«Paradies für Mörder»Kreuzfahrtschiffe – die höchste Chance, eine Leiche verschwinden zu lassen
ai-scrape
23.3.2025 - 16:29
Ein deutscher Strafverteidiger sagt, Morde auf Kreuzfahrtschiffen sind schwer aufzuklären. (Symbolbild)
imago images/ZUMA Wire
Jährlich verschwinden zahlreiche Menschen auf Kreuzfahrten, sei es durch Unfälle, Suizide oder mögliche Verbrechen. Die Aufklärung solcher Fälle gestaltet sich oft schwierig.
Jährlich verschwinden zahlreiche Menschen auf Kreuzfahrtschiffen, oft durch Unfälle, Suizide oder mutmassliche Verbrechen, wobei viele Fälle ungeklärt bleiben.
Der Strafverteidiger Alexander Stevens bezeichnet Kreuzfahrten als «Paradies für Mörder», da es auf hoher See besonders einfach sei, Leichen spurlos verschwinden zu lassen.
Angehörige fordern strengere Ermittlungen, da unklare Zuständigkeiten durch ausländische Flaggen oft die Aufklärung erschweren, wie mehrere bekannte Fälle zeigen.
Jedes Jahr verschwinden weltweit zahlreiche Menschen auf Kreuzfahrtschiffen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unfälle, Suizide oder gar Mord. Auf hoher See bleiben die Leichen oft unentdeckt.
Der Münchner Strafverteidiger Alexander Stevens beschreibt Kreuzfahrten als «ein Paradies für Mörder», da die Chancen, eine Leiche für immer verschwinden zu lassen, nirgendwo grösser sind, sagt Stevens im Gespräch mit «Bild.de».
Stevens erklärt weiter, dass die Schiffe einen grossen Wendekreis haben, was die Suche nach Vermissten erschwert. Oft werden die Körper von der Schiffsschraube zerstört oder von Meereslebewesen gefressen. Eine ältere Studie zeigt, dass allein auf amerikanischen Schiffen jährlich mehr als 12 Todesfälle als verdächtig gelten.
Angehörige von Opfern haben einen Verein gegründet, um die Rechte der Familien zu stärken und die Ermittlungsstandards zu verbessern. Die Zuständigkeit ist oft unklar, da viele Schiffe unter ausländischer Flagge fahren.
Mehrere Menschen verschwanden schon auf Schiffen
Ein tragischer Vorfall ereignete sich Anfang März, als die Verlobte des US-Rockstars Taime Downe bei einer Kreuzfahrt von Miami nach Haiti ums Leben kam. Nach einem Streit mit ihrem Partner stürzte die 56-Jährige vom Balkon ihrer Kabine. Ihre Mutter, Carnell Burch, ist überzeugt, dass es kein Suizid war.
Im Sommer 2005 fiel George Smith während seiner Hochzeitsreise über Bord, nachdem es in der Schiffs-Diskothek zu einer Eifersuchts-Szene gekommen war. Experten vermuten, dass Alkohol und das enge Zusammenleben auf dem Schiff zu akuten Krisen führen können.
Ein weiteres Beispiel ist das Verschwinden von Crew-Mitglied Rebecca Coriam im Jahr 2011 vor der Küste Mexikos. Ihre Eltern verklagten Disney Cruise Lines, da sie glaubten, ihre Tochter sei nach einem sexuellen Übergriff über Bord geworfen worden. Die Polizei fand jedoch keine Hinweise auf ein Verbrechen.
#Cruisetok geht viral: Videos zeigen Leben auf 274 Tage langer Kreuzfahrt
Für 274 Tage ist das Kreuzfahrtschiff «Serenade of the Seas» ihr Zuhause. Die jungen Passagiere teilen ihre Erlebnisse mit dem Hashtag #Cruisetok auf Tiktok – und gehen damit viral.