Erst erfand er die Männermode neu und dann die der Frauen. Giorgio Armani gehört längst zu den Allergrössten seiner Zunft. Und er entwirft unermüdlich weiter – mit mittlerweile 85 Jahren.
Es waren hektische Wochen für Giorgio Armani: Ende Mai die Präsentation seiner Resort-Kollektion in Tokio, Mitte Juni zwei Fashion Shows mit der neuen Männermode in Mailand. Und dann, vor ein paar Tagen das Defilee seiner Couture-Linie Privé in Paris.
Noch wahnwitziger erscheint dieses Programm, schaut man auf das Alter des Designers: Heute, am 11. Juli feiert Giorgio Armani seinen 85. Geburtstag.
Nötig hätte er diesen Stress schon lange nicht mehr. Sein Imperium steht solide da. Mit der Gründung einer Stiftung wurde dessen Zukunft abgesichert. Und ein Platz unter den grössten Designern der Modegeschichte ist ihm auch längst sicher.
Warum also nicht einfach das Leben geniessen? «Mein Leben ist die Arbeit. In sie habe ich immer meine gesamte Energie gesteckt», machte er unlängst in einem Interview mit dem italienischen Nachrichtenmagazin «Panorama» deutlich, warum Ruhestand für ihn keine Option ist.
Aufstieg aus einfachen Verhältnissen
Giorgio Armani wurde am 11. Juli 1934 in Piacenza bei Mailand geboren. Er war das mittlere von drei Kindern eines Buchhalters und einer Hausfrau. Obwohl nicht reich, kleidete sich seine Mutter stets schlicht und elegant. Immer wieder betonte Armani später, wie wichtig sie für die Ausprägung seines Stilempfindens war.
Der Modezar macht einfach weiter: Auch mit nunmehr 85 Jahren denkt Giorgio Armani nicht ans Aufhören.
«Mein Leben ist die Arbeit. In sie habe ich immer meine gesamte Energie gesteckt», erklärt Giorgio Armani, warum er einfach nicht von der Mode lassen kann.
Giorgio Armani ist stilbildend seit Jahrzehnten: Schon 2003 wurde ihm in London eine grosse Retrospektive gewidmet.
Weltweit bekannt wurde Giorgio Armani (rechts), als er Richard Gere im Hollywood-Film «American Gigolo» einkleidete. Natürlich kam der Schauspieler mit Co-Star Lauren Hutton 2003 zur Eröffnung von «Giorgio Armani: A Retrospective» in London.
Sein Auftsieg gleicht einem modernen Märchen: Giorgio Armani stammt aus einfachen Verhältnissen.
Dass Giorgio Armani ein Vorbild für den Nachwuchs ist, wundert nicht.
Armani leitet heute ein Lifestyle-Imperium, dessen Umsätze zuletzt mehr als 2,5 Milliarden Frankenbetrugen. Es ghört ihm allein.
Obwohl ihn die Arbeit ausfüllt, bereut Girogio Armani im Alter «nicht mehr Zeit mit den Menschen verbracht zu haben, die ich liebe.»
Giorgio Armani: Der grosse Modedesigner wird 85
Der Modezar macht einfach weiter: Auch mit nunmehr 85 Jahren denkt Giorgio Armani nicht ans Aufhören.
«Mein Leben ist die Arbeit. In sie habe ich immer meine gesamte Energie gesteckt», erklärt Giorgio Armani, warum er einfach nicht von der Mode lassen kann.
Giorgio Armani ist stilbildend seit Jahrzehnten: Schon 2003 wurde ihm in London eine grosse Retrospektive gewidmet.
Weltweit bekannt wurde Giorgio Armani (rechts), als er Richard Gere im Hollywood-Film «American Gigolo» einkleidete. Natürlich kam der Schauspieler mit Co-Star Lauren Hutton 2003 zur Eröffnung von «Giorgio Armani: A Retrospective» in London.
Sein Auftsieg gleicht einem modernen Märchen: Giorgio Armani stammt aus einfachen Verhältnissen.
Dass Giorgio Armani ein Vorbild für den Nachwuchs ist, wundert nicht.
Armani leitet heute ein Lifestyle-Imperium, dessen Umsätze zuletzt mehr als 2,5 Milliarden Frankenbetrugen. Es ghört ihm allein.
Obwohl ihn die Arbeit ausfüllt, bereut Girogio Armani im Alter «nicht mehr Zeit mit den Menschen verbracht zu haben, die ich liebe.»
Doch zunächst begann er ein Medizinstudium, brach es aber bald wieder ab. Die Familie lebte inzwischen in Mailand. Eher zufällig fand er eine Anstellung im Mailänder Kaufhaus «La Rinascente» – als Schaufensterdekorateur, später als Einkäufer.
Und dort wurde bald ein renommierter Designer auf ihn aufmerksam: Nino Cerruti. Er engagierte Giorgio Armani für seine Männerlinie. Ohne jegliche Vorbildung auf diesem Gebiet entwarf er nun Mode. 1975 gründete er sein eigenes Label, gemeinsam mit seinem Partner Sergio Galeotti, der jedoch zehn Jahre später starb.
Erfolg mit einer simplen Idee
Aus der Marke wurde mit der Zeit ein Lifestyle-Imperium. Die Umsätze lagen zuletzt bei rund 2,5 Milliarden Franken. Mit seinen diversen Linien kleidet der Designer ganz unterschiedliche Bevölkerungsschichten ein – von den massgefertigten, sündhaft teuren Modellen seiner Privé bis hinunter zu Armani Exchange. Dort gibt es dann zum Beispiel Kleider für 150 Euro.
Dazu kommen Accessoires, Düfte und Kosmetik, Möbel, zwei Hotels, selbst Pralinen vertreibt er unter seinem Namen. Und: Das Unternehmen gehört ihm allein. Immer wieder versuchten die grossen Luxuskonzerne vergeblich, ihm wenigstens ein paar Anteile abzukaufen.
Sein Erfolg geht auf eine so simple wie im Rückblick geniale Idee zurück. Giorgio Armani nahm dem Anzug den Charakter einer Rüstung und schuf eine weiche, die Schulter umspielende Silhouette ohne steife Einlagen. Die Farbpalette reduzierte er auf unauffälliges Grau, Beige und Dunkelblau. Damit revolutionierte er zuerst die Männermode, dann die der Frauen.
Legendäre Duelle mit Versace und leise Reue
Ein Schlüsselmoment seiner Karriere war die Ausstattung von Richard Gere in dem Film «American Gigolo» (1980). Dieser machte seinen Stil weltweit bekannt und steht exemplarisch für eine bis heute anhaltende enge Liaison mit den Hollywood-Stars.
Exzesse sind dem Modeschöpfer nach wie vor ein Gräuel. Wann immer es auf den Laufstegen zu laut und schrill zugeht, erhebt er mahnend die Stimme. Legendär sind seine «Duelle» mit Gianni Versace, der mit einem neobarocken, flamboyanten Stil in den 1980er- und 1990er-Jahren seinen Gegenpol bildete. «Armani entwirft für die Ehefrau, Versace für die Geliebte», so hiess es damals in Mailand.
Gleichwohl ist Armanis Mode längst nicht mehr nur schlicht. Kräftige Farben und fantasievolle Stickereien tauchen – wohldosiert – auch bei ihm auf. Er sei ein Gefangener seins Stils, hat der Designer oft beklagt. Er habe nicht die Freiheit, all seine Ideen umzusetzen. Zu ausgeprägt sei die Vorstellung, was Armani ist und was nicht.
Aber kann Arbeit allein wirklich ein Leben ausfüllen? «Es gibt etwas, was ich bereue», gestand er einmal dem Magazin «How to spend it». «Nicht mehr Zeit mit den Menschen verbracht zu haben, die ich liebe. Und dass ich so viele schöne Orte auf der Welt nie sehen konnte.» Der Autor will gehört haben, wie bei diesen Sätzen ein Zittern in Armanis Stimme lag.
Fashion Weeks: Der Modezirkus zieht um die Welt
Fashion Week: Der Modezirkus zieht um die Welt
Nordischer Streetstyle in Dänemarks Hauptstadt – das heisst: alltagstauglich, lässig, wärmend und dennoch sehr stylisch.
Skandinavische Fashion-Bloggerinnen wie Funda Christophersen und Trine Kjaer inspirieren mit ihrem lässigen Stil Frauen auf der ganzen Welt.
Warme Farben und Materialien prägen das Strassenbild während der Copenhagen Fashion Week.
Die norwegische Modebloggerin Nina Sandbech zeigt: Spannende Muster- und Materialmixe gehören ebenfalls zu den skandinavischen Spezialitäten.
Auf dem Laufsteg gibt es gewohnt puristische und alltagstaugliche Kreationen zu sehen. Hier von Mark Kenly Domino Tan und Holzweiler (Mitte).
Das kann man von den Kreationen, die an den Haute-Couture-Schauen in Paris gezeigt wurden, nicht behaupten: Bei Elie Saab gab es prunkvolle Abendroben zu sehen.
Alexander Vauthier setzte auf mondäne Schnitte mit markigen Details, viel Weiblichkeit und glamouröse Materialien.
Bei Balmain dominierten avantgardistische Schnitte: Head Designer Olivier Rousteing posiert mit Models.
Beim Traditionshaus Givenchy setzte man auf opulent-verträumte Kreationen in Schwarz und Weiss.
Auch der Kopfschmuck darf bei Givenchy funkeln.
Armani setzt für sein Label Privé auf starke Farben und feminine Schnitte.
Eines der Highlight auch in diesem Jahr: Die Kulisse der Chanel-Show im Grand Palais bestand aus der «Villa Chanel» mit Pool und mediterranem Prachtgarten.
Auch die Mode typisch Chanel: mit geradlinigen Schnitten, hochwertigen Materialien (ohne Bouclé geht nichts) und viel Schwarz und Weiss.
Üppig fielen auch die Outfits der Gäste in Paris aus.
Und teilweise auch eindeutig weniger alltagstauglich und den Temperaturen angepasst: Chiara Ferragni unterwegs zur Balmain-Show.
Zurück zur Startseite