«Gehört verboten»Vorsicht, Mami-Taxi: Das sagt die Leserschaft von «Bluewin»
mi/bb
21.8.2018
Spätestens seit Montag ist in der Schweiz vielerorts der Schulalltag wieder eingekehrt. Allenthalben sind Kinder zu sehen: Hüpfend, rennend, schlendernd, plaudernd oder zankend – in Grüppchen oder zu zweit. Den Schulweg legen allerdings nicht alle alleine zurück, immer mehr Eltern fahren ihre Kinder.
Mit ihrem Unverständis ist Siegenthaler nicht allein, wie die zahlreichen Zuschriften zeigen, welche die «Bluewin»-Redaktion seither erreicht haben.
Die grosse Mehrheit der Leserschaft findet, man solle diesen Taxi-Dienst verbieten, um den Schulweg sicherer zu machen, aber auch um den Kindern einen Freiraum zu geben, in dem sie Kontakte knüpfen und die Umgebung auf eigene Faust entdecken dürfen.
Klaus Padberg aus dem bernischen Boll erinnert sich an seine Schulzeit: «Auf dem Schulweg hat man sich mit den Kollegen und Kolleginnen getroffen, gezankt, gestritten, diskutiert und so weiter. Auf dem Rückweg haben wir häufig am Bach gepielt. Frösche oder kleine Fische gefangen. Und manchmal auch Anwohner geärgert... »
Kindern wird eine Erfahrung vorenthalten
Karin Eugster mailt: «Herrlicher Beitrag, genau meine Worte! Ich bin selber Mutter von einem Kind, welches einen ein Kilometer langen 'Kindiweg' hatte und heute einen Schulweg von anderthalb Kilometer hat. Ab der ersten Klasse ging mein Kind mit dem Velo. Mein Kind findet den langen Schulweg super. Und ich muss es auch nicht andauernd zu irgendwelchen Sportvereinen kurven.»
Janet Töndury schreibt: «Ich bin Klavierstimmer und oft in Schulen unterwegs. Ich kann Frau Siegenthaler nur zustimmen. Es ist ein Unding! Zumal viele mit ihren Riesen-SUV’s anreisen und diese Autos nicht im Griff haben. Eigentlich müsste das verboten werden. Ich bin weiss Gott keiner, der alles verbieten will, aber das schon!»
Einer 66-jährigen Frau, die 7-fache Grossmutter ist, spricht die «Bluewin»-Kolumnistin aus dem Herzen: «Selber hatte ich keinen Schulweg, da ich neben dem Schulhaus wohnte und von der Haustüre bis zum Eingang gesehen werden konnte. Mir fehlte der Weg sehr, da sich auch keine Kontakte ergeben haben. An der Klassenzusammenkunft habe ich dies wieder gemerkt. Wenn diese Mütter nur wüssten, welche Erfahrungen sie ihren Kindern vorenthalten.»
«Söli Dir dä Thek träge?»
Jack Maduz aus Glarus mailt: «Die heutigen Kids könnten uns um unsere frühere Schulzeit bewundern, aber sie wissen es ja nicht besser. In ländlichen Dörfern ist es nicht so schlimm mit den Taxi-Müttern aber in den grösseren Orten absolute Tatsache ... »
Thomas von Riedt ist der Ansicht, dass die mütterlichen Taxi-Dienste romantische Pflänzchen im Keim erstickten. Er illustriert seine Sorge anhand eine Kurzgeschichte. Hier ein Auszug daraus:
«Söli Dir dä Thek träge? – Was für eine Urkraft steckt in diesem Satz. Hier spielen drei Millionen Jahre Evolution mit. Familiensinn, Bereitschaft zur Fürsorge, eine Demonstration der männlichen Stärke. Letztere ist ja entscheidend für die Fortbestandssicherung der Gattung. Kommt der Satz aus dem Munde eines 8-jährigen Romeos, klingt das unschuldig, ja lieb, wird aber von der Dame seiner Wahl sofort richtig verstanden. Beim sogenannten schwachen Geschlecht spielen die 3 Millionen Jahre Entwicklung eine ebenso wichtige Rolle. Zurück also zum Katalysator – dem Thek. Einst aus braunem, rotem oder blauem Leder für Julia. Mädchen mit rotem Lederranzen waren sehr attraktiv, die blauen Theks trugen die eher kühlen Girls, wer mit braun daher kam, beachtete man nicht... »
Polizei kann nicht überall sein
Peter Stöcklis aus Sorge gilt nicht nur den Kindern im Quartier, für welche die Taxis-Mütter eine Gefahr darstellten, sondern auch den zahlreichen Katzen, die durch die Strassen seiner Überbauung in Belp ziehen:
«Mich wundert oft, dass bisher kein Kind, mal ganz abgesehen eine von den zahlreichen Katzen, die tagsüber und nachts herumstreunen, totgefahren wurde. Aber eben, was kann man schon erwarten von der Generation junger Mütter, deren grösste Sorge es zu sein scheint, eine WhatsApp- oder Snapchat-Message, einen Instagram- oder Facebook-Post oder – schlimmer noch – eine Lieferung von Zalando zu verpassen ... Ob all der sagenhaften Seichtigkeit des Seins dieser Generation, danke ich mittlerweile täglich dem Schöpfer dafür, die Entwicklung unserer Gesellschaft nicht weitere 30 Jahre miterleben zu müssen.»
Werni Fischer aus Cham hingegen hat Verständnis für den elterlichen Fahrdienst: «In der heutigen Zeit, wo man ständig Angst haben muss, dass die Kinder heil in der Schule ankommen, verstehe ich diese Mütter und Väter. Da werden Erstklässler von Jugendlichen unter Androhungen von Schlägen aus dem Bus gewiesen bei einer Haltestelle oder es werden Ihnen Drogen angeboten ... Die Polizei hat gar nicht die Möglichkeit, überall zu sein.»
Wo sind die Papis?
Und Claudia Glarner vermisst im Text von «Bluewin»-Kolumnistin Marianne Siegenthaler die Väter: «Ich vermisse in dem Bericht Taxi-Papis, welche ihre Kids täglich zum Fussball, Golf, Eishockey, Tennis und so weiter fahren. Wer noch nie sein Kind irgendwohin gefahren hat, werfe den ersten Stein.»
Alessio Paganini aus Bischofszell schliesslich bringt die Meinung von der grossen Mehrheit der «Bluewin»-Leserinnen und -Leser auf den Punkt: «Warum um Gotteswillen lässt man die Kinder nicht allein den Schulweg laufen?»
«Die Kolumne»: Ihre Meinung ist gefragt
In der Rubrik «Die Kolumne» schreiben Redaktorinnen und Redaktoren von «Bluewin» regelmässig über Themen, die sie bewegen. Leserinnen und Leser, die Inputs haben oder Themenvorschläge einreichen möchten, schreiben bitte eine Mail an: redaktion2@swisscom.com
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Bild: Keystone
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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