Neue ChancenTrotz Sehbehinderung sein Smartphone «sehen»
David Rossé, Nachhaltigkeitsblog
16.5.2018
Dank Bedienungshilfen bieten Smartphones auch Blinden und Sehbehinderten zahlreiche Möglichkeiten. Der Verein Apfelschule erklärt, wie diese funktionieren.
Wohl sind sich alle darin einig, dass Personen mit einer Behinderung dieselben Rechte haben müssen wie alle anderen – auch wir Sehbehinderte. Die konkrete Umsetzung dieses hehren Prinzips scheint jedoch nicht ganz ohne Hindernisse möglich zu sein. Das merken auch Unternehmen, die gegenüber ihren Kunden mit Behinderungen eine gewisse Verantwortung tragen. Für Unternehmen ist es daher interessant (wenn nicht gar notwendig), Partner zu haben, die sie hierbei unterstützen und sie vielleicht sogar dazu veranlassen, die notwendigen Massnahmen zu treffen, die zur Gleichstellung aller Menschen führen.
Durch die Partnerschaft mit dem Verein Apfelschule hat Swisscom nicht nur eine Einrichtung gefunden, die sich für Personen mit einer Sehbehinderung einsetzt, sondern auch einen Partner gewonnen, der in der digitalen Welt aktiv ist. Wie funktioniert so etwas in der Praxis?
Sehbehindert oder blind sein und gleichzeitig ein Smartphone nutzen – das geht!
Eine sehende Person kann sich nur schwerlich vorstellen, wie eine Person mit einer schweren Sehbehinderung ein Smartphone verwendet. Wie lässt sich das Gerät bedienen, wenn man den Bildschirm nicht sieht? Die Bedienungshilfen der Smartphones bieten hier Lösungen an.
Zu den grössten Vorzügen gehört der Screen Reader, eine Vorlese-Software. Diese liest laut vor, was auf dem Bildschirm geschieht. Wenn Sie beispielsweise die unerlässliche Rückwärtstaste «<-» bedienen, spricht Ihr Smartphone das Wort «Back-Taste» aus. Wie sollen Sie aber die Back-Taste bedienen, wenn Sie den Bildschirm nicht sehen können? Solche und andere Funktionen werden mit ganz speziellen Gesten ausgedrückt. So führt ein mit zwei Fingern auf den Bildschirm gemaltes «N» beispielsweise dieselbe Funktion aus wie die Back-Taste. Der Verein Apfelschule verfolgt unter anderem das Ziel, Menschen, die darauf angewiesen sind, solche Gesten beizubringen.
Eine notwendige Ausbildung
In ihren Schulungen bildet die Apfelschule Menschen mit einer Sehbehinderung darin aus, ihr Smartphone auf möglichst effiziente Weise zu nutzen. Die Mobilgeräte sind kein Mode-Gag, sondern bieten Sehbehinderten oder Blinden bisher noch nie dagewesene Möglichkeiten, sich besser am sozialen Leben zu beteiligen. Somit geht es nicht einfach darum, den erschwerten Zugang zu erleichtern, sondern alle Möglichkeiten des Telefons nutzen zu können. Da ich selber sehbehindert bin, denke ich, dass die intelligenten Telefone für Personen mit einer Sehbehinderung nützlicher sein können als für alle anderen Personen.
Immer mehr Möglichkeiten
Seit zehn Jahren wird die Mobile-Technologie für Sehbehinderte oder Blinde ständig weiterentwickelt: Blinde können heute Zeitungen «lesen» und einkaufen. Sie wissen, ob sie an der nächsten Haltestelle aussteigen müssen und können (dank Audiodeskription) Filme «sehen».
Laut Peter Fehlmann, Präsident der Apfelschule, kann man die Vorteile nur nutzen, wenn man offen dafür ist und den Willen hat, sie kennenzulernen. Eine der Grundüberzeugungen seines Vereins ist, dass die Technologien gerade deswegen genutzt werden sollten, um die eigenen Fähigkeiten beim Umgang mit ihnen zu verbessern.
Swisscom engagiert sich
Im Rahmen der Partnerschaft mit der Apfelschule verpflichtet sich Swisscom zu einer vollumfänglichen Beteiligung der sehbehinderten oder blinden Personen an der digitalen Welt beizutragen. Diese Partnerschaft ist auch für Swisscom eine gute Gelegenheit, aktiv zu zeigen, dass diese «Minderheit» ein integraler Bestandteil ihrer Kundschaft ist. 300'000 Personen in der Schweiz sind sehbehindert, die meisten davon nutzen die Dienstleistungen von Swisscom. Deshalb unterstützt Swisscom die Apfelschule. Swisscom gibt all ihren Kunden, die bei der Apfelschule eine Ausbildung absolvieren möchten, einen Rabatt von 50 Franken.
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Hinter diesen Anrufen verbergen sich oft Betrugsversuche. Die Maschen sind vielfältig – von der Aufforderung, sensible Daten preiszugeben, bis hin zu Geldforderungen oder dem Versuch, Ihren WhatsApp-Account zu übernehmen.
Betroffene erkennen Ping-Calls an den Ländervorwahlen etwa für Indien (+91), den Iran (+98) oder Mexiko (+52). In keinem Fall sollte man die unbekannten Nummern zurückrufen.
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