Swisscom NachhaltigkeitsblogHilfe! Mein Kind hängt nur noch am Smartphone
Michael In Albon
15.5.2019
Jugendliche verbringen häufig viel zu viel Zeit mit ihren Smartphones. Wie kann man seinen Sprösslingen einen gesunden Umgang mit digitalen Geräten und den neuen Medien näherbringen?
99 von 100 Schweizer Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren besitzen ein Handy und verbringen damit rund 150 Minuten am Tag. Den Eltern ist die Besorgnis ins Gesicht geschrieben.
Oft sind sie aber hilflos, da sie sich zum einen schlicht zu wenig mit Smartphones und anderen digitalen Geräten auskennen. Zum anderen ist das Smartphone auch bei Erwachsenen zum ständigen Begleiter geworden, das macht es schwierig, als gutes Beispiel voranzugehen. In vielen Familien führt dieses Thema zu Konflikten.
Apps mit Suchtpotential
Beim Smartphone treffen zwei Interessen aufeinander: Die Eltern wollen, dass ihre Kinder nicht nur noch am Smartphone hängen, die Jugendlichen möchten aber unbedingt am sozialen Online-Leben teilhaben. Bestimmte Apps verstärken diesen Interessenkonflikt noch zusätzlich.
Bei Snapchat zum Beispiel erhalten die Nutzer Punkte, sogenannte «Flämmli», wenn sie möglichst oft mit derselben Person «snappen», also sich Bilder schicken. Ist man eine Weile inaktiv, verliert man seine Punkte. Spiele und Apps mit solchen Mechanismen steigern das FOMO-Phänomen (Fear of Missing Out), die Angst, etwas zu verpassen, und machen dadurch besonders abhängig.
Was kann ich tun?
Die Antwort: Medienkompetenz. Das Thema gewinnt – zum Glück – in der Bildung immer mehr an Bedeutung. Entscheidungsträgern wird mehr und mehr bewusst, dass der geschulte und verantwortungsvolle Umgang mit den Neuen Medien heute und in Zukunft zum Grundwissen gehören muss.
Swisscom bietet die Schulung von Medienkompetenz schon länger in Form von Medienkursen für Schulklassen an.
Setzen Sie sich gemeinsam mit ihrem Kind bewusst damit auseinander, wie oft und wofür Sie beide ihr Handy nutzen. Die App Moment zeigt, wie viel Aufmerksamkeit und Zeit Sie Ihrem schlauen Gerät schenken.
2. Bildschirmzeit kontrollieren
Mit der Zusatzfunktion Moment Family kann man auf Knopfdruck Aufmerksamkeit in der Offline-Welt «erzwingen», indem Geräte der einzelnen Familienmitglieder für Medienpausen blockiert werden. Eine gute Alternative ist auch Screen Time.
3. Begleiten statt verbieten
Setzen Sie sich mit den Interessen Ihres Kindes am Smartphone und im Internet auseinander, und zeigen Sie Verständnis. Gespräche und die Begleitung in Person sind nachhaltiger und wirksamer als unpersönliche technische Massnahmen.
4. Eltern als Vorbild
Seien Sie ihren Kindern ein gutes Vorbild und tun sich damit selbst einen Gefallen. Reflektieren Sie bei jeder Berührung des Smartphones, warum Sie es nutzen wollen, und ob es wirklich wichtig ist.
Akut-Hilfe: Sorgentelefon 143
Nun gibt es aber für besorgte und überforderte Eltern auch Akut-Hilfe. Das Sorgentelefon 143 der dargebotenen Hand hilft auch Eltern bei ihren täglichen Herausforderungen in der Medienerziehung.
Die Berater haben nicht nur ein offenes Ohr für die Sorgen der Eltern, sondern geben auch erste Ratschläge und Tipps, wie man kurzfristig kritische Situationen entschärft und seinen Kindern langfristig einen bewussten Umgang mit dem Smartphone und den neuen Medien vermittelt.
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