Rasenmäher zum Opfer fallen. Und: Die wertvollen CO2-Speicher Bäume und Sträucher setzen, die vielen Tieren neben Nahrung auch Lebensraum bieten.

Wer Bienen etwas Gutes tun möchte, setzt auf Blüten mit zugänglichen Staubblättern.
Wer Bienen etwas Gutes tun möchte, setzt auf Blüten mit zugänglichen Staubblättern.
Bild: Monika Skolimowska/dpa/dpa-tmn

Es ist aber auch wichtig, auf heimische Pflanzen und am besten auf Wildarten zu setzen, betont Nabu-Expertin Rottleb. Denn oft können Insekten die stärker gefüllten Blüten von Züchtungen nicht nutzen, da die vielen Blütenblätter den Zugang zum Nektar im Inneren behindern.

Wenn die hochgezüchteten Pflanzenformen überhaupt Pollen und Nektar produzieren. Forsythien, Hortensien und Geranien etwa sind steril.

Ungefüllte Pflanzen erkennt man leicht: Sie haben viel weniger Blütenblätter und oftmals sind Staubblätter mit Pollen gut sichtbar.

3. So rettet man CO2-Lager

Der Hintergrund: In Torf, dem Baustein von Mooren, ist eine grosse Menge Kohlendioxid gebunden. Wird er gewonnen, wird das klimaschädliche Gas freigesetzt – und obendrein das Moor als Lebensraum für viele Tiere zerstört.

Das Problem: In den allermeisten Blumenerden steckt Torf. Sogar jene, die als «torfreduziert» oder «torfarm» deklariert sind, können aus bis zu 80 Prozent des Materials bestehen.

Es gibt aber immer mehr Alternativen im Handel. Sie basieren auf Kompost, Rindenhumus und Holzfasern. Achten sollte man auf Hinweise wie «torffrei» oder «ohne Torf». Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland zum Beispiel listet entsprechende Produkte in einem Einkaufsführer zum Download.

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