Zoff in Zermatter Fünf-Sterne-HotelStarkoch Heinz Rufibach muss gehen
Bruno Bötschi
17.4.2025
«Ich bin 63 Jahre alt. Da wird es schwierig, noch etwas Passendes zu finden.»: Heinz Rufibach nach seiner Freistellung als Executive Chef im Grand Hotel Zermatterhof in Zermatt VS.
Bild:Screenshot Facebook
Der viel gerühmte Küchenchef Heinz Rufibach muss das Fünf-Sterne-Haus Zermatterhof in Zermatt VS verlassen. Sein Nachfolger, Stefan Lünse vom «Lenkerhof» in Lenk BE, steht vor grossen Herausforderungen.
«Executive Chef Heinz Rufibach vom Grand Hotel Zermatterhof in Zermatt VS gehört zu den erfolgreichsten Schweizer Küchenchefs. Er steigert sich auch jenseits der 60 Lenze Jahr für Jahr», notierte im Sommer 2024 das «Gastrojournal».
Und jetzt, nur knapp ein Jahr später, diese Meldung: Rufibach, der das Hotelrestaurant mit 16 Gault-Millau-Punkten sowie einem Michelin-Stern etablierte, wird per Ende August 2025 freigestellt.
Die Mitteilung von «Chief of Staff» Fernando Clemenz an die «werten Mitglieder der Geschäftsführung», soll laut Gault-Millau Schweiz , ziemlich trocken ausgefallen sein:
«Im Namen von Markus Marti, General Manager Grand Hotel Zermatterhof teile ich mit, dass das Arbeitsverhältnis am Samstag fristgerecht auf den 31. August aufgelöst wurde.»
Stefan Lünse wird Nachfolger von Heinz Rufibach
Laut der helvetischen Gastrobibel habe Heinz Rufibach schon länger gespürt, dass seine Dienste im Zermatter Fünf-Stern-Hotel bald nicht mehr gefragt sein könnten.
«Ich weiss nicht, ob ich mich noch lange darüber freuen darf», soll Rufibach gesagt haben, als er erfuhr, dass seine Musterschülerin Miri Schwarz vom Gaul-Millau für ihre Leistung im Zweitrestaurant Lusi mit dem 14. Punkt belohnt wurde.
Nun hat sich also seine Vorahnung bestätigt – zu seinem Leidwesen.
Bereits klar ist, wer Nachfolger von Heinz Rufibach im «Zermatterhof», einem Flaggschiff der Zermatter Burgergemeinde, antreten wird:
Es ist Stefan Lünse.
Lünse war zehn Jahre lang im «Lenkerhof» an der Lenk BE als Executive Chef tätig. Im dortigen Restaurant Spettacolo kochte er sich zu 16 Gault-Millau-Punkten, auch das zweite Restaurant Oh de vie wird von den Kritiker*innen der Gastrobibel mit 14 Punkten bewertet.
Für Rufibach «ist eine Welt zusammengebrochen»
Laut Gault-Millau soll Lünse in letzter Zeit häufiger durch Zermatt geschlendert sein – und er soll sogar im «Zermatterhof» übernachtet haben.
In Walliser Ferienort wartet auf Stefan Lünse eine Herkulesaufgabe: Bis zum Start zur Sommersaison am 1. Mai muss er eine neue Küchenbrigade aufbauen.
Laut Gault-Millau haben 16 der 18 bisherigen Zermatterhof-Köch*innen, darunter auch Rufibachs Vize Mirjam Schwarz, die neuen Arbeitsverträge nicht unterschrieben.
«Für viele von ihnen ist eine Welt zusammengebrochen», sagt Heinz Rufibach gegenüber Gault-Millau. Für ihn auch: «Ich bin 63 Jahre alt. Da wird es schwierig, noch etwas Passendes zu finden.»
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