Kolumne am MittagEric Cantona – unkontrolliert, aber mit viel Starqualitäten
Von Bruno Bötschi
2.6.2020
Genie oder Brutalo? An Fussballer Eric Cantona scheiden sich die Geister. Genau deshalb ist ihm die Rolle als arbeitsloser Vater in der neuen Netflix-Serie «Dérapages – Kontrollverlust» wie auf den Leib geschrieben.
Sein Leben lang hat Alain Delambre hart gearbeitet, sich für andere aufgeopfert. Und was hat ihm das gebracht? Nichts. Also fast nichts.
Der 57-Jährige ist zweifacher Vater, ehemaliger Personalchef, aber seit Jahren arbeitslos. Das Familienleben leidet, die Beziehung zu seiner Frau geht langsam vor die Hunde. Der Sechsteiler «Dérapages – Kontrollverlust» gehört auf Netflix aktuell hierzulande zu den angesagtesten Produktionen.
Eric Cantona, 54, ehemaliger Fussballgott und heute renommierter Schauspieler, mimt den Familienvater Alain. Der ist ein streitbarer Mann und faszinierend zugleich. Öfters rüpelhaft, brilliert er immer wieder mit Lebensweisheiten.
Es sind Charaktereigenschaften, die auch in der Karriere von Fussballer Cantona eine tragende Rolle spielten. Auf dem Rasen war er mal Genie, mal Choleriker. Er hat Traumtore erzielt, wunderbare Vorlagen geliefert. Er bespuckte Fans, prügelte sich mit Polizisten.
Und es ging noch schlimmer: Am 25. Januar 1995 wurde er im Spiel Manchester United gegen Crystal Palace des Feldes verwiesen. Für einen Hooligan war das noch zu wenig: Als Cantona das Feld verlassen musste, beschimpfte er ihn auf das Übelste. Doch Cantona identifizierte den Mann im Publikum, rannte los – und streckte ihn gnadenlos mit einem Kung-Fu-Tritt nieder.
Cantona wurde ein halbes Jahr gesperrt. Später sagte er: «Ich habe ihn nicht hart genug getreten. Ich hätte ihn härter treten sollen.»
Die Rolle seines Lebens
Auch Gelegenheitsarbeiter Alain Delambre schlägt zu. Er will sich nicht mehr länger vom rücksichtslosen Vorarbeiter zusammenstauchen lassen. Doch dann erhält er plötzlich ein verlockendes Jobangebot. Ein Flugzeughersteller will ihn engagieren: Alain soll eine fingierte Geiselnahme aus der Ferne überwachen, den schauspielernden Terroristen Anweisungen geben und schauen, wie die Managerinnen und Manager unter Stress reagieren.
Die Sache läuft aus dem Ruder. Alain bekommt statt eines neuen Jobs einen Platz in einer Gefängniszelle. Dort wird aus dem naiven und unerfahrenen Arbeitslosen plötzlich ein Mann, der wie ein Gangsterboss auftritt.
«Dérapages – Kontrollverlust» ist Geiselthriller, Gefängnisstreifen und Gerichtsdrama in einem. Sehenswert ist der Serie nicht zuletzt, weil Hauptdarsteller Cantona seine Rolle mit Kraft und Intensität erfüllt, die den Zuschauenden immer wieder zusammenzucken lässt. Er mimt eindringlich und authentisch.
Cantona hat bisher in mehr als 20 Filmen mitgespielt. Aber so gut wie diesmal war er noch nicht. Die Rolle habe ihm auch deshalb gut gefallen, sagt er, weil der Hauptdarsteller allein gegen das unmenschliche System ankämpfe, von dem man sage, dass es nicht zu ändern sei. Er habe in «Dérapages – Kontrollverlust» eine Rolle gefunden, die zu ihm passe wie keine andere.
Eric Cantona hat recht. Alain Delambre ist seine Traumrolle.
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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