König Artus, Merlin und Excalibur sind nicht nur auf den Britischen Inseln zuhause, sondern auch in der keltisch geprägten Bretagne. Dort breitet sich der Zauberwald Brocéliande aus. Hier sollen bis heute unglaubliche Dinge geschehen.
Dieser Zauberwald gilt seit Menschengedenken als magischer Ort. Hier erstreckt sich das Tal ohne Wiederkehr, in dem die Fee Morgana ihre untreuen Liebhaber für alle Zeiten gefangen hält.
Hier liegt der See von Comper, in dem Ritter Lanzelot in einem Unterwasserschloss aufwuchs und aus dem König Artus das Schwert Excalibur empfing. Hier liegt das Grab des Zauberers Merlin, dessen Mutter eine Heilige und dessen Vater der Teufel gewesen sein soll.
Die meisten dürften diesen Wald irgendwo in Britannien vermuten. Doch die Artus-Sage ist keltischen Ursprungs und damit auch in der Bretagne zuhause. Und eben hier, in der Hochbretagne westlich von Rennes, befindet er sich: La Forêt de Brocéliande.
Auf der Suche nach dem verwunschenen Wald
Ein Wald, der früher weite Teile der bretonischen Halbinsel bedeckte und jetzt noch etwa 7000 Hektar umfasst. Ein Wald von dem man sagt, dass man aus ihm herauskomme wie aus einem Traum. Der Zauberwald von Brocéliande ist so real, dass man ihn sogar ins Navi eingeben kann. «Paimpont, Frankreich» ist die Adresse.
Die meisten Besucher dürften den verwunschenen Wald von einem der Ferienorte an der bretonischen Küste aus ansteuern. Es ist eine leicht hügelige Landschaft mit Feldern, kleinen Wäldchen und eingestreuten Ortschaften. Lange ist nichts ausgeschildert, so dass man meinen könnte, einem Mythos aufgesessen zu sein.
Doch dann plötzlich erreicht man eine Anhöhe und blickt auf einen ausgedehnten Wald herab. Ein Startpunkt ist das effektvoll gestaltete Themenzentrum La Porte des Secrets in den Nebengebäuden einer alten Abtei im verträumten Dorf Paimpont. Dort werden vor allem junge Besucherinnen und Besucher in den Sagenkreis von Brocéliande eingeführt.
Markt in Tréhorenteuc
Nach einer Stärkung in der Boulangerie fährt man am besten in den noch viel kleineren Ort Tréhorenteuc am Waldrand. Mit etwas Glück ist hier gerade Markt. Aber natürlich keiner mit Obst und Gemüse. Hier werden Gemälde von Elfen und Einhörnern angeboten, Hexenfiguren, Hippie-Kleidung und Tassen mit König-Artus- oder Feenmotiv.
Die Besucherinnen und Besucher des Marktes sind Kenner: Neo-Druiden, Gralssucher, Esoteriker, zum Teil von weither angereist. Einige tragende wallende Gewänder und Blumenkränze. Bei anderen baumeln keltische Sonnenzeichen um den Hals, sie sind Mitglieder der Église Celtique Restaurée, der Wiedererrichteten Keltischen Kirche.
Die kleine Dorfkirche heisst überall nur L'église du Graal – die Gralskirche. Sie ist eine kleine Sensation, denn in all ihren bunten Glasfenstern und Gemälden wird der christliche Glaube mit der Artus-Sage vermischt. Am bemerkenswertesten ist vielleicht eine Kreuzwegstation, die Jesus zusammen mit der nur leicht bekleideten und sehr aufreizenden Fee Morgana zeigt.
Bis nach Tréhorenteuc kommt man mit dem Auto, aber das Tal ohne Wiederkehr mit seinem Feenspiegel, einem grünäugigen Gewässer, ist nur zu Fuss zu erreichen. «Zwei Stunden dauert das schon», verrät ein junger Franzose, der mit seiner Freundin dort gewesen ist. Was der Legende zufolge nur eines bedeuten kann: Er ist seiner Partnerin treu. Andernfalls nämlich hätte die Fee Morgana ihn nie wieder gehen lassen.
Schloss von Comper
Nächste Station: das Schloss von Comper. Aus rotbraunem Stein erbaut, wacht es über jenem See, der Zugang in die Anderswelt sein soll. Den Legenden zufolge ist es gar kein richtiger See, sondern nur eine Illusion. Heraufbeschworen vom Zauberer Merlin, um das auf dem Grunde stehende Kristallschloss für seine Geliebte Morgana neugierigen Blicken zu entziehen.
Ein junger Mann mit Vollbart, Zopf und weissem Leinenhemd klärt die Besucher über die Hintergründe der Artus-Legende auf. «Im 5. Jahrhundert wurden die Römer in Britannien immer härter von den Angelsachsen bedrängt. Doch einem keltischen Heerführer gelang es noch einmal, die anstürmenden Massen zurückzuschlagen.» Er soll das Vorbild für Artus gewesen sein. Später wanderten viele Kelten von der Insel in die Bretagne aus, die Artus-Sage im Gepäck.
Fee Morgana und Zauberer Merlin
Immer wieder stösst man im Wald auf grosse Besuchergruppen, die dort andächtig stehen und einem Guide zuhören, der ihnen von den alten Legenden erzählt. Viel zu sehen gibt es nicht, man muss den Wald mit seiner Fantasie selbst beleben. Wer das nicht kann, ist hier falsch.
Die Franzosen reisen busweise an. Der Parkplatz, von dem aus ein schmaler Pfad zur geheimnisumwitterten Quelle von Barenton führt, ist an diesem sonnigen Samstag im Sommer völlig überfüllt.
Nach einem strammen halbstündigen Fussmarsch stellt sich die Quelle als winziger Bach heraus. Dennoch sitzen hier jede Menge Besucherinnen und Besucher und halten ihre Hände in das klare, kalte Wasser.
Die ältesten Berichte über die Quelle stammen aus dem 12. Jahrhundert. Zahlreiche Legenden umspinnen sie. So sollen sich hier die Fee Morgana – die Hüterin der Quelle – und der Zauberer Merlin verliebt haben. Später liess ihn die Fee in ewigen Schlaf fallen.
Merlins Grab besteht aus den eher armseligen Resten einiger zerschlagener Megalithen, jener Dolmen oder auch Hinkelsteine, die überall in der Bretagne zu finden sind.
Fontaine de Jouvence
Ganz in der Nähe befindet sich die Fontaine de Jouvence, der Jungbrunnen. Das Wasser sieht allerdings einigermassen abgestanden aus, so dass mehrere Besucher trotz schweisstreibender Temperaturen unschlüssig um das Steinbecken herumstehen. Da schiesst plötzlich ein weisser Hund durchs Gestrüpp und springt hinein.
Gebannt starren die Umstehenden auf das planschende Tier. Als er schliesslich wieder herauskommt, ist keine unmittelbare Veränderung feststellbar. «Ein Welpe ist er nicht geworden», scherzt jemand. Worauf die Besitzerin entgegnet: «Er ist aber auch noch sehr jung!» Man darf also weiter glauben.
Arve, Schuls GR, ca. 400-jährig, 4,60 Meter Stammumfang, 5,30 Meter Taillenumfang: Die Arve besiedelt in den Alpen und Karpaten die Höhenzüge und bildet den obersten Waldgürtel der Berge. Sie überblickt auf 2850 Meter über Meer sogar die Lärche und geniesst ein sichtfreies Panorama.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Bergahorn, Le Pâquier BE: ca. 400-jährig, 7,85 Meter Stammumfang, 7,40 Meter Taillenumfang: Der Bergahorn gedeiht im Gegensatz zu anderen Laubbäumen seiner Grösse im Wallis sogar noch auf über 2000 Meter Höhe. Als Waldbaum strebt er musterhaft nach oben und kann eine Höhe von 40 Metern erreichen.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Buche, Entlebuch LU, ca. 200-jährig, 7,15 Meter Stammumfang, 6,25 Meter Taillenumfang: Förster bezeichnen die Buche auch als «Mutter des Waldes», weil das zersetzte Laub ein ideales Keimbett für Pflanzen bietet. Diese Buche im Entlebuch klammerte sich praktisch an einen senkrechten Untergrund. Sie wurde aus Sicherheitsgründen gefällt, obwohl sie zu keiner Zeit eine Gefahr darstellte.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Eberesche, Nods BE, ca. 150-jährig, 3,10 Meter Stammumfang, 2,95 Meter Taillenumfang: Die Eberesche trifft man bis in eine Höhe von 2000 Meter über Meer. Der maximal 15 Meter hohe Baum beansprucht viel Licht, weshalb er hauptsächlich auf offener Flur oder an Waldrändern wächst.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Edelkastanie, Maggia TI, ca. 400-jährig, 8 Meter Stammumfang, 12 Meter Taillenumfang: Die Edelkastanie ist eine von weltweit zwölf Kastanienarten, die in den gemässigten Zonen auf der Nordhemisphäre wachsen.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Stieleiche, Morrens VD: ca. 350-jährig, 5,30 Meter Stammumfang, 5,15 Meter Taillenumfang: Die Eiche galt bei den Römern als Überfluss- und Wohlstandssymbol für das «goldene Zeitalter» und ist für viele Kulturen der Archetyp für Stärke und Männlichkeit. Während andere Baumarten sich Windböen bedingungslos beugen, stemmt er sich beharrlich gegen die Naturgewalten.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Sommerlinde, Linn AG, ca. 660-jährig, 11,05 Meter Stammumfang, 10,65 Meter Taillenumfang: Die Linde gehört unter den einheimischen Baumarten zu den eindrücklichsten Individuen. Wie kein anderer Baum entwickelt sie, wegen ihrer hohen Lebenserwartung, eine schier unbegrenzte Formensprache.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Kanadische Pappel Meiringen BE, ca. 70-jährig, 6,80 Meter Stammumfang, 6,60 Meter Taillenumfang: Die Pappel ist weltweit mit rund 60 Arten vertreten, bildet als Weidengewächs aber – wie die Weide – unzählige Hybriden, die nur durch Genanalysen auseinandergehalten werden können.
Bild: Michel Brunner/André Hübscher
Bergmammutbaum Céligny GE, ca. 150-jährig, 10,80 Meter Stammumfang, 26 Meter Kronenbreite: Der Mammutbaum kommt in drei unterschiedlichen Arten vor: Der Urweltmammutbaum, von dem nur Fossilien bekannt waren, wurde erst 1941 in abgelegenen Bergregionen Chinas wieder entdeckt. Er ist wie die Lärche im Winter nadellos.
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Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
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