Der Hunderwasser-Bahnhof im Uelzen, Deutschland: Die nach den Plänen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgestaltete ...
... Station lockt mit farbenfrohen Ornamenten.
Selbst die Toilettenräume sind voll bunter Kacheln, auf einer Empore ist Platz für Konferenzen oder Ausstellungen.
Im Juli soll der 20. Geburtstag des Bahnhofes mit einer Ausstellung gefeiert werden.
Hundertwasser-Bahnhof wird 20 Jahre alt
Der Hunderwasser-Bahnhof im Uelzen, Deutschland: Die nach den Plänen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgestaltete ...
... Station lockt mit farbenfrohen Ornamenten.
Selbst die Toilettenräume sind voll bunter Kacheln, auf einer Empore ist Platz für Konferenzen oder Ausstellungen.
Im Juli soll der 20. Geburtstag des Bahnhofes mit einer Ausstellung gefeiert werden.
Friedrich Hundertwasser war Maler und Architekt, Naturromantiker und Umweltaktivist. Nach seinen Plänen wurde auch ein Bahnhof umgestaltet, ganz ökologisch – und die Initiatoren wollen nach 20 Jahren noch mehr.
Ganz Ungewohntes zeigt sich den Reisenden im ICE von Hamburg nach Karlsruhe, als der Zug im kleinen Uelzen hält. Knallbunte Säulen mit goldenen Kugeln zieren den alten Backsteinbahnhof, farbenfrohe Mosaiken in eher wilden Formen, auf den Dächern spriesst Grün.
Nach einigen Minuten geht es weiter Richtung Süden – schade eigentlich, denn drinnen hätte der nach Plänen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser (1928 bis 2000) veränderte Bau einiges zum Schauen zu bieten. «Jetzt nach 20 Jahren ist Zeit für Neues», meint Mitinitiator Raimund Nowak, während er nicht ohne Stolz das Innere zeigt.
Überregionaler Anziehungspunkt
Selbst die Toilettenräume sind voll bunter Kacheln, auf einer Empore ist Platz für Konferenzen oder Ausstellungen. «Es ist Zeit, aus dem Bahnhof das zu machen, was wir ursprünglich wollten: einen Anziehungspunkt von überregionaler Bedeutung», sagt Nowak. «Der Bahnhof wollte auch Treffpunkt zwischen Hamburg und Hannover sein – die Lage am Bahnkreuz von Nord nach Süd und Ost nach West ist optimal.»
Am 3. Juli will der Verein den 20. Geburtstag mit einer Ausstellung feiern. Für das kommende Jahr soll entlang der Bahnstrecke von Celle nach
Uelzen eine weitere Ausstellung zum Umweltengagement Hundertwassers entwickelt werden. Offiziell eingeweiht wurde der für die Expo 2000 umgebaute
Bahnhof am 25. November 2000.
«Für mich gehört der Hundertwasser-Bahnhof zu den schönsten Bahnhöfen der Welt», sagt Nowak, dessen Begeisterung auch nach zwei Jahrzehnten nicht verflogen ist. Der umtriebige 64-Jährige ist Vorsitzender des Vereins Bahnhof 2000 Uelzen, bis 2009 war er Landesvorsitzender der niedersächsischen Grünen.
Verbindung von Kultur und Umwelt
Der 1928 in Wien geborene
Hundertwasser fand die gerade Linie «gottlos». Mit pflanzlichen Formen, bunten Säulen, Zwiebeltürmchen und unregelmässigen Fassaden kämpfte er für ein natur- und menschengerechtes Bauen.
Als vehementer Befürworter der Friedens- und Ökologiebewegung wurde er in den 1970er und 80er Jahren populär. Mit Dachgärten, ökologischen Toiletten und naturnaher Bauweise wurde er zu einem Vorkämpfer ökologischer Architektur.
«Hundertwasser ist der Künstler, der Kultur und Umwelt ideal verbindet», sagt Nowak. «Das ist 20 Jahre später aktueller denn je.» Den Bahnhof in Uelzen hat Hundertwasser selbst nicht mehr gesehen, er starb am 19. Januar 2000 an Bord eines Schiffes auf dem Pazifik – einige Monate vor der Fertigstellung.
Ihrer Zeit voraus
Der einst im wilhelminischen Stil aus roten Ziegelsteinen errichtete Bahnhof wurde 1887 eröffnet. Hundert Jahre später war das unter Denkmalschutz stehende Gebäude schwer heruntergekommen und hatte seine alte Pracht längst eingebüsst. Dann nahte die Expo 2000 in Hannover. Der eigens gegründete Verein entwickelte ein Konzept, das die Umgestaltung zu einem Umwelt- und Kulturbahnhof vorsah. Die Initiatoren konnten Hundertwasser gewinnen, nach seinen Vorgaben wurde das Gebäude von 1998 bis 2000 umgebaut.
«Wir haben immer schon auf das ökologische Engagement von Hundertwasser gesetzt», betont Nowak. Der habe das öffentliche Verkehrswesen gestärkt. «Wir wollten damals schon Car-Sharing – Mobilitätszentrale war das Stichwort.» Die Dächer auf dem Gelände wurden begrünt, auch eine grosse Solaranlage wurde angebracht.
«Wir sind stolz darauf, dieses Hundertwasser-Bauwerk in Uelzen zu haben», sagt Bürgermeister Jürgen Markwardt zu dem touristischen Highlight. «Der Bahnhof ist unser Alleinstellungsmerkmal und macht unsere Hansestadt über die Landesgrenzen hinaus bekannt», betont er. «Ich wünsche mir, dass die begehbare Märchenwelt mit Gleisanschluss die Zugreisenden und viele Besucher weiterhin in ihren Bann zieht.»
Projektladen, Führungen und ein Restaurant
Unterdessen macht ein Mann auf dem Bahnsteig Fotos, er ist mit seiner Frau nur wegen des Bahnhofs gekommen. Die beiden hätten schon einiges von Hundertwasser gesehen, sagt er, zuletzt seien sie in Wien gewesen. «Das ist anders als das, was man sonst so als Bahnhof sieht.» Hinten im Bahnhof hat der Verein einen Projektladen, wo tägliche Führungen angeboten werden. Es gibt Hundertwasser-Souvenirs und ein grosses Modell des Baus zum Aufklappen. «100 x Freude am Bahnhof Uelzen», heisst es etwa im Gästebuch.
Der Verein ist nicht Betreiber des Baus, das ist die Deutsche Bahn. «Der Bahnhof ist gut gepflegt worden», sagt Nowak. «Wenn mal eine Kachel abplatzt, wird sie ersetzt.» Und auch die Bahn weiss, was sie an dem Bau hat. «Der Knotenbahnhof Uelzen hat eine grosse Bedeutung für die Region und ist in seiner Art einzigartig», betont eine Sprecherin.
«Zugleich zahlt der Hundertwasserbahnhof mit seinem begrünten Dach und der Solaranlage auf den Klimaschutz ein.» Das ist 20 Jahre nach Hundertwasser ein bestimmendes Thema – auf dem ICE eben nach Karlsruhe stand vorn «Deutschlands schnellste Klimaschützer».
In einem Anbau ist ein gemütliches Restaurant entstanden, darin ist die alte Aussenwand zu sehen. Und sollten kommende Generationen keinen Gefallen mehr an Formen und Farben von Hundertwasser finden, so lasse sich alles wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen, sagt Nowak. «Das war eine Auflage des Denkmalschutzes.»
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Das sind die verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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