Lassie ist wieder daMüssen jetzt alle wieder einen Collie haben?
Thomas Strünkelnberg, dpa
22.3.2020
Lassie ist wieder da – jetzt zeigt die Collie-Hündin wieder, was sie alles kann. In manchen Menschen dürfte das den Wunsch wecken, auch so einen Hund zu haben. Nur: Spätestens beim ersten Kontakt setzt die Vernunft aus.
Tierfilme sind für viele Menschen was fürs Herz. Vor allem Hunde verstehen zu rühren – mit treuem Blick aus grossen Augen. Sie sind süss, und sie können einfach alles. Jedenfalls im Film.
Dann ist schnell der Gedanke nicht mehr fern: Einen solchen Hund will ich auch haben. Einen Hund wie Lassie, seit Jahrzehnten der Star von Kinder- und Familienfilmen – und jetzt in der deutschen Neuverfilmung «Lassie – Eine abenteuerliche Reise».
Doch nach Filmen mit tierischen Hauptdarstellern, seien es Dalmatiner, Clownfische oder bald vielleicht auch Collies, haben die Tiere oft das Nachsehen.
Unerfahrene Hundehalter sind ein Problem
Hat der Kaufrausch die Hundefreunde schon gepackt? «Das wird schlimmstenfalls kommen», sagt Marlies Fabisch vom Tierheim Hannover. «Die Erfahrung zeigt, dass es so ist.» Denn schon ein Jahr nach der Premiere des Hollywoodfilms «101 Dalmatiner» von 1996 wurden in den USA Zehntausende verlassene Hunde in Tierheime eingeliefert.
Viele Tiere mussten eingeschläfert werden, weil Platz fehlte. Das Problem unerfahrener Hundehalter: Nach einigen Monaten würden aus süssen Welpen durchaus schwierige Hunde, die Arbeit machen, sagt Fabisch.
«Zum Boom kommt es meistens dann, wenn der Film läuft und die Zuschauer sich spontan verlieben», erklärt Katrin Umlauf, Referentin für Hunde beim Deutschen Tierschutzbund. Forscher der Universität New York stellen fest, dass Filme wie «Lassie» die Hunderassen für Jahre populär machen können. Heute sind Langhaar-Collies selten, aber das kann sich ändern: «Die Befürchtung ist, dass die Leute jetzt wieder darauf stossen», meint Umlauf. «Für Tierheime ist das oft ein Desaster.» Die Tiere würden meist überstürzt und ohne grosses Nachdenken angeschafft.
Anspruchsvolle Hütehunde
Das wird dann schnell zum Problem: Collies sind Hütehunde, die viel Beschäftigung brauchen, empfindsam und pflegeaufwendig sind und nicht für einen halben Tag in die Wohnung gesperrt werden können, wie die Tierschutzexpertin erklärt: «Irgendwann suchen sie sich selber ‹Jobs›, das kann sehr unangenehm sein.» Denn dann fingen die Tiere an, Radfahrer zu jagen oder sogar Familienmitglieder zu beissen. Oft endet das für den Hund im Tierheim.
Und es trifft nicht nur Hunde: Sogar die Nachfrage nach Ratten schnellte nach dem französischen Animationsfilm «Ratatouille» (2007) hoch, wie Umlauf erzählt. Nach dem US-Animationsfilm «Findet Nemo» von 2003 wiederum waren Clownfische angesagt, anspruchsvolle, exotische Tiere, die nur im Meerwasseraquarium gehalten werden können – und das auch nur von Experten, wie Umlauf sagt. «Man kann davon ausgehen, dass die reihenweise gestorben sind.»
Rationales Denken setzt aus
Wie kann es so weit kommen? Filme können durchaus Trends auslösen – doch «spätestens beim Kontakt mit einem Welpen setzt das rationale Denken aus und es wird emotional», erklärt Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen. «Alle Vernunft wird vergessen.» Wer dem Tier dann nicht gewachsen sei und unter enormen Tierarztkosten ächze, wolle es am liebsten anonym im Tierheim loswerden. Von «kleinen Tragödien» spricht Kopernik.
Seriöse Züchter sehen sich Kunden zwar genau an. Aber wenn sie die Kundenwünsche bei gerade einmal zwei Würfen im Jahr nicht erfüllen könnten, öffne das Tür und Tor für unseriöse Züchter, sagt Kopernik.
Die züchteten in Osteuropa, vor allem in Rumänien und Bulgarien – und der Markt sei «äusserst lukrativ». Welpen würden teils zu Spottpreisen im Internet angeboten. Nach einer Studie der EU-Kommission von 2015 wurden in der Europäischen Union jährlich allein 500'000 Hunde illegal gehandelt.
Hündinnen als Gebärmaschinen missbraucht
Umlauf beklagt, Hündinnen in Osteuropa würden in vielen Fällen als Gebärmaschinen missbraucht, die Welpen wiederum hätten meist keine Sozialisierung erfahren, weil sie viel zu früh abgegeben und von der Mutter getrennt würden. Auch seien sie oft nicht geimpft, geschwächt vom Transport und würden schnell krank. Und: Schlechte Erfahrungen setzen sich im Hundehirn fest.
Seriöse Züchter dagegen dürfen die kleinen Hunde erst ab Ende der 8. Woche abgeben, sagt Collie-Züchterin Elisabeth Wunck. Gut sei es für die Welpen, wenn sie auch die neunten Woche bei der Mutter verbringen, die ganze Hundefamilie erziehe die Kleinen mit. Werden die Welpen zu früh abgegeben, hätten sie keine Chance, das alles zu lernen.
Derzeit habe sie fünf bis sechs Anfragen nach Hunden – mehr als sonst. Interessenten versuche sie zu erklären, dass sie ein Baby bekommen – man erwarte auch von Säuglingen nicht, Rad zu fahren. Und: Mit sechs Wochen seien die Welpen auch nicht stubenrein: «Was in der Fantasie der Leute abgeht, hat mit der Realität nicht viel zu tun.»
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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