Das Gute liegt so nahHochschwarzwald – im Winter immer wieder eine Reise wert
Larissa Loges, dpa
15.2.2019
Kuckucksuhr, Kirschtorte, Bollenhut und Schinken. Sie sind leicht zu finden, die Heimatfilm-Klischees. Doch der Hochschwarzwald im Winter ist mehr als das.
Der Kopf: eine Boje, der Bauch: eine Boje, die Hüfte: eine Boje. Was klingt, als hätte man am Kirschwasser nicht nur genippt, birgt tatsächlich die perfekte Auszeit vom Alltag – ganz ohne Alkohol: Waldbaden.
«Das Ziel ist, bei sich anzukommen, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen, zu entspannen», sagt Erlebnispädagogin Melanie Manns. «Das gelingt oftmals über Sinneserfahrungen oder andere Übungen.»
Wie eben die mit der Boje. Zwar scheint die Vorstellung, mit drei Bojen auf dem zugefrorenen Schluchsee im Hochschwarzwald zu treiben, zunächst abwegig. Wer sich aber einlässt, seiner Wohlfühltemperatur nachspürt, dem wird trotz Minusgraden sommerwarm.
Simon Stiegeler bei der Arbeit zuzuschauen, ist ebenfalls besinnlich. Sanftes Kratzen von Werkzeug auf Holz, Späne, die lautlos zu Boden segeln. Hündin Momo, die im Körbchen leise knackend ein Ästchen kaut.
Krippen, Kreuze und Marienstatuen
«Die Verweildauer unserer Kunden ist manchmal länger als in der Wirtschaft. Sie schauen gern zu», berichtet der Holzbildhauer. Das mag auch an ihm liegen. Denn Stiegeler ist wahrlich aus besonderem Holz geschnitzt. Traditionell, unkonventionell.
Im Haus, in dem schon seine Eltern wohnten und arbeiteten, lebt der 43-Jährige mit seiner Frau Lillian und den beiden Töchtern. Schnitzt Krippen, Kreuze und Marienstatuen – «ein Überbleibsel dessen, was meine Eltern gemacht haben». Vor allem aber fertigt er Fasnachtsmasken, kreiert zauberhafte Flügelwesen, zeitlose Kuckucksuhren und hat -– so ganz nebenbei – ein Kultmodelabel auf den Markt gebracht.
Mit T-Shirts, Taschen, Beanies auf denen in der «blackest-forest»-Kollektion gern mal der typische Bollenhut mit Sonnenbrille und Bart kombiniert wird. «Schwarzwälder Motive auf die Spitze getrieben, neu interpretiert», erklärt Stiegeler.
Später geht es hinaus, zu den verschneiten Hängen und Sascha Bährs Vierbeinern in Lenzkirch. Ein Rudel Siberian Huskys hat Bähr, bietet Touren mit und ohne Schnee an. Aktivwanderungen, Trainingswagen- oder Schlittenfahrten. Seine Nordlichter haben sogar schon mal ein Snowboard gezogen. «Wenn man sie zur Ausfahrt vorbereitet, wird es echt laut.» Vorfreude auf hündisch.
Rundgang ums Klosterdorf
Verschneit oder unverschneit lohnt sich ein Rundgang ums Klosterdorf St. Märgen. Aus dem Dorfkern führt Natur- und Landschaftsguide Gerlinde Hermann Richtung Pfisterwald und schwärmt: «Wenn unten im Tal der Frühling beginnt, die erste Blüte kommt und oben noch Schnee liegt – das ist ein herrliches Bild.»
Im Kloster des beschaulichen Kurortes wartet bereits Herbert Mark und mit ihm die Geschichte der (Kuckucks-)Uhr. Unterhaltsam räumt der Museumsführer mit Klischees auf: «Ich muss Sie desillusionieren, die Kuckucksuhren wurden nicht von einsamen Bauern in langen, kalten Wintern geschnitzt.» Vielmehr seien es «Instrumentenbauer, Drechsler, Schreiner, eben Leute, die mit Holz zu tun hatten» gewesen.
Wie ein Stückchen Torte
160 Uhren präsentiert das Klostermuseum. Eine offene Waaguhr anno 1700 mit Kanonenkugel als Gewicht, Lackschilduhren, Glockenspieluhren mit kleinen Walzen, Kuckucksuhren eben und viel mehr. Ein Genuss.
Wie ein Stückchen Torte. Schwarzwälder Kirsch. Logisch. Aber bitte mit Sahne. «Dass die Sahne gut gekühlt wird, ist unwahrscheinlich wichtig», erklärt Ramona Bizenberger beim alldonnerstäglichen Schaubacken im Café «Zum gscheiten Beck» in Feldberg-Bärental.
Die Konditorin empfiehlt, «zum Lachen nicht, zum Sahneschlagen schon, in den Keller zu gehen». Kalt aufgeschlagen, «ohne Sahnesteif», «ohne Gelatine», wird der Rahm im Zusammenspiel mit Mürbteig, Schokobiskuit, Kirschwasser, Sauerkirschen, abgebundenem Kirschsaft und Schokoladenraspeln zu – köstlich.
Geheimnisvolle Wälder: Vom Glück im Grünen zu sein
Spaziergänge, Schatzsuche, Pilze sammeln oder Joggen: Wald macht glücklich. Und wir Schweizerinen und Schweizer haben Glück: Rund ein Drittel unseres Landes ist mit Wald bedeckt. Aber nicht nur in der Schweiz, in ganz Europa gibt es prächtige Wälder.
Bild: Mauritius Images / Travel Collection
Der Bildband «Waldwunder – Vom Glück im Grünen zu sein» nimmt die Leserschaft mit auf eine fotografische Reise durch die Fichten- und Birkenwälder im Norden bis zu den geheimnisvollen Kork- und Lorbeerwäldern im Süden.
Bild: Michael Lechner
Rostrot gefärbtes Laub und moosbedeckte Pfade: So einzigartig zeigt sich der Indian Summer in den schottischen Highlands.
Bild: Kerstin Beck
Von Wind und Wetter geprägt: Bizarr geschwungene Kiefern prägen die Landschaft der südschwedischen Insel Öland. Hier verbringt nicht nur der schwedische König seine Sommerferien, auch Trolle und Kobolde sollen in den knorrigen Bäumen Unterschlupf finden.
Bild: Ute Kranz
Von Menschenhand nahezu unberührt: Die alten Buchenwälder im Jasmund Nationalpark geben immer wieder den Blick frei auf die türkisblaue Ostseeküste.
Bild: Monika Rössiger
Walderlebnispfad, Forstführungen, Wandern und Velo fahren: Der Lübecker Stadtwald ist preisgekrönt. Sein Konzept einer naturnahen Nutzung des Waldes gilt heute als revolutionär.
Bild: Ulf-Kersten Neelsen
Frühlingsfrische Knospen im dicken Eiskleid: Das ist kein ungewöhnlicher Anblick im Nationalpark Bayerischer Wald. Selbst im Sommer sind frostige Kälteeinbrüche in den Hochlagen durchaus normal.
Bild: Nadine Ormo
Die Arven von Tamangur stehen unter strengem Schutz. Für rätoromanische Engadiner und ihre Kultur sind die höchstgelegenen Arvenwälder Europas (2300 Meter über Meer) ein kleines Wunder.
Bild: Herbert Sennhauser
Erholsame Stille, einzig unterbrochen durch sanftes Plätschern und summende Bienen: Das Urstromtal der Abava im Nordwesten Lettlands verströmt Ruhe und Geborgenheit.
Bild: Carsten Heinke
Reiterglück pur: Zwischen Moos und dem Duft von Kiefernnadeln erstrecken sich endlose Waldwege, die sich zu Pferd erkunden lassen. Im polnischen Spychowo-Wald im Nationalpark Masuren werden die seltenen Tarpan-Pferde gezüchtet.
Bild: Mauritius Images / Travel Collection
Bären in freier Wildbahn und das vermeintliche Schloss von Graf Dracula: In den Karpaten gibt es europaweit das grösste zusammenhängende Waldgebiet ausserhalb Russlands.
Bild: Cornelia Dörr
Bären gibt es auch im Grünen Karst. Nur 50 Kilometer südlich der slowenischen Hauptstad Ljubljana findet sich der urwaldähnliche dichte Wald, der niemals ohne Karte und Kompass besucht werden sollte.
Bild: Michael Lechner
Im Herzen Kalabriens stehen die Riesen von Sila. Mehr als 50 riesige Schwarzkiefern erfüllen die Luft mit ihrem harzigen Geruch. Die bis zu 500 Jahre alten Giganten werden im Nationalpark Sila streng geschützt.
Bild: Luca Ippolito
Dieser geheimnisvolle Lorbeerwald liegt nicht etwa im hohen Norden, sondern auf der zweitkleinsten Kanareninsel La Gomera. Flechten umhüllen Äste und Zweige, das Moos saugt die Feuchtigkeit aus den Wolken und verwandelt die knorrigen Stämme in eine schaurig-schöne Wildnis.
Bild: Carsten Heinke
Die Korkeichen sind die einzige Baumart, deren Borke immer wieder nachwächst. Im Alter von 50 Jahren sind die Baumriesen erntereif. Die lichtdurchfluteten Wälder prägen die jahrhundertealte Kulturlandschaft des Alentejo.
Bild: Andreas Riedmiller
Der Tipp für alle Freunde des Waldes: Das Buch «Waldwunder» ist eine wunderschöne Sammlung kleiner Anekdoten und phantastischer Bilder der schönsten und geheimnisvollsten Wälder Europas.
Swiss will im Sommer pünktlicher werden und Kunden besser begleiten
Für die Swiss dürfte es am Flughafen Zürich im Sommer wieder hoch hergehen. Die Fluggesellschaft erwartet in den kommenden Monaten nochmals rund 10 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr.
01.07.2024
Kuoni-Besitzerin DER Touristik Suisse macht mehr Umsatz und Gewinn
Insgesamt hat DER Touristik Suisse im vergangenen Jahr den Umsatz auf 590 Millionen Franken gesteigert. Das sei ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022, teilte die Kuoni-Besitzerin am Dienstag mit. Die Reiselust nach der Pandemie sei auch für das Jahr 2024 ungebrochen.
09.04.2024
Freitag und Donnerstag: Streikwelle bremst Flugverkehr aus
Berlin/Frankfurt, 13.03.24: Zehntausende Passagiere müssen sich in den kommenden Tagen erneut auf Flugstreichungen und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals an fünf deutschen Flughäfen aufgerufen.
Am Donnerstag sind die Flughäfen Hamburg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln und Berlin betroffen.
Nach Schätzungen des Flughafenverbandes ADV sind allein davon etwa 90 000 Reisende betroffen, mehr als 580 Flugverbindungen dürften abgesagt werden.
Nachwehen könnte zudem der zweitägige Streik des Lufthansa-Kabinenpersonals in Frankfurt und München haben.
Und was noch dazu kommt: Auch an diesem Freitag können Fluggäste in Deutschland nicht überall damit rechnen, wie geplant ans Ziel zu kommen: Verdi hat auch für Freitag zu weiteren Warnstreiks des Luftsicherheitspersonals aufgerufen.
Dann soll es nach Angaben von Verdi nach und nach die fünf Flughäfen Hannover, Dortmund, Weeze, Dresden und Leipzig treffen.
14.03.2024
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