R.EK im Interview «Der Ringtone Rave war für mich ein Heimspiel»

Von Marius Schlegel

27.10.2021

R.EK legte an der Premiere des Swisscom Ringtone Rave auf.
R.EK legte an der Premiere des Swisscom Ringtone Rave auf.
zVg/George Eberle

Am Samstag ging der erste Swisscom Ringtone Rave über die Bühne. Der Musiker R.EK spielte live auf der Luzerner Schüür-Bühne. Im Interview verrät er seine Highlights des Abends und warum Kunst gar nicht weit weg von Recycling ist.

Von Marius Schlegel

Am Samstag fand der erste Swisscom Ringtone Rave der Geschichte im Luzerner Konzerthaus Schüür statt. Vier Acts produzieren live Beats aus alten Klingeltönen – Nostalgie trifft auf moderne elektronische Sounds.

Wer auf die Party ging, tat gleichzeitig etwas Gutes: Ein Ticket zum Event erhielt nur, wer vorgängig ein altes Handy im Swisscom Shop für die Spendeninitiative Mobile Aid abgegeben hatte. Die in Swisscom Shops retournierten Geräte werden entweder aufgefrischt und verkauft oder aber recycelt – die Aktion hilft also zusätzlich noch der Umwelt.

Mit von der Partie war am Samstag auch der Zürcher Musiker R.EK. Wir wollten vom Live-Act und DJ wissen, wie er die Ringtone-Rave-Premiere erlebt hat. 

R.EK, am vergangenen Wochenende hast du an der Premiere des Swisscom Ringtone Rave live gespielt – wie war die Show?

Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Swisscom mich dabeihaben wollte. Ich fand toll, dass der Event in Luzern stattfindet und nicht in einer grösseren Stadt. Man hat schnell gemerkt: Wer da war, hat sehr bewusst an der Veranstaltung teilgenommen. Das Publikum war voll dabei, die Stimmung war mega! Eine gelungene Premiere des Ringtone Rave. Wenn man schafft, dass die nächste Show sogar ausverkauft ist, wird dieses Format legendär!

Ziel des Formats war auch ein Bewusstsein zu schaffen für die Weiterverwertung von alten Mobiltelefonen. Hat der Event da geholfen?

Leute aus meinem Umfeld haben über mein Engagement am Ringtone Rave überhaupt erst davon erfahren, dass Mobile Aid existiert. Da liegen also Handys jahrelang rum und plötzlich merkt man, dass man diese noch für einen guten Zweck spenden kann. Viele haben ihre Geräte inzwischen gespendet. Zwar haben manche von ihnen auf das Ticket für den Rave verzichtet, weil ihnen das Datum nicht gepasst hat; am Ende zählt aber, dass das Bewusstsein für die Weiterverwendung und das Recycling von Mobiltelefonen in der Schweiz steigt und dass Spenden für Kinder in Not zusammenkommen.

Was war dein Highlight des Abends?

Ich stand zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder als Live Act auf der Bühne und präsentierte mein neues Live-Set. Während der vergangenen 18 Monate habe ich viel Neues produziert und Zeit in die Qualität von Sounds investiert. Für den Ringtone Rave habe ich für das Mixing und die Feineinstellungen mit Tim Engelhardt zusammengearbeitet, einem Producer aus Deutschland. So war der Abend nicht nur für die Swisscom eine Premiere, sondern auch für mich. Und dem Publikum scheint das neue Set zu gefallen!

War der Live-Mix von alten Klingeltönen für dich eine Herausforderung?

Ich arbeite bei vielen meiner Produktionen mit Klängen, die ich im Alltag erlebe. So ist die Aufgabe, alte Handy-Klingeltöne in meinen Mix einfliessen zu lassen, für mich ein Heimspiel. In meinen Tracks sind die Klingeltöne nun so eingebaut, dass man sie nicht als Ganzes hört. Man erkennt sie nicht im ersten Moment, der Sound klingt moderner und passt zu meinem Stil. Schwieriger wäre es geworden, wenn ich die ganzen Melodien hätte verwenden müssen. Das hätte Songs wie aus der Spielzeugabteilung ergeben. (lacht)

Wie hältst du es mit alten Handys? Liegen bei dir irgendwo noch welche in den Schubladen?

Ich versuche, meine Handys möglichst lange zu verwenden. Mein jetziges Smartphone besitze ich seit gut fünf Jahren. Bei der Anschaffung eines neuen Handys wähle ich eines, das in unabhängigen Tests in Sachen Nachhaltigkeit und Robustheit gut abschneidet. Die alten Handys gebe ich an andere Leute weiter oder spende sie. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Menschen in anderen Ländern noch Nutzen finden in unseren alten Handys.

Hast du durch den Ringtone Rave selbst noch etwas dazugelernt?

Ich habe realisiert: Recycling und Kunst sind sich sehr ähnlich. Gerade wir Producer gehen oft von altem musikalischem Material aus und kreieren daraus etwas Neues. Ausserdem habe ich mich darüber gefreut, dass auch grössere Unternehmen wie Swisscom sich im Thema Nachhaltigkeit einbringen. Privat setze ich um, was ich kann: Ich brauche meine Sachen, bis sie kaputtgehen, recycle, was geht oder gebe Dingen einen neuen Zweck. Ich trinke beispielsweise meinen Kaffee aus alten Konfi-Gläsern! (hält Einmachglas mit Kaffee hoch) Umso mehr freut es mich, dass Swisscom für diesen Event mit dem Nachtleben zusammenarbeitet. Diese Initiative hat mich überrascht und riesig gefreut!


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Marius Schlegel ist im CR-Team von Swisscom Experte für klimafreundliche Services, Mobile Aid sowie Energie- und Klimapolitik.
Marius Schlegel ist im CR-Team von Swisscom Experte für klimafreundliche Services, Mobile Aid sowie Energie- und Klimapolitik.
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