Kuratorin von «Körperwelten» im Porträt: «Die Toten erklären uns das Leben»
Angelina Whalley ist die Ehefrau von Gunther von Hagens und kuratiert die publikumswirksamen Körperwelten-Ausstellungen, in denen menschliche Plastinate zur Schau gestellt werden. Ein Porträt über die Faszination menschlicher Körper und den Tod.
10.05.2021
Sie kuratiert Ausstellungen von plastinierten Leichen, die in Alltagssituationen zu sehen sind: Angelina Whalley ist Kuratorin von «Körperwelten» und Ehefrau des Plastinators Gunter von Hagens. Mit «blue News» spricht sie über ihre Arbeit, das Leben und den Tod.
«Körperwelten» bewegt sich im Grenzbereich zwischen Leben und Tod. Alle anatomischen Präparate, die in der Ausstellung gezeigt werden, sind echt. Angelina Whalley kuratiert seit über 25 Jahren «Körperwelten», die zurzeit auch in Zürich zu sehen sind.
Whalley ist Plastinator Gunther von Hagens' Ehefrau und hat seit seiner Parkinson-Erkrankung die Zügel übernommen. Von Hagens und «Körperwelten» mussten sich schon in den Anfängen Kritik stellen: Die Zurschaustellung toter Körper sei unter anderem aus religiösen oder ethischen Gründen verwerflich.
Seit fast 26 Jahren tourt nun Körperwelten um den Globus und mit mehr als 50 Millionen Besuchern zählen sie zu den erfolgreichsten Ausstellungen weltweit. Die Ausstellung in Zürich steht unter einem aktuellen Motto: «Am Puls der Zeit», wobei es um die Beschleunigung des modernen Lebens geht.
Wir hätten alles um uns herum beschleunigt, mit unserem Körper hingegen sei dies nicht möglich, sagt Whalley im Interview. Mit der Ausstellung in Zürich möchte sie zeigen, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf den menschlichen Körper haben.
Die Wanderausstellung «Körperwelten» ist noch bis zum 15. August in der Maag-Halle 622 in Zürich zu sehen.