Fitnessgöttin Cindy Landolt: «Ich musste erst wieder Halt finden»
Sulamith Ehrensperger
7.4.2020 - 07:12
Cindy Landolt muss nun alleine in ihrem Fitnessstudio trainieren.
Bild:Instagram @cindytraining
Das Coronavirus zwingt allen einen neuen Alltag auf. Doch wie fühlt es sich an, dieses neue Leben? «Bluewin» lässt in einer Serie eine Woche lang jeden Tag jemanden davon erzählen. Heute: Fitnessgöttin Cindy Landolt.
Cindy Landolt schafft beim Kreuzheben 146 Kilo, beim Bankdrücken 100 Kilo. Ihre Oberschenkel haben einen Umfang von 63 Zentimeter. Seit fast 20 Jahren ist der Kraftsport ihr Leben.
Ihr Fitnessstudio im Zürcher Seefeld musste die 35-Jährige nun schliessen, jenen Ort, an dem sie sonst täglich zehn bis 15 Stunden verbringt. «Ich hatte schon Tage vor dem Lockdown ein beklemmendes Gefühl», sagt die bekannte Personal Trainerin.
Nicht nur sie, auch ihre Kunden habe der Stillstand ausgebremst. «Viele haben Angst. Das Gym ist nicht einfach nur ein Körperformer, sondern auch ein Ventil, ein körperlicher Ausgleich zum Büroalltag. Das fehlt nun und ist auch schwierig für den Kopf.»
Die ersten paar Tage nach dem Lockdown war Landolt auf der Suche nach einer neuen Balance: «Ich musste erst wieder Halt finden. Und meine Tage planen, sodass ich eine klare Struktur und Ablauf habe», sagt Landolt. Normalerweise beginne sie um 7 Uhr mit den Trainings, nun habe sie vor allem morgens mehr Zeit: «Wenn ich im Homeoffice bin, brauche ich nicht Dreiviertelstunden, um mich frisch zu machen.»
Zur Person
Cindy Landolt ist ein international gefragter Personal Coach und ein Fitnessmodel. Im eigenen Studio «Centurion Club Zürich», trainiert und berät sie ihre Kunden in Fragen zu Muskelaufbau, Fettverbrennung und Ernährung. Sie zählt zu den erfolgreichsten Schweizer Influencerinnen.
Ihr Körper ist ihr Kapital: Landolt möchte zeigen, was mit Krafttraining möglich ist. Mit 16 Jahren betrat sie das erste Mal ein Fitnessstudio. Die schwitzenden Körper und der Geruch in der Luft, hätten sie vom ersten Moment an fasziniert, erzählt sie. Innerhalb von acht Jahren hat sie sich vom schlanken Model zur Muskelfrau und international gefragten Personal Coach trainiert. «Egal wo du in deinem Leben Erfolg haben willst, du braucht Disziplin und Wille, um erfolgreich zu sein», lautet ihr Motto.
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Ihre eiserne Disziplin steckt Landolt nun in die Ernährung. «Es ist das erste Mal seit Jahren, dass ich mich wieder mal perfekt strukturiert ernähren kann. Und genau das rate ich auch meinen Kunden, die mich wegen einem Homeworkout anfragen.»
Spazieren statt einbeinige Sumo-Jumps
Die richtige Ernährung sei gerade zu Zeiten von Homeoffice und wenig Bewegung ein wichtiges Rezept, um fit zu bleiben: «Viele beruhigen mit einem Pseudo-Homeworkout das schlechte Gewissen, weil sie schon drei Wochen lang ungesund gegessen haben. Es ist gescheiter, wenn man seine Ernährungsroutinen jetzt überdenkt und der neuen Situation anpasst.»
Denn wer sich weniger bewege, verbrenne entsprechend weniger Kalorien. Landolt setzt auf gute Eiweissquellen – Eier, Fisch, Poulet oder mageres Rindfleisch, viel Gemüse und möglichst unbearbeitete Kohlenhydrate. «Wer den ganzen Tag zu Hause rumsitzt, braucht sich nicht mit Pasta und Brot vollstopfen.»
Landolt hat die Mahlzeitenpläne ihrer Kunden den Homeoffice-Gewohnheiten angepasst und liefert ihre eigene Protein-Produkte vor die Haustüre.
Bild:zvg
Vom Home-Training im Wohnzimmer, in der Küche oder auf dem Balkon –davon hält die Personal Trainerin nicht viel. «Klar vermissen wir alle die Bewegung. Doch glaube ich, der Körper profitiert viel mehr, wenn wir spazieren gehen, statt einbeinige Sumojumps in der viel zu engen Stube zu machen. Die Verletzungsgefahr ist zu gross und das Risiko nicht wert.»
Täglich vier Stunden für Social Media
Die Türen ihres Gyms sind geschlossen, und so hat auch Landolt als Selbstständige finanzielle Einbussen. Zu ändern sei die Situation nicht, es gehe vielen gleich, aber die durch den Stillstand gewonnene Zeit nutzt sie, jene Dinge zu erledigen, die in der Hektik des Alltags schon einmal liegenbleiben. Landolt hat sich drei persönliche Ziele gesetzt, an denen sie nun von zu Hause aus arbeitet – sie möchte sie jedoch für sich behalten.
Ein Stück Alltagsleben findet sie in ihren Social-Media-Kanälen: Rund 680'000 Abonnenten folgen ihr bei Instagram, die Anfragen beschäftigen die Influencerin jeden Tag drei bis vier Stunden. Sie postet freizügige Fotos ihres muskelbepackten Körpers im Zuhause oder im leeren Fitnessstudio. «Klar habe ich den Vorteil, dass ich ein Gym habe. Aber ist es mein Traum, dort allein zu trainieren? – Nein, nicht wirklich. Ich bin froh, wenn meine Mitglieder wieder Leben in die Räumlichkeiten bringen.»
Serie zum Thema «Leben mit dem Virus»
Wie tickt die Schweiz in Zeiten von Corona? Eine Woche lang lässt «Bluewin» in einer Artikelserie jeden Tag eine andere Person von ihrem neuen Alltag erzählen. Die Porträtierten haben dabei gänzlich unterschiedliche Berufe, so ergibt sich ein vielschichtiger Blick in unterschiedliche Leben.
Wenn sich der Schnee in den Polarregionen blutrot oder grün färbt, sind hierfür Algenblüten im Schnee verantwortlich. Wie Forscher nun im Fachmagzin «The Cryosphere» berichten, tauchen die Algen im Zuge der Erderwärmung immer häufiger auf und werden selbst zum Teil des Problems: Sie reflektieren das Licht um bis zu 20 Prozent weniger und sorgen so für eine weitere Aufheizung. (13.1.2021)
Bild: Bob Gilmore
Auch das ist Soldatenalltag: Mitglieder der US Army ruhen sich im Besucherzentrum des US-Kapitols aus. Nach der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger von US-Präsident Trump sind sie hier für die Sicherheit des Gebäudes abgestellt. (13.1.2021)
Bild: Alex Brandon/AP/dpa
Sie liegen auf der faulen Haut: In Käselow, Deutschland, haben ausgediente Autoreifen eine neue Bestimmung gefunden. Sie beschweren eine Plane, die ein Futtersilo abdeckt. (14.1.20219
Bild: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Auch durch Corona nicht zu verhindern: Im Rahmen des traditionellen indischen Magh Bihu Erntefestes versammeln sich Menschen im Dorf Panbari, um gemeinsam zu fischen. (14.1.2021)
Bild: Anupam Nath/AP/dpa
Hart im Nehmen: Auch im Winter geht diese Surferin ihrer Leidenschaft nach und nimmt am Strand von Bournemouth an der Südküste Englands ein paar Wellen. (14.1.2021)
Bild: Andrew Matthews/PA Wire/dpa
Vor einer Entsorgungsstelle in Urtenen-Schönbühl ist ein Aquarium inklusive lebender Zierfischen abgestellt worden. Die Kantonspolizei bittet nun um Mithilfe aus der Bevölkerung, um den wenig tierlieben Besitzer ausfindig zu machen. (13.1.2021)
Bild: Kapo Bern
Kalte Schönheit: Im nordspanischen Roncal-Tal befreit ein Arbeiter die Strasse vom Eis, während hinter ihm beeindruckende Eiszapfen von der Felswand hängen. Nach extremen Schneefällen hat das Land nun eine Kältewelle erfasst. (12.2.2021)
Bild: Keystone
Auch hier gelten jetzt striktere Massnahmen: Vor der Amtseinführung von Joe Biden geht das US-Kapitol auf Nummer sicher. Ein Polizist patrouilliert im Repräsentantenhaus, nachdem die Sicherheitsmassnahmen verschärft wurden. (12.2.2021)
Bild: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Heisser Ritt übers Eis: Ein Kind lässt sich auf einem zugefrorenen See in Chinas Hauptstadt Peking auch durch Corona und Gesichtsmaske die Stimmung nicht verderben. (13.1.2021)
Bild: Keystone
Tagelange Regen- und Schneefälle haben im Kosovo und in Albanien zu schweren Überschwemmungen geführt. Mehrere Dörfer wurden dabei komplett von der Aussenwelt abgeschnitten. Im Dorf Dobroshec nutzt dieser Einwohner womöglich einer der letzten Gelegenheiten, um über die bereits schwer beschädigte Brücke zu gelangen. (11.1.2021)
Bild: Keystone
Gegen die Langeweile beim Laufen: Norbert Asprion hält in Ludwigshafen sein Mobiltelefon mit Bildern der von ihm gelaufenen Wegstrecken in Form eines Nilpferds (oben, l-r), Erdferkels und Flamingos, sowie eines Steinbocks (unten, l-r), Maulwurfs und Walross in den Händen. (11.1.2021)
Bild: Uwe Anspach/dpa
Pompeji des 21. Jahrhunderts? Eine Drohnenaufnahme zeigt die Überreste von Häusern auf der philippinischen Insel Luzon. Vor einem Jahr hatte der Ausbruch des Vulkans Taal hier zur Evakuierung von rund 308`000 Menschen geführt. (12.1.2021)
Bild: Keystone
Suchauftrag: Eine Maschine der indonesischen Marine forscht über der Javasee nach Opfern und Wrackteilen der abgestürzten Maschine von Sriwijaya Air. (12.1.2021)
Bild: Keystone
Verwaschen: Spaziergänger gehen in vom starken Wind aufgewirbelten Schnee in Ochsenwang, Deutschland. (12.1.2021)
Bild: Marijan Murat/dpa
Ein Buslenker hat in Mombasa, Kenia, spektakulär die Auffahrt auf eine Fähre verpasst und dabei sein Gefährt im Hafenbecken versenkt. Laut den Erklärungen des Chauffeurs konnte er wegen regennasser Strasse nicht rechtzeitig bremsen. Er und sein Beifahrer wurden beide gerettet. (10.1.2021)
Bild: Keystone
Aus und vorbei: Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung sammeln ausgediente Weihnachtsbäume ein. Ein Teil der Bäume wird traditionell immerhin an die Tiere des Zoos verfüttert. (11.1.2021)
Bild: Wolfram Steinberg/dpa
Gähnende Leere: Blick auf leere Strassen in Montreal. Aufgrund steigender Corona-Neuinfektionen wurde eine nächtliche Ausgangsbeschränkung in der kanadischen Stadt beschlossen. (10.1.2021)
Bild: Graham Hughes/The Canadian Press/AP/dpa
Opfer der bitteren Kälte: Südkoreanische Fischer sammeln in einer Fischfarm in Muan erfrorene Meeräschen ein. (11.1.2021)
Bild: YNA/dpa
Zweigeteiltes Leid: Eine Hauptstrasse in der Provinz Pattani ist nach starken Regenfällen und in Folge von Wasserabfluss des Bang Lang-Staudamms überflutet. (11.1.2021)
Bild: Tuwaedaniya Meringing/BERNAMA/dpa
Eine US-Flagge hängt in Gedenken an den Polizisten Brian Sicknick am Kapitol auf halbmast. Sidnick starb an den Folgen von Verletzungen, die er bei dem Sturm der Trump-Anhänger auf das Kapitol erlitten hatte. (10.1.2021)
Bild: Lena Klimkeit/dpa
Zum Frühstück verputzt ein Riesenotter in seinem Gehege im Zoo Duisburg eine Forelle. (10.1.2021)
Bild: Roland Weihrauch/dpa
Demonstranten anlässlich einer Kundgebung des Aktionsbündnis «Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik» auf dem Hauptplatz in Schwyz. (9.1.2021)
Bild: Urs Flüeler/Keystone
Twitter hat das Konto von US-Präsident Donald Trump dauerhaft gesperrt. Als Grund nennt das Unternehmen das «Risiko einer weiteren Anstiftung zur Gewalt» nach dem Sturm des Kapitols in Washington durch Trump-Anhänger. (9.1.2021)
Bild: Christophe Gateau/dpa
Starke Schneefälle haben in Teilen Japans für Stromausfälle und Verkehrschaos gesorgt. (9.1.2021)
Bild: Mana Nishio/Kyodo News/AP/dpa
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