Kolumne am Mittag Mireille Mathieu schläft seit Corona nur noch mit Licht 

Von Bruno Bötschi

11.12.2020

«Ich kann nicht mehr ohne Licht im Zimmer einschlafen»: Mireille Mathieu.
«Ich kann nicht mehr ohne Licht im Zimmer einschlafen»: Mireille Mathieu.
Bild: Getty Images

Der Lockdown belastet die französische Sängerin Mireille Mathieu. Die 74-Jährige schläft schlecht und leidet unter Angstzuständen. Unterkriegen lassen will sich die Künstlerin dennoch nicht.

Früher ist ihr das nie passiert. Sie, die bisher immer so gut schlafen konnte, wacht jetzt plötzlich mitten in der Nacht auf und kommt nicht wieder zur Ruhe. Der Lockdown belastet die französische Sängerin Mireille Mathieu sehr. «Ich kann nicht mehr ohne Licht im Zimmer einschlafen», erzählt sie der Wochenzeitung «Journal du Dimanche».

Trost findet die 74-jährige Sängerin mit dem auffälligen Pagenschnitt in der Religion: Sie betet regelmässig zu Gott und zu ihrer verstorbenen Mutter. «Ich bete zu ihr wie zur Jungfrau Maria und bitte sie, uns zu helfen und uns zu beschützen.»

Mathieu, die aus einfachen Verhältnissen kommt und bis heute ihren 13 Geschwistern sehr nahesteht, lebt seit 40 Jahren mit ihrer jüngeren Schwester Monique zusammen in ihrem Elternhaus in Avignon.

Dort in der Küche nahm vor über einem halben Jahrhundert eine grandiose Gesangskarriere ihren Lauf: Die kleine Mireille hörte im Radio plötzlich die Stimme der grossen Édith Piaf. Von diesem Tag an begann Mathieu selber zu singen.

Spatzen, die von Frankreichs Dächern pfeifen 

Wie Piaf ist Mathieu mit einer Körpergrösse von 1,50 Meter relativ klein. Beide sind dafür mit einer grossen Stimme ausgestattet, wobei «Der Spatz von Avignon» ein weniger raues Timbre aufweist als «Der Spatz von Paris».

Der Durchbruch in Frankreich gelang Mireille Mathieu gleich mit ihrer ersten Platte 1966: Die Presse lobte sie in den höchsten Tönen. Doch damit nicht genug. Sie wurde auch zu einem französischen Exportschlager, sang bald auch in den USA und sogar in China.

Ein enormer Aufstieg, wenn man bedenkt, woher Mathieu kommt: Zu Beginn ihrer Karriere arbeitete sie mit ihrer Schwester Monique in einer Konservenfabrik. Was sich später als Trumpf im Showgeschäft entpuppt: Das Publikum liebt ihr Aschenbrödel-Märchen.

Leben im Lockdown

Zurück zur Gegenwart: Dank Matite, wie die Sängerin ihre Schwester und langjährige Managerin Monique nennt, sitzt der Pagenschnitt auch während des Lockdowns perfekt. Die Schwester musste als Coiffeuse einspringen, weil in Frankreich die Salons wegen der Corona-Pandemie geschlossen waren.

Eigentlich wäre Mireille Mathieu jetzt gerade auf einer dreimonatigen Tournee. Stattdessen singt sie jetzt halt zu Hause, hört Abba und Queen oder sieht sich Filme mit Louis de Funès an, damit sie trotz allem hin und wieder lachen kann.

Die Sängerin sei körperlich fit, was sie ihrer Disziplin zu verdanken habe. Sie führe ein sehr geordnetes Leben. Dazu gehörten eine optimale Ernährung, regelmässige Gesangsübungen und – zumindest bevor die Corona-Pandemie ausbrach – ein tiefer und gesunder Schlaf.

Regelmässig gibt es werktags um 11:30 Uhr und manchmal auch erst um 12 Uhr bei «blue News» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.

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