Porto in 48 Stunden Lissabons kleine Schwester ist perfekt für ein Weekend 

Carlotta Henggeler

15.6.2025

Porto erlebt einen Boom. Kein Wunder, das Städtchen am Duoro-Fluss hat die perfekte Grösse für ein lässiges Wochenende. Die Altstadt ist schnusig und überschaubarer als Lissabon. Perfekt, um leere Batterien aufzuladen.

Carlotta Henggeler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Das portugiesische Städtchen Porto ist von der Schweiz aus in 2 1/2 Flugzeit Stunden erreichbar.
  • Das Städtchen am Duoro-Fluss erlebt einen Touristen-Boom, bietet es viele Attraktionen, die fast alle zu Fuss erreichbar sind. 
  • Um einzutauchen, empfiehlt sich ein B&B in der Altstadt zu mieten, davon gibt's unzählige. Ein Ausflug ins Duoro-Tal rundet ein Porto-Weekend ab. 

Pastel de Nata: Süsser Start in den Tag

Frisch aus dem Ofen: die Pastel de Nata vom Atelier Castro in Porto. Achtung, hoher Suchtfaktor.
Frisch aus dem Ofen: die Pastel de Nata vom Atelier Castro in Porto. Achtung, hoher Suchtfaktor.
blueNews/Carlotta Henggeler

Der süssliche Geruch in der Luft verrät die Süssigkeiten-Manufaktur schon von weitem: Im Castro – Atelier de Pastéis de Nata (Rua de Mouzinho da Silveira 61) werden die berühmten portugiesischen Törtli frisch gebacken.

Eine Glasvitrine ermöglicht den Blick direkt in die Backstube, wo die Teigböden mit der Rahm-Eiermischung abgefüllt werden. Dazu einen Cappucino – und der Tag kann starten.

Von hier aus lässt sich die Altstadt bequem per Fuss erkunden, ein Highlight befindet sich gleich ums Eck der Castro Bäckerei: der Hafen.

Brücke Dom Luís I: Spektakuläre Sicht über die Altstadt

Die Dom Luís I-Brücke wurde im Oktober 1886 eröffnet. 
Die Dom Luís I-Brücke wurde im Oktober 1886 eröffnet. 
blueNews/Carlotta Henggeler

Unten am Hafen geht’s zu Fuss weiter über die imposante Bogenbrücke Dom Luís I. Die eindrucksvolle Stahlkonstruktion überspannt den Douro und verbindet das Altstadtviertel Ribeira mit Vila Nova de Gaia – der Heimat der weltberühmten Portweinkellereien.

Das Bauwerk ist gleich doppelt begehbar: Oben, in 45 Metern Höhe, fährt die Metro und ist auch zu Fuss passierbar, unten können Fussgänger und Autos die Brücke überqueren.

Ursprünglich hätte Gustave Eiffel die Brücke realisieren sollen – jener Architekt, der das Pariser Wahrzeichen entworfen hat. Doch wegen Differenzen bei der Planung kam es anders: Eiffel wollte eine einspurige Brücke, die Stadt aber brauchte mehr Kapazität. So übernahm schliesslich der deutsche Architekt Théophile Seyrig das Projekt.

Die Uferpromenade am Hafen bietet einen spektakulären Ausblick über Portos Altstadt.

Hier reihen sich bekannte Portwein-Keller an Cafés und der buntesten und verspieltesten Sardinenmanufaktur der Welt (Av. de Diogo Leite 138). Der Laden ist ein Hingucker, auch ohne Dosenfisch-Fimmel.

Hoch über der Hafengegend schwebt man in der Seilbahnkabine des Gaia Teleférico. Oben angekommen, lässt sich die Brücke bequem wieder zu Fuss überqueren, diesmal auf der oberen Ebene.

Sandwich Francesinha: Nichts für schwache Mägen

In der Altstadt buhlen viele herzige Restaurants um hungrige Touristen. Oft steht dabei die lokale Spezialität Francesinha auf dem Menu. 

Dabei handelt es sich um ein Sandwich – auch portugiesisches Croque Madame genannt. Die kleine Französin (Francesinha) ist ein XXL-Toast mit Kochschinken, Scheiben der typischen Wurst Linguiça (Chorizo-ähnlich) und gebratenem Rindfleisch überbacken mit geschmolzenem Käse. Umgeben ist die Spezialität von einer tomatigen Sauce, obendrauf kommt noch ein Spiegelei – dazu gib's meist Pommes Frites. Hier findest du laut dem Magazin «time out» die besten Adressen für den lokalen Schmaus.

Lauschige Gassen laden zum Shoppen, Essen oder verweilen ein.
Lauschige Gassen laden zum Shoppen, Essen oder verweilen ein.
blueNews/Carlotta Henggeler

Danach empfiehlt sich ein Altstadt-Bummel, um das Völlegefühl loszuwerden. 

Porto Spritz: Für den gechillten Apero in der Altstadt

Aus dem Duoro-Tal stammt der bekannte Port-Wein, aus dem in der gleichnamigen Stadt eine Spritz-Variante angeboten wird. 
Aus dem Duoro-Tal stammt der bekannte Port-Wein, aus dem in der gleichnamigen Stadt eine Spritz-Variante angeboten wird. 
blueNews/Carlotta Henggeler

Ausklingen lässt sich der Tag in einer der lauschigen Bars in der City bei einem Porto Spritz, dem lokalen Drink mit Portwein. 

Zweiter Tag: Ausflug ins Duoro-Tal

Degustation in einem Weinkeller in der Duoro-Region.
Degustation in einem Weinkeller in der Duoro-Region.
blueNews/Carlotta Henggeler

Nur 97 Autokilometer entfernt liegt das Duoro-Tal. Bei einem organisierten Tagesausflug werden zwei Port-Manufakturen besichtigt. 

In herrschaftlicher Umgebung finden die Degustationen statt – samt Mittagessen und anschliessender Fahrt über den gleichnamigen Fluss.

Die Region lässt sich auch gut per Zug oder Auto und auf eigene Faust erkunden. Das grüne Tal wurde 2001 als Unesco-Welterbe ausgezeichnet. 

Weitere Tipps

Die beste Jahreszeit für einen Porto-Trip? Zu empfehlen sind Frühling oder Herbst – Feiertage lieber meiden, die Altstadt ist klein.

Wo übernachten? In der Altstadt gibt es viele gute Air B&B-Angebote.

Wo essen? Das neu eröffnete Time Out Market Porto im Bahnhof São Bento ist eine gute Adresse. Das Gebäude gehört zum Unesco-Welterbe und ist ein Foodcourt der Extraklasse. Burgerliebhaber*innen sollten bei Brusco-Burger stoppen.

Weiterer Ausflugstipp: Unweit der Altstadt liegt der Park von Serralves, der vom französischen Architekten Jacques Greber entworfen wurde. Im weitläufigen Park befindet sich das von Álvaro Siza entworfene Museum für zeitgenössische Kunst, die Casa de Serralves im Art-déco-Stil und ein Filmmuseum, das dem portugiesischen Regisseur Manoel de Oliveira gewidmet ist. Das Museum kann zwar nicht mit einem Guggenheim oder dem MoMa mithalten, ist aber wunderschön im Park eingebettet und deshalb eine Empfehlung wert. 


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