BlutmondHimmelspektakel: Es erwartet uns die längste totale Mondfinsternis
Kerstin Degen
4.7.2018
Ende Juli erwartet uns ein seltenes astronomisches Ereignis: Der Vollmond wird zum Blutmond. Wir verraten Ihnen wie es dazu kommt, und welche Mythen rundum das Himmelsphänomen kursieren.
Seltene Naturschauspiele geben seit eh und je Anlass zu Spekulationen und Aberglaube. So auch die Mondfinsternis, die von den Menschen auf aller Welt als Bote des Unheils betrachtet wurde.
Auch heute noch liefert der glühenden Feuerball am Horizont Zündstoff für Verschwörungstheorien und Weltuntergangsdramen, obschon es für das Phänomen Blutmond eine plausible wissenschaftliche Erklärung gibt.
Vom Vollmond zum «Blutmond» - was passiert?
Am 27. Juli sollten Sie unbedingt gen Himmel schauen. Denn schon mit dem Mondaufgang um 20:58 Uhr wird irgendetwas anders sein.
Zur Erinnerung: Die Erde kreist um die Sonne, der Mond wandert in einem Monat einmal um die Erde. Leuchten kann der Trabant nicht aus eigener Kraft, sondern er reflektiert das Licht der Sonne. Steht die Erde also zwischen Sonne und Mond, sehen wir einen Vollmond.
Aber in unregelmässigen Abständen passiert noch etwas: Der Vollmond wandert durch den Schatten der Erde. Zu Beginn schiebt sich der Schatten vor den Mond, sichtbar bleibt eine schmaler werdende Sichel. Befindet er sich dann vollständig im Kernschatten, sprechen wir von der totalen Mondfinsternis.
Dieses Jahr wird das Spektakel besonders lang zu beobachten sein, vorausgesetzt die Witterungsverhältnisse stimmen. Ab 21:30 Uhr beginnt die totale Phase, der Mond verdunkelt sich und für ganze 103 Minuten herrscht die totale Mondfinsternis. Was wir dann am Himmel sehen, versetzte die Menschheit über Jahrtausende in Angst und Schrecken.
Da das Sonnenlicht durch die Erdatmosphäre gebrochen wird, erreicht vor allem langwelliges rotes Licht den Himmelskörper, dadurch erscheint er rötlich, ja fast blutig. Und um diesen «Blutmond» kursieren die wildesten Gerüchte.
Hexensabbat, zornige Götter oder wütende Drachen?
Es ist das gleiche Phänomen, das auch Sonnenuntergänge in einem milden roten Licht erscheinen lässt. Nach heutigem Wissenstand also kein Anlass zur Aufregung. Doch bevor man sich das Himmelsphänomen erklären konnte, versetzte es die Menschheit in Angst und Schrecken.
Schon in der nordischen Mythologie wurde die Mondfinsternis als Zeichen des bevorstehenden Weltuntergangs (dem sogenannten Ragnarök) interpretiert. Zwei riesige Wölfe verfolgen den Mondgott Mani und die Sonnengöttin Sól. Als sie die Gejagten einholen verschlingen sie den Mond und das verspritzte Blut wird die Sonne verdunkeln, so der Aberglaube.
Im alten China glaubten die Menschen beim Anblick einer Finsternis, dass ein Himmelsdrache das Gestirn verschlinge und im antiken Griechenland dachte man, Hexen würden ihr Unwesen treiben und den Mond blutrot einfärben.
Das Spiel mit der Angst
Und diesen Aberglauben konnte man sich zu Nutze machen. So geschehen am 29. Februar 1504. Der italienische Seefahrer Christoph Kolumbus war mit seinen Leuten auf Jamaika gestrandet, überleben konnten sie nur durch Handel mit den Einheimischen. Als Kolumbus und seine Männer die Inselbewohner jedoch übers Ohr hauten, stellten diese den Handel ein.
Doch Kolumbus, der sich mit Astronomie gut auskannte, wusste, dass es am 29. Februar 1504 auf Jamaika zu einer totalen Mondfinsternis kommen würde. Listig versprach er den Bewohnern den Zorn der Götter und drohte, den Mond zu erlöschen. Als sich der Mond dann tatsächlich verfinsterte, erschraken die Jamaikaner zu Tode. Sie nahmen den Handel wieder auf und Kolumbus «gab den Mond zurück», so die Überlieferung.
Auch in diesem Jahr werden wieder Gerüchte laut, Endzeitfanatiker sehen das Spektakel als Unheilbringer für die Menschheit. Aber das soll unsere Vorfreude nicht trüben.
Fakt ist: Der blutrote Mond ist ein fantastisches Himmelsspektakel, dessen Anblick wir uns auf keinen Fall entgehen lassen wollen. Und mit einer Stunde und 44 Minuten ist dies die längste Mondfinsternis im 21. Jahrhundert. Sie wird erst von der Mondfinsternis am 9. Juni 2123 übertroffen, die zwei Minuten länger dauern wird.
Wer kann alles die totale Mondfinsternis am 27. Juli sehen? In der Schweiz ist die ganze totale Phase sichtbar. Reisende finden auf dieser interaktiven Karte heraus, wo auf der Welt sie die Mondfinsternis am besten verfolgen können.
Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?
Der Samichlaus, das Christkind und der Weihnachtsmann spielen eine grosse Rolle in der Adventszeit. Doch wie lange hast du daran geglaubt? blue News stellt diese Frage und noch mehr an die Passanten in Zürich.
10.12.2024
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
Eine Netflix-Doku erzählt die Transformation-Geschichte des Zehnkampf-Olympiasiegers Bruce Jenner. Transfrau Nadia Brönimann hat sich «Untold: Caitlyn Jenner» angeschaut und erklärt, was sie von der öffentliche Inszenierung hält.
04.10.2021
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
Die Armut ist hierzulande kaum sichtbar. Aber es gibt sie. Betroffene haben oft das Gefühl, von einer ansteckenden Krankheit befallen zu sein. «blue News»-Redaktor Bruno Bötschi besuchte eine Abgabestelle der Lebensmittel-Hilfe Tischlein deck dich.
13.09.2021
Hüfthoch in den Fluten – Feuerwehr: Schutz von Leib und Leben hat Prämisse
Augsburg/Pfaffenhofen an der Ilm , 02.06.2024: Es sind erschreckende Bilder aus dem Süden Deutschlands. Hüfthoch stehen Menschen in den Fluten.
In Teilen Bayerns spitzt sich die Hochwasserlage zu: In mehreren Orten sind Menschen aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen.
Ein 42 Jahre alter Feuerwehrmann ist laut Landratsamt bei einem Einsatz in Oberbayern in Pfaffenhofen an der Ilm verunglückt.
Unterdessen ist nun auch die Bundeswehr im Hochwassereinsatz. Im Landkreis Dillingen a.d. Donau unterstützten nach Angaben der dortigen Behörden rund 70 Soldaten beim Befüllen von Sandsäcken.
Und der Deutsche Wetterdienst erwartet weiteren Regen. Die Unwetter der vergangenen Tage haben mancherorts binnen 24 Stunden mehr Regen fallen lassen, als im Durchschnitt in einem Monat erwartet wird.
In Baden-Württemberg atmen unterdessen die ersten Einsatzkräfte vorsichtig auf. Ein ICE, der im Schwäbisch Gmünd wegen eines Erdrutsches in der Nacht engleiste, soll im Laufe des Mittags geborgen werden. Verletzt wurde niemand.
In Bayern ist die Lage weiter angespannt. Ein Vertreter der Feuerwehr sagt, im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm herrsche aktuell ein unberechenbares Hochwasser, das man so auch noch nie verzeichnen habe. Die Prämisse laute nun: Schutz von Leib und Leben.
03.06.2024
Dress Up & Dye: Ein Mantel in Camel, drei Looks
Der camelfarbene Mantel ist ein unerlässliches Kleidungsstück in unserer Garderobe und noch dazu gerade sehr angesagt. Im Video zeigen wir den Camel Coat in drei Styling-Varianten.
25.02.2021
Bräuche zur Weihnachtszeit: Wie lange hast du an das Christkind geglaubt?
Nadia Brönimann: «Deswegen wird sie in der Trans-Community angefeindet»
«Es gibt Armut in der Schweiz, das wollen viele nicht wahrhaben»
Hüfthoch in den Fluten – Feuerwehr: Schutz von Leib und Leben hat Prämisse