Sommer-Rezept«Neue Rezepte» von Marcella Hazan: Dieser Sugo kocht sich von selbst
Lilly Anderegg
19.7.2017
«Neue Rezepte» von Marcella Hazan: Dieser Sugo kocht sich von selbst
Das ist sie, eine der grössten Kochbuchautorinnen der Welt: Marcella Hazan (1924 – 2013).
Bild: Andri Pol
Erstmals 1999 auf Deutsch unter dem Titel «Neue Rezepte aus der klassischen italienischen Küche» erschienen: Der Echtzeit-Verlag hat das lange vergriffene Buch 2017 neu aufgelegt.
Bild: Echtzeit-Verlag
Das Buch mit dem Originaltitel «Marcella Cucina» ist ihr fünftes Kochbuch. Fotos gibt es keine in Marcella Hazans berühmter Rezeptsammlung. Im Bild: Gefüllte Kalmare wie aus dem Schulbuch.
Bild: Echtzeit-Verlag
Nur einige wenige Illustrationen lockern die 352 Seiten auf. Hier zum Beispiel die Zubereitung von hausgemachter Pasta. Der Rest ist Kopfkino.
Bild: Echtzeit-Verlag
«Neue Rezepte» enthält 185 Rezepte und vervollständigt Marcella Hazans Meisterwerk «Die klasssische italienische Küche». Beide Bücher wurden im Echtzeit-Verlag neu aufgelegt.
Bild: Echtzeit-Verlag
Das Füllen und Schneiden der Ravioli akribisch erklärt und ausnahmsweise auch illustriert: Marcella Hazans Ausbildung als Naturwissenschaftlerin kommt in ihren Anleitungen zum Tragen.
Bild: Echtzeit-Verlag
«Neue Rezepte» von Marcella Hazan: Dieser Sugo kocht sich von selbst
Das ist sie, eine der grössten Kochbuchautorinnen der Welt: Marcella Hazan (1924 – 2013).
Bild: Andri Pol
Erstmals 1999 auf Deutsch unter dem Titel «Neue Rezepte aus der klassischen italienischen Küche» erschienen: Der Echtzeit-Verlag hat das lange vergriffene Buch 2017 neu aufgelegt.
Bild: Echtzeit-Verlag
Das Buch mit dem Originaltitel «Marcella Cucina» ist ihr fünftes Kochbuch. Fotos gibt es keine in Marcella Hazans berühmter Rezeptsammlung. Im Bild: Gefüllte Kalmare wie aus dem Schulbuch.
Bild: Echtzeit-Verlag
Nur einige wenige Illustrationen lockern die 352 Seiten auf. Hier zum Beispiel die Zubereitung von hausgemachter Pasta. Der Rest ist Kopfkino.
Bild: Echtzeit-Verlag
«Neue Rezepte» enthält 185 Rezepte und vervollständigt Marcella Hazans Meisterwerk «Die klasssische italienische Küche». Beide Bücher wurden im Echtzeit-Verlag neu aufgelegt.
Bild: Echtzeit-Verlag
Das Füllen und Schneiden der Ravioli akribisch erklärt und ausnahmsweise auch illustriert: Marcella Hazans Ausbildung als Naturwissenschaftlerin kommt in ihren Anleitungen zum Tragen.
Bild: Echtzeit-Verlag
Wer die authentische italienische Küche liebt, kommt an Marcella Hazan nicht vorbei. Wir verraten ihr Rezept für eine Pastasauce, die jetzt im Hochsommer am besten schmeckt.
Kein Kochbuch strahlt so viel Glaubwürdigkeit aus wie dieses. Was hier drin steht, muss einfach wertvoll und relevant sein. Ohne Schischi präsentiert die 1956 nach Amerika ausgewanderte Italienerin hier ihr gesamtes Rezeptrepertoire – sachlich, anschaulich und vor allem: nachkochbar.
So schrieb der Gastrokritiker Wolfram Siebeck 2002 in seiner «Zeit»-Kolumne über das vorliegende, erstmals 1999 auf Deutsch erschienene Kochbuch «Neue Rezepte»: «Man muss nur die drei Seiten lesen, die die Autorin den Tomaten widmet, um zu wissen, dass sie Tacheles redet und ihren Lesern nichts vormacht. Ihre sachliche und anschauliche Art prägt all ihre Rezepte, welche dadurch auf beglückende Weise nachkochbar sind. […] Da ist mehr gesunder Menschenverstand im Spiel, als Kochbücher im Allgemeinen vermitteln.»
Fern der Heimat zu einer Zeit, da man in den USA die mediterrane Küche als Spaghetti mit Ketchup interpretierte, kochte die studierte Biologin für ihren Mann wie sie es zuhause in der Emiglia Romana kennengelernt hatte. Auf ihr naturwissenschaftliches Studium ist es zurückzuführen, dass sie über jedes Gericht und jede Zutat akribisch Buch führte.
Sobald Marcella Hazan überzeugt war, dass ihre Rezepte auch bei anderen funktionieren würden, schrieb sie sie einzeln mit der Hand auf. Rund vier Jahre nach ihrem Tod hat der Basler Echtzeit-Verlag eine Neuauflage ihrer lang vergriffenen Rezeptsammlung «Neue Rezepte» (im Original: «Marcella Cucina») herausgegeben.
Diese Rezeptsammlung ist eine konsequente Weiterführung des bereits 2015 im selben Verlag erschienenen Buchs «Die klassische italienische Küche» von Marcella Hazan. So konsequent, dass «Neue Rezepte» nicht mit Seite 1 startet, sondern auf Seite 614 weiterführt, was bereits den ersten Band legendär machte.
Unprätentiöse, echte und vor allem unverschämt gute italienische Kochkunst, vom einfachen Tomaten-Mozarella-Salat bis zum komplizierten «Pollo ripieno al Vermut», zu Deutsch: Entbeintes Brathuhn, gefüllt mit Kalbsleber und Wurst. Aber selbst letzteres Rezept ist so gekonnt auf den Punkt gebracht und ohne viel Brimmborium erklärt, dass eigentlich nichts dagegen spricht, gleich hier und jetzt die benötigte Poularde zu entbeinen.
Wir sparen uns dieses mehrseitige Rezept für ein andermal auf und veröffentlichen hier viel lieber Marcella Hazans Anleitung für das ebenso wohlklingende wie wohlschmeckende «Sugo Ligure col pomodoro crudo, olive, capperi e acciughe» aus «Neue Rezepte», das für den Hochsommer wie gemacht ist.
Rezept für ligurische Sauce mit rohen Tomaten, Oliven, Kapern und Anchovis:
Diese Sauce ist ganz und gar roh, aber man könnte auch sagen, sie kocht sich selbst. Sie zeigt sehr schön, wie dynamisch Zutaten reagieren können, wenn man ihnen die Chance dazu gibt.
Das braucht's für 4 grosse oder 6 kleine Portionen:
Pasta-Empfehlung: Zu dieser Sauce passt eigentlich nur industriell hergestellte trockene Pasta. Besonders empfehlenswert sind Spaghettini.
Schwarze und grüne Oliven entsteinen. In Essig eingelegte Kapern abtropfen lassen und mit kaltem Wasser abspülen. In Salz konservierte Kapern unter fliessendem kaltem Wasser abspülen und dann 30 Minuten in kaltem Wasser einlegen. Abgiessen und mit mehrfach gewechseltem kaltem Wasser abspülen.
Entsteinte Oliven, Kapern und Anchovisfilets zusammen hacken. Sie können dazu auch eine Küchenmaschine verwenden. Hacken Sie die Zutaten aber nicht zu Brei. In einer kleinen Schüssel beiseite stellen.
Die Tomaten roh mit einem Sparschäler schälen. Halbieren, die Kerne auskratzen und in 5 mm breite Streifen schneiden. In die Schüssel geben.
Das Basilikum in sehr schmale Streifchen schneiden und zusammen mit Majoran oder Oregano, Knoblauch, Petersilie, einer grossen Prise Salz, schwarzem Pfeffer und Essig ebenfalls in die Schüssel geben. Ein- bis zweimal umwenden, dann das Olivenöl hinzufügen und nochmals gründlich umwenden. Die Sauce mindestens 1 Stunde ziehen lassen, dabei gelegentlich alle Zutaten wenden. Mit Salz und den anderen Gewürzen abschmecken.
Die Pasta al dente kochen. Abtropfen lassen und sofort mit dem Inhalt der Saucenschüssel wenden. Die Pastasträhnen mehrmals umwenden, um sie gründlich mit der Sauce zu überziehen. Sofort servieren.
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