Mehrheit ist dagegen Für Feuerwerk-Liebende wird die Luft dünn

smi

29.12.2023

Feuer frei: Wie hier in Engelberg sieht es in vielen Schweizer Ortschaften an Silvester aus. Dabei mag die Mehrheit kein Feuerwerk.
Feuer frei: Wie hier in Engelberg sieht es in vielen Schweizer Ortschaften an Silvester aus. Dabei mag die Mehrheit kein Feuerwerk.
imago/Eibner

In diversen Städten und Dörfern gilt an Silvester ein Feuerwerk-Verbot. Eine Umfrage zeigt zudem, dass eine Mehrheit für ein generelles Verbot der privaten Knallerei ist. Eine Volksinitiative hat genau dies zum Ziel. 

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Feuerwerk spaltet die Gemüter. Die einen lieben das Farbspektakel, andere hassen das Geknalle.
  • Eine Umfrage zeigt: Die Mehrheit befürwortet ein generelles Verbot von Feuerwerk für Private.
  • Eine Volksinitiative will Feuerwerk verbieten, Kantonen aber die Möglichkeit geben, Ausnahmen zu erlassen.
  • In zahlreichen Orten und Quartieren gilt an Silvester ein Feuerwerk-Verbot.

Zweimal im Jahr flammt die Diskussion auf: Braucht es das Geknalle an Silvester und am 1. August wirklich für ein frohes Fest? Für einige steht hingegen fest: Neujahr ohne Feuerwerk ist kein Neujahr und der Schweizer Nationalfeiertag schon gar nicht. Die Diskussion geht jeweils im Geböller unter, das die Schweiz an diesen zwei Terminen erfasst.

1500 Tonnen Feuerwerk sind in der Schweiz 2022 in die Luft gejagt worden. Wenn es rundherum knallt, deutet wenig darauf hin, dass die Pyrotechnika umstritten sein könnten. Die Gegner des Feuerwerks machen sich weit weniger bemerkbar als dessen Anhänger*innen.

Doch es sind viele, wie eine Umfrage von Demoscope zeigt: Satte 76 Prozent der über 8000 Befragten befürworten ein Verbot des privaten Abbrennens von Feuerwerkskörpern. «Watson» hat die Umfrage in Auftragg gegeben.

Initiative will Feuerwerk in der ganzen Schweiz verbieten

Das Resultat gibt der Volksinitiative mit dem Titel «Für eine Einschränkung von Feuerwerk» Schub. 137’193 eingereichte Unterschriften hat die Bundeskanzlei beglaubigt. Das geforderte Minimum von 100'000 gültigen Unterschriften hat das Volksbegehren also deutlich übertroffen.

Die Initiative will den Verkauf und den Gebrauch von Lärm verursachenden Feuerwerkskörpern in der Schweiz verbieten. Die Kantone können aber bei Anlässen von überregionaler Bedeutung Ausnahmenbewilligungen erteilen. An Silvester oder an grossen Stadtfesten könnte der knallende Lichterzauber am Himmel also weiterhin stattfinden. Das – offenbar nur bei einer Minderheit beliebte – private Zündeln wäre aber verboten. 

Erlaubt blieben auch pyrotechnische Anwendungen, die keinen Lärm verursachen. Dazu zählen etwa sogenannte «Vulkane», wie «Watson» herausgefunden hat.

An diesen Orten ist Feuerwerk an Silvester verboten

Bereits jetzt gilt an diversen Orten in der Schweiz ein Verbot, Feuerwerk zu entzünden. Besonders viele davon liegen im Kanton Graubünden, nämlich deren 30 von Albula, über Davos, bis St. Moritz und Zuoz. Die vollständige Bündner Liste gibt es hier.

Auch in den Innenstädten von Bern und Thun macht sich strafbar, wer eine Rakete steigen lässt. In St. Gallen ist der Klosterplatz feuerwerksfreie Zone, in Luzern die Altstadt. In Basel ist Feuerwerk in der Nähe des Zoos, des Tierparks Lange Erlen sowie in der Nähe von Spitälern verboten.

In Liestal BL gilt ein totales Feuerwerksverbot. Und das im Ort des Chienbäse-Umzugs, der «heissesten Fasnacht der Schweiz», an der jedem Pyromanen die Augen feucht werden.