Reisen wird komplizierter In Spanien explodieren die Fallzahlen, und Madrid stuft die Schweiz als Risiko-Land ein

phi

27.7.2021

Feriengäste geniessen am 21. Juli die Sonne am Strand von Cadiz.
Feriengäste geniessen am 21. Juli die Sonne am Strand von Cadiz.
Bild: AP

Während Deutschland und die USA wegen Corona vor Reisen nach Spanien warnen, hält sich Bern in diesem Punkt zurück. Madrid stuft die Schweiz derweil als Risikogebiet ein.

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Schweizer, die vergangene Woche in die Ferien nach Spanien geflogen sind, konnten noch problemlos einreisen: Mal abgesehen vom Ausfüllen von Reisepapieren vor dem Abflug waren keine Massnahmen nötig.

Doch seit Montag ist alles anders: Nun gilt die Schweiz als Risikogebiet. Es müssen wieder Tests, Impfzertifikat oder die Bestätigung über eine Genesung vorgelegt werden, um ins Land zu kommen. Mehr zu den aktuellen Reisebestimmungen unten im Text.

Und wie ist die Corona-Lage in Spanien selbst? Das Land hat am Wochenende bei den vollständigen Impfungen die USA und Grossbritannien überholt, vermeldete Premierminister Pedro Sánchez stolz. Doch tatsächlich ist die Situation auf der Iberischen Halbinsel alles andere als sonnig.

USA und Deutschland warnen vor Spanien-Reisen

Am Montag haben die USA deshalb eine «Do not travel»-Reisewarnung für Spanien herausgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Auch Portugal ist betroffen. In Deutschland gilt Spanien seit heute als Hochinzidenzgebiet, nachdem die Fallzahlen dort in die Höhe geschossen sind.

Die Fallzahlen gehen wieder hoch – auch auf den Balearen: Touristen Mitte Juli auf Mallorca.
Die Fallzahlen gehen wieder hoch – auch auf den Balearen: Touristen Mitte Juli auf Mallorca.
AP

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt in dem beliebten Ferienland derzeit bei 338,94. Auf den Balearen, zu denen Ibiza und Mallorca gehören, sind es 346,21. Auf den Kanaren mit den Inseln Teneriffa und Lanzarote ist der Wert traditionell tiefer, doch im Vergleich zu früheren Verhältnissen mit 245,13 ebenfalls hoch.

Zum Vergleich: Die Sieben-Tage-Inzidenz in der Schweiz liegt bei 56,4.

Welche Einreisebestimmungen gelten in Spanien?

Wer auf dem Luft- oder Seeweg einreist, muss vor der Abreise ein Gesundheitsformular (Link) ausfüllen, um einen kostenlosen QR-Code zu erhalten, der zur Kontrolle bei der Ankunft vorgelegt werden muss. Diese Bestimmung gilt auch für Kinder. Am Flughafen behalten sich die Behörden zudem vor, Gesundheitskontrollen der Gäste durchzuführen.

Weil die Schweiz seit dem 26. Juli als Risikoland gilt, müssen alle Reisenden, die älter als zwölf Jahre sind, entweder eine Genesung oder eine Impfung bescheinigen. Andernfalls ist ein negatives Testergebnis Pflicht, das beim PCR-Test nicht älter als 72 Stunden und beim Antigen-Test nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Welche Regeln und Hygienevorschriften musst du beachten?

Einst galt für Spanien ein Gesundheitsnotstand, der inzwischen aber aufgehoben ist. Die 18 Regionen können aber selbst Massnahmen erlassen: In Katalonien beispielsweise dürfen Lokale ihre Innenräume nicht öffnen.

Die strenge allgemeine Maskenpflicht ist aufgehoben. Allgemein muss ein Abstand von 1,5 Meter eingehalten werden können. Am Strand sind es zwei Meter. Geht das nicht, ist eine Maske obligatorisch.

Raucher müssen allgemein zwei Meter Abstand halten und dürfen – Achtung! –  ihrem Laster mancherorts nicht im Gehen frönen. 

Sind Hotels und Restaurants geöffnet?

Weil die Regionen ihre Corona-Massnahmen selbst bestimmen, lohnt sich ein Anruf bei den entsprechenden Hotlines (Liste) und eine Recherche beim Hotel, welche speziellen Hygiene- und Sicherheitsregeln gelten.

Die Gastronomie darf von sechs Uhr bis zwei Uhr öffnen. Clubs und Discotheken müssen um drei Uhr morgens schliessen, sofern sie überhaupt aufmachen konnten – das ist nur in Regionen mit einer Inzidenz unter 50 erlaubt.

Was gilt bei der Rückkehr in die Schweiz?

Spanien ist laut BAG kein «Gebiet mit besorgniserregenden Virus-Varianten»: Derzeit stehen nur Grossbritannien, Indien und Nepal auf der Liste jener Staaten.

Genesene und Geimpfte können ohne besondere Vorkehrungen per Auto, Velo, Schiff, Bus, Bahn und zu Fuss heimreisen. Beim Flug müssen lediglich die Kontaktdaten im Einreiseformular angegeben werden – übrigens auch die der Kinder.

Andere Reisende müssen bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen: Der PCR-Test darf höchsten 72 Stunden alt, der Antigen-Test höchstens 48 Stunden alt sein. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahre sind von der Testpflicht ausgenommen.

Stand: 27. Juli 2021