Wetter-Experte«So ein Ereignis kommt alle 20 Jahre vor»
Von Philipp Dahm
15.1.2021
Schnee über Schnee in der Schweiz
Der starke Schneefall hat in Zürich zur Einstellung des gesamten Tram- und Buslinienverkehrs auf dem Stadtgebiet und im Limmattal geführt.
Bild: Keystone
Die heftigen Schneefälle führen vielerorts zu Unfällen: Bei einer Frontalkollision in Hersberg BL sind drei Personen verletzt worden.
Bild: Polizei Basel-Landschaft
Einer von neun Unfällen, die sich wegen des anhaltenden Schneefalls im Kanton Zug ereignet haben.
Bild: Zuger Strafverfolgungsbehörden
Ein Mann hat beim Schneeräumen in Valens SG jede Menge zu tun: Wie in weiten Teilen der Schweiz fiel auch hier in der Nacht auf den 14. Januar eine immense Menge Neuschnee.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Der Pöstler muss ein gutes Auge haben, um überhaupt die Briefkästen zu finden.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Im wahrsten Sinne cool ist das natürlich für die Kinder: Den Weg zum Chindsgi und in die Schule kann man so bequem per Schlitten zurücklegen.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Kein Durchkommen mehr: Im Kanton Uri hat eine Lawine die Kantonsstrasse zwischen Seedorf und Bauen verschüttet.
Bild: Keystone/Urs Flüeler
Glück im Unglück: Verletzt wurde gemäss Angaben der Urner Polizei niemand. Der Schnee türmte sich aber teilweise bis zu vier Meter hoch.
Bild: Keystone/Urs Flüeler
Eindrückliche Schneemengen gab es auch in Tenna im Bündner Safiental, wie diese Aufnahme zeigt.
Bild: blue News
Viel Arbeit haben dadurch die Schneeräumungsdienste, wie hier in Valens. Der Hügel im Hintergrund ist übrigens ein eingeschneites Auto.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Eine Schneefräse befreit im Dorf Göschenen im Kanton Uri eine Strasse von den Schneemassen.
Bild: Keystone
Schnee, wohin man blickt: Eine Frau zieht ebenfalls in Valens einen ausgedienten Christbaum hinter sich her ...
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
... der daraufhin an Geissen verfüttert wird. En Guete!
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Schnee über Schnee in der Schweiz
Der starke Schneefall hat in Zürich zur Einstellung des gesamten Tram- und Buslinienverkehrs auf dem Stadtgebiet und im Limmattal geführt.
Bild: Keystone
Die heftigen Schneefälle führen vielerorts zu Unfällen: Bei einer Frontalkollision in Hersberg BL sind drei Personen verletzt worden.
Bild: Polizei Basel-Landschaft
Einer von neun Unfällen, die sich wegen des anhaltenden Schneefalls im Kanton Zug ereignet haben.
Bild: Zuger Strafverfolgungsbehörden
Ein Mann hat beim Schneeräumen in Valens SG jede Menge zu tun: Wie in weiten Teilen der Schweiz fiel auch hier in der Nacht auf den 14. Januar eine immense Menge Neuschnee.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Der Pöstler muss ein gutes Auge haben, um überhaupt die Briefkästen zu finden.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Im wahrsten Sinne cool ist das natürlich für die Kinder: Den Weg zum Chindsgi und in die Schule kann man so bequem per Schlitten zurücklegen.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Kein Durchkommen mehr: Im Kanton Uri hat eine Lawine die Kantonsstrasse zwischen Seedorf und Bauen verschüttet.
Bild: Keystone/Urs Flüeler
Glück im Unglück: Verletzt wurde gemäss Angaben der Urner Polizei niemand. Der Schnee türmte sich aber teilweise bis zu vier Meter hoch.
Bild: Keystone/Urs Flüeler
Eindrückliche Schneemengen gab es auch in Tenna im Bündner Safiental, wie diese Aufnahme zeigt.
Bild: blue News
Viel Arbeit haben dadurch die Schneeräumungsdienste, wie hier in Valens. Der Hügel im Hintergrund ist übrigens ein eingeschneites Auto.
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Eine Schneefräse befreit im Dorf Göschenen im Kanton Uri eine Strasse von den Schneemassen.
Bild: Keystone
Schnee, wohin man blickt: Eine Frau zieht ebenfalls in Valens einen ausgedienten Christbaum hinter sich her ...
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
... der daraufhin an Geissen verfüttert wird. En Guete!
Bild: Keystone/Gian Ehrenzeller
Wann gab es zuletzt in der Schweiz so viel Schnee? Wie wird das Wochenende – und wie weit sind wir von Kälterekorden wie 1929 oder 1956 entfernt? MeteoSchweiz hat die Antworten.
Ludwig Z'graggen von MeteoSchweiz ist der perfekte Ansprechpartner, um die aktuelle Wetterlage zu vergleichen und einzuordnen: Der Meteorologe beweist auf telefonische Nachfrage von «blue News», dass er sich mit Daten und historischen Schneehöhen bestens auskennt.
Wann hat es in der Schweiz zuletzt so eine Schneelast gegeben?
In der Ostschweiz und in der Region Zürich war das sicherlich am 5. März 2006 der Fall, da hatten wir 10 bis 15 Zentimeter mehr Schnee als jetzt. Auch im Bündnerland und den Bergregionen gab es bis jetzt keine Rekord-Schneehöhen in 24 Stunden.
Wie muss man die jetzige Wetterlage einordnen?
Man kann davon ausgehen, dass ein Ereignis wie jetzt alle 20 Jahre vorkommt, was Schneefall in 24 Stunden angeht. Die 3-Tage-Summen sind allerdings sehr hoch.
Was wäre ein Vergleichswert bei den Rekordmarken?
Was den 24-Stunden-Schneefall angeht, war es in Graubünden beispielsweise am 30. Januar 1982 extremer: Da fiel in diesem Zeitraum über ein Meter Neuschnee. Dieses Mal sind es dort in höherem Lagen zwischen 60 und 80 Zentimeter.
Am Samstagmorgen wird eine Hochdruck-Wetterlage vorherrschen: Es wird schön – und kalt. Dann kommt aus dem Nordwesten noch einmal eine Front, die Schnee bringt. Aber nicht mehr so gewaltig: Es werden wohl nur noch 20, 30 Zentimeter Schnee zustande kommen.
Und die Aussichten für die kommende Woche?
Ab Montag regiert ein Zwischenhoch: Es gibt wahrscheinlich zumeist sonniges Wetter. Dann wird das Wetter sich umstellen: Der Wind dreht auf Südwest und bringt deutlich mildere Luft zu uns. Am Alpennordhang und in Graubünden muss man sogar mit Föhn rechnen. Ab Donnerstag könnte es dann wieder zu einer West-Situation mit einigen Niederschlägen kommen, wobei Graubünden hier nicht sehr betroffen sein dürfte.
Was sind die grössten Gefahren bei der Wetterlage?
Das sind eindeutig die Lawinen. Es sind doch schon grosse Lawinen abgegangen, und die Gefahr besteht auch weiterhin.
Wird der Januar aussergewöhnlich?
Das lässt sich noch schwer sagen, aber es wird eher im Durchschnitt sein. Es war zwar jetzt schon kalt, aber in den kommenden Tagen wird es wieder eher mild werden. Es ist auf keinen Fall ein extrem kalter Januar.
Es wurde geschrieben, die Wetterlage sei heute ähnlich wie 1928/1929. Ein gewagter Vergleich?
Ja, das ist schon ein gewagter Vergleich. Grundsätzlich besteht ja schon die Möglichkeit, aber 1929 hatten wir im Flachland Temperaturen von minus 30 Grad. In Dübendorf ZH wurden am 12. Februar 1929 minus 35,6 Grad gemessen, in Zürich hatten wir damals minus 25 Grad. Der ganze Februar 1929 war extrem kalt: Der Bodensee ist ja zugefroren damals. Dass so was jetzt wieder zutrifft, wage ich zu bezweifeln. Ich tue mich auch immer schwer mit Prognosen über einen Monat und noch weiter hinaus.
War das das kälteste Frühjahr?
1956 war es noch kälter: Es gab zwei extreme Kälteausbrüche, am 2. Februar und dann am 10. Februar. In Zürich gab es minus 23 Grad, es wehte eine extrem starke Bise. In Genf gab es ebenfalls minus 18, minus 19 Grad mit 10 bis 15 Tagen starker Bise. Das Monatsmittel war damals minus 10 Grad: In Uri sind fast alle Nussbäume erfroren.
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen 1929 und 1956?
Die Wetterlagen waren dieselben: Nordost-Lagen. Es gab ein Tief über dem Mittelmeer, durch das kalte Luft von Russland her eingeströmt ist. Auf dem Feldberg in Deutschland gab es 1956 minus 31 Grad und der Wind pfiff dort mit fast 100 Stundenkilometer durch.
Bild: ZvG
Ludwig Z'graggen von MeteoSchweiz kennt sich mit der Schweizer Wetter-Historie bestens aus.