Was viele falsch machen Gesundheit! So niesen Sie richtig

dpa/mi

8.2.2018

Einen Niesreiz sollte man nicht unterdrücken. Denn auf diese Weise gelangen Fremdkörper wieder nach draussen. Aber: Den Mitmenschen zuliebe sollte  man darauf verzichten, in die Hand zu niesen. 
Einen Niesreiz sollte man nicht unterdrücken. Denn auf diese Weise gelangen Fremdkörper wieder nach draussen. Aber: Den Mitmenschen zuliebe sollte  man darauf verzichten, in die Hand zu niesen. 
Bild: Getty Images

Ob im Bus, im Büro oder im Supermarkt - in der Erkältungzeit hört man es überall Niesen. Angenehm ist es für die umstehenden Mitmenschen nicht. Doch was raus muss, muss raus.

Ein kräftiger Nieser kann peinlich sein, vor allem, wenn es gerade still ist. Regelrechte Niesanfälle nerven. Und mitunter sieht man den umstehenden Leuten an, dass sie denken: «Oh Gott, was niest der jetzt wohl für Keime aus?» Und trotzdem sollte raus, was der Körper loswerden will.

Wozu niesen wir?

«Niesen ist eine Schutzfunktion des Körpers», erklärt Steffen Knopke, Oberarzt an der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde der Berliner Charité. Staub, Krümel, kleine Insekten - was immer sich in die Nase verirrt, wird wieder herauskatapultiert. Der Fremdkörper übt einen Reiz aus.

Dieser wird über den Trigeminusnerv weitertransportiert. Aber statt im Gehirn Bescheid zu geben, löst er einfach gleich einen Reflex aus: Der Oberkörper zieht sich blitzartig zusammen, dort vorhandene Luft schiesst durch die Nase aus dem Körper. Und mit ihr der Fremdkörper.

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 150 Stundenkilometer werden beim  Erkältungsviren aus der Nase geschleudert und in der Umgebung verteilt. 

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Was also tun?

Niesen. Den Reiz zu unterdrücken, ist nicht sinnvoll. Tut man es trotzdem, muss man Knopke zufolge aber keine Angst davor haben, sich zu verletzen. Es gibt zwar Einzelfälle, bei denen der Druck im Kopf durch das Wegdrücken des Niesens gefährlich hoch ansteigt.

«Das passiert aber extrem selten», sagt der Experte. Normalerweise steigt der Druck bei einem unterdrückten Nieser in etwa so wie der Blutdruck, wenn er besonders hoch ist.

Was man sonst noch wissen muss

Wer seine Mitmenschen schützen will, niest übrigens nicht in die Hand, sondern in die Armbeuge. Denn von der Handfläche aus verbreiten sich die Bakterien und Viren viel einfacher, etwa indem wir etwas berühren, das andere Menschen ebenfalls anfassen. Wie Türgfallen, Handläufe, Haltegriffe, Einkaufswagen. 

Da sich ein Kontakt mit Krankheitserregern nicht immer vermeiden lässt, hilft regelmässiges und gründliches Händewaschen. Mindestens 20 Sekunden sollten es sein.

Aktuell lohnt sich das Niesen in die Ellenbeuge gerade besonders: Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheit beim BAG, gab gegenüber der Nachrichtenagentur sda am Mittwoch auf Anfrage bekannt, dass die Grippewelle in der Schweiz ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Die Zahl der Verdachtsfälle dürfte in den nächsten Wochen jedoch sinken. 

Die Grippe-Epidemie grassiert bereits seit den Weihnachtstagen. Der Grenzwert, um von einer Epidemie zu sprechen, liegt bei 68 Verdachtsfällen pro 100'000 Einwohner. Ärztinnen und Ärzte des Sentinella-Meldesystems registrierten 38,7 Grippeverdachtsfälle auf 1000 Konsultationen, wie das BAG am Mittwoch auf seiner Webseite  bekannt gab. 

Und: Je fitter das eigene Immunsystem, desto besser kann es sich gegen die fremden Erreger schützen. Dabei helfen viel Schlaf, ausreichend Bewegung , eine gesunde Ernährung, frische Luft.

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