Höchste Alarmstufe ausgerufen Passagierjet hat plötzlich «nur noch Treibstoff für sechs Minuten»

Sven Ziegler

13.10.2025

Die Ryanair-Maschine musste notlanden. 
Die Ryanair-Maschine musste notlanden. 
Henning Kaiser/dpa

Ein Flugzeug von Ryanair ist bei Sturm über Grossbritannien fast ohne Treibstoff geflogen. Der Pilot musste den internationalen Notfallcode auslösen – und in Manchester landen, kurz bevor der Tank leer war.

Redaktion blue News

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  • Ein Ryanair-Flug von Pisa nach Glasgow musste in Manchester notlanden, nachdem der Treibstoff fast aufgebraucht war.
  • Laut Behörden befanden sich bei der Landung nur noch 220 Kilogramm Kerosin an Bord – das reicht für rund sechs Flugminuten.
  • Die britische Luftfahrtbehörde untersucht nun den Vorfall und die Abläufe bei extremen Wetterbedingungen.

Ein Ryanair-Flug von Pisa nach Glasgow ist Anfang Oktober in eine gefährliche Lage geraten. Wegen des Sturms «Amy», der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde über das Vereinigte Königreich fegte, musste die Maschine am 3. Oktober von ihrem Kurs abweichen und in Manchester notlanden.

Wie die italienische Zeitung «Corriere della Sera» berichtet, löste die Besatzung den internationalen «Mayday Fuel»-Alarm aus, nachdem mehrere Landeversuche in Edinburgh gescheitert waren. Der Notrufcode Squawk 7700 gilt als höchste Alarmstufe bei Zwischenfällen in der Luftfahrt.

Als das Flugzeug sicher in Manchester aufsetzte, befanden sich laut Untersuchungsbericht nur noch 220 Kilogramm Treibstoff in den Tanks – genug für rund fünf bis sechs Minuten Flugzeit. Das ist die absolute Mindestmenge, bevor ein Flugzeug als nicht mehr flugtauglich gilt.

«Erst nach der Landung wurde uns klar, wie kritisch die Situation gewesen war», sagte ein Passagier gegenüber britischen Medien.

Genaue Untersuchung läuft

Die Luftfahrtbehörden leiteten eine Untersuchung ein. Geprüft werden unter anderem die Treibstoffplanung und die Entscheidungsprozesse der Crew unter extremen Wetterbedingungen.

Ryanair erklärte auf Anfrage: «Dieser Flug meldete die Situation den zuständigen Behörden, mit denen wir uneingeschränkt kooperieren. Da es sich um eine laufende Untersuchung handelt, können wir keine weiteren Kommentare abgeben.»