Gault Millau 2026 Neue Sterne über der Schweiz – 109 Restaurants erstmals ausgezeichnet

Samuel Walder

6.10.2025

Jérémy Desbraux aus dem Jura ist Koch des Jahres. 
Jérémy Desbraux aus dem Jura ist Koch des Jahres. 
KEYSTONE

Die Gastronomie-Welt wurde einmal mehr unter die Lupe genommen. «Gault Millau» zeichnet die besten Köche, Restaurant, Winzer und Hotels aus. blue News zeigt dir die Gewinner*innen aus jeder Region.

Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der GaultMillau Guide 2026 listet 880 Restaurants, 100 Gourmet-Hotels und 150 Winzer, mit 109 Neueinträgen und vielen Bewertungsänderungen.
  • Marco Campanella steigt mit zwei 19-Punkte-Restaurants zur Spitze auf, während zahlreiche neue Talente wie Dario Moresco, Kira Ghidoni und Valentin Sträuli als Aufsteiger des Jahres gefeiert werden.
  • Sonderauszeichnungen gehen u. a. an Evelyn Igl («Gastgeberin des Jahres»), Pascal Steffen («Green Chef») und das «Badrutt’s Palace» in St. Moritz als «Hotel des Jahres».

Der neue GaultMillau Guide 2026 ist da – und er bringt Bewegung in die Schweizer Gourmetszene. 880 Restaurants, 100 Gourmet-Hotels und die 150 besten Schweizer Winzer sind gelistet. Ganze 109 Restaurants sind erstmals dabei, 98 Köche verbessern ihre Bewertung, 32 verlieren Punkte.

Jura

In der kleinen jurassischen Gemeinde Le Noirmont (1957 Einwohner) steht ein neues kulinarisches Aushängeschild: die Maison Wenger von Jérémy Desbraux und Anaëlle Roze.

Chef Jérémy (39) kocht auf 18-Punkte-Niveau und setzt auf Produkte aus der Region. Das Restaurant und das Hotel wurden im Winter umgebaut. Desbraux strebt nach Perfektion – kein Zufall, denn er arbeitete zuvor jahrelang bei Franck Giovannini im weltberühmten «Hôtel de Ville» Crissier (VD), wie das Fachmagazin «Gault Millau» schreibt.

Das kleine Dorf ist übrigens schon einmal in die Schweizer Gourmetgeschichte eingegangen: Georges Wenger, der frühere Küchenchef des Hauses, wurde 1997 vom «Gault Millau» als «Koch des Jahres» ausgezeichnet.

Tessin und Graubünden

Der «Club des 19» wächst weiter. Marco Campanella erreichte im «Eden Roc» Ascona als jüngster Koch die Höchstnote von 19 Punkten – und wurde nun auch in seiner Winterresidenz, dem «Tschuggen Grand Hotel» Arosa, mit 19 Punkten bewertet.

Zu den weiteren 19-Punkte-Köchen gehören:

  • Tanja Grandits (Basel)
  • Peter Knogl (Basel)
  • Franck Giovannini (Crissier, VD)
  • Andreas Caminada (Fürstenau, GR)
  • Philippe Chevrier (Satigny, GE)
  • Heiko Nieder (Zürich)

GaultMillau-Chef Urs Heller sagt: «Ich habe alle 19-Punkte-Chefs auch dieses Jahr besucht und war begeistert. Sie sind hervorragende Ausbildner und fluten das Land regelmässig mit neuen Talenten.»

Im Tessin punktet Reto Brändli im «Ecco» Ascona nach seiner Rückkehr aus Berlin. Auch Kira Ghidoni von der «Osteria Bisnona» Contone TI zählt zu den neuen Entdeckungen des Jahres.

Zürich

In Zürich sorgt Dario Moresco mit seiner modernen italienischen Küche im «Orsini» für Aufsehen – 17 Punkte und der Titel «Aufsteiger des Jahres». Zudem steigen Marco Ortolani im «La Réserve» und der Japaner Atsushi Hiraoka im «Dolder Grand» in die 17-Punkte-Liga auf.

Im gleichen Haus wirkt auch Evelyn Igl, Ehefrau von Heiko Nieder, die als «Gastgeberin des Jahres» ausgezeichnet wird. Ihre Servicebrigade ist zu 100 Prozent weiblich.

Westschweiz

In der Romandie gehören Armel Bedouet vom «L’Aparté» Genf und PP Clément vom «Au Chasseur» Fribourg zu den Aufsteigern.

Weitere neue 17-Punkte-Adressen in der Westschweiz sind:

  • «La Micheline» (Genf)
  • «Hotel des Horlogers» Le Brassus (VD)
  • «Gerber Wyss» Yverdon-les-Bains (VD)

Dazu kommt die Französin Charline Pichon, die im «Hôtel de Ville» Crissier über einen der grössten Weinkeller der Schweiz mit 40 000 Flaschen wacht – sie ist «Sommelier des Jahres».

Ostschweiz und Mittelland

Zu den neuen Talenten zählen Valentin Sträuli («Igniv» Andermatt), Sascha Spring («Seepark» Thun), Monika Huber («Schlössli» Bottighofen TG), Marc-Joshua Engel («Aux Trois Amis» Schernelz BE) und Flavio Fermi («Ackermannshof» Basel).

Stephanie Mittler, Souschefin im «Mammertsberg» Freidorf TG, beeindruckt mit ihren Desserts und wird als «Patissier des Jahres» ausgezeichnet.

Green Chef und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist in der Schweizer Spitzengastronomie längst Standard. Doch «Gault Millau» kürt weiterhin Vorreiter: Den Titel «Green Chef of the Year 2026» erhält Pascal Steffen, 18-Punkte-Chef im «Roots» Basel, der als «Gemüseflüsterer» gilt.

Weitere Auszeichnungen und Hotels

Zwölf neue Chefs erreichen 17 Punkte, darunter James Baron in der «Säumerei am Inn» La Punt Chamues-ch (GR), Tino Zimmermann in der «Stiva Veglia» Schnaus (GR) und André Kneubühler in «The Omnia» Zermatt. Auch die «Chedi-Twins» Dominik Sato und Fabio Toffolon steigern ihre Bewertung in der Bergfiliale «Japanese at Gütsch».

Bereits vor einigen Wochen wurden zwei Sonderpreise vergeben: «Badrutt’s Palace» St. Moritz ist «Hotel des Jahres» und«Olympia» Bern erhält den Titel «Pop des Jahres».


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