Sängerin Adele, die verlorenen 45 Kilos und viel Scheinheiligkeit
Julia Käser
11.5.2020 - 11:00
Adele bedankt sich für die Geburtstagswünsche – und wird für etwas ganz anderes beglückwünscht.
Bild:Covermedia
Adele hat sichtbar Gewicht verloren. Als Reaktion auf ihre optische Veränderung hagelt es Hunderte Schlagzeilen und Millionen Komplimente – aber auch Kritik. Ist das wirklich nötig?
120 bis 160 Nanometer klein ist das Coronavirus, das das öffentliche Leben auf unserem Planeten weitgehend lahmgelegt hat. 45 Kilogramm weniger wiegt die britische Popsängerin Adele, die uns ab und an mit ihrer klangvollen Stimme und den mehrheitlich melancholischen Balladen in Erinnerungen schwelgen lässt.
Sie fragen sich nach dem Zusammenhang zwischen diesen beiden «anatomischen» Fakten?
Lassen Sie mich die Verbindung kurz ausführen. Und nein, es soll an dieser Stelle nicht um Adeles Musik gehen, obwohl die weit mehr Aufmerksamkeit verdient hätte als das Körpergewicht der Sängerin – oh, schon wären wir beim Thema.
Seit Wochen nimmt das Coronavirus die Agenda der Öffentlichkeit verständlicherweise komplett ein. Virenfreie Neuigkeiten haben nur äusserst selten Bestand – doch: Die 45 Kilogramm, die Adele offensichtlich verloren hat, haben es geschafft!
Die scheinheilige «Kurven»-Liebe
Nachdem die junge Mutter am 6. Mai anlässlich ihres Geburtstages ein Foto von sich ins Netz gestellt hat, ging's los: Eine Schlagzeile jagte die nächste, unermüdlich tippten sich Promi-affine Menschen auf Social Media die Finger wund, und die Interessenskurve des Suchbegriffs «Adele» zeigte auf Google Trends schnell steil nach oben.
Unabhängig von Corona entpuppt sich die Tatsache, dass Adele in der Öffentlichkeit jahrelang für ihre «kurvige Figur» gelobt und geliebt wurde als pure Scheinheiligkeit. «Rank und schlank» wird sie mehr zelebriert denn je.
Während die Sängerin deshalb damit beschäftigt sein wird, sich im Komplimenten-Hagel nicht zu erkälten, macht sich in mir Ernüchterung breit. Ja, das reduzierte Körpergewicht der Frau mit der rauchigen Stimme war schon vor der Pandemie Thema. Das hat mich bereits zu diesem Zeitpunkt geärgert. Jetzt aber störe ich mich noch mehr daran.
Von Low-Fat-Crashdiäten und Raggacore
Im Gegensatz zu mir – leider, aber so ehrlich muss ich sein – lässt sich das Coronavirus von 90-60-90-Massen und schlanken Silhouetten nämlich genauso wenig beeindrucken wie von gestählten Muskeln. Das einzige körperliche Merkmal, das den Erreger in die Schranken weisen kann, ist Gesundheit. Sollte das nicht auch das einzige sein, das einen Körper wertvoll macht: seine Funktionstüchtigkeit?
Man mag argumentieren, dass Adeles neuer und mit nicht weniger als acht Millionen Instagram-Likes belohnter Umfang eher dem entspricht, was gemeinhin als gesundes Körpergewicht betrachtet wird. Doch ebenso entscheidend wie die Zahl auf der Waage ist der Weg, der zu ihr führt.
Welche Ursachen und Beweggründe hinter dem Kiloverlust der Britin stecken, ist unbekannt. Es gibt Tausende Arten, um – gewollt oder nicht – abzunehmen, und nicht wenige davon sind bedenklich. Eine glutenfreie, kohlenhydratarme Low-Fat-Crashdiät kombiniert mit Intervallfasten hat mit Gesundheit genauso wenig zu tun wie Adeles Lieder mit Raggacore.
Die beste «ich-brauche-keinen-Mann-Veränderung»
Die scheinbar beliebteste aller Spekulationen rund um den populären Gewichtsverlust besagt übrigens, die Scheidung von ihrem Ehemann habe die Adele «abspecken» lassen. Genau wie die Crashdiät hat appetitraubender emotionaler Schmerz mit körperlicher Unversehrtheit so rein gar nichts zu tun.
Das Aussehen eines 120 bis 160 Nanometer kleinen Coronavirus.
Bild:Keystone/Laurent Gillieron
Aber wen kümmert das schon? Schliesslich hat Adele laut einer Instagram-Nutzerin die «allerbeste ich-brauche-keinen-Mann-Veränderung, die es gibt» hingelegt. Aha.
Doch unter all die Komplimente mischt sich schliesslich auch Kritik. Ob gefragt oder nicht: Adele gab der Bewegung, die sich dem Kampf gegen die gängigen Schönheitsideale verschrieben hat, jahrelang ein Gesicht. Aus diesem Grund polarisiert ihre äusserliche Veränderung auch. Einige Anhängerinnen fühlen sich verraten.
Regelmässig gibt es werktags um 11.30 Uhr bei «Bluewin» die Kolumne am Mittag – es dreht sich um bekannte Persönlichkeiten, mitunter auch um unbekannte – und manchmal wird sich auch ein Sternchen finden.
In New York ist ein Gelenkbus vom Weg abgekommen, hat die Brüstung durchbrochen und ist mit der vorderen Hälfte senkrecht in die Tiefe gestürzt, während der hintere Teil des Fahrzeugs auf der Fahrbahn verblieb. An Bord befanden sich acht Personen, die in Spitälern behandelt werden mussten. (15.1.2021)
Bild: Craig Ruttle/AP/dpa
In der schwer zu erreichenden Leang-Tedongnge-Höhle in Indonesien wurde bereits im Jahr 2017 das lebensgrosse Bild eines Sulawesi-Warzenschweins an der Wand entdeckt. Wie Archäologen nun in der Fachzeitschrift «Science Advances» berichten, entstand das Bild vor mindestens 45‘500 Jahren, was es zur ältesten Höhlenmalerei der Welt macht. (14.1.2021)
Bild: AA Oktaviana
Selbsterkenntnis? Ein wilder Südlicher Brillenlangur streckt seinem Spiegelbild in einer öffentlichen Toilette in Singapur die Zunge raus. (15.1.2021)
Bild: Then Chih Wey/XinHua/dpa
Indonesien kommt nicht zur Ruhe: Nach Corona, Flugzeugabsturz und Erdrutschen kam es nun auch noch zu einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Insel Sulawesi. Dabei wurden Dutzende Häuser zerstört oder beschädigt – mehrere Menschen starben. (15.1.2021)
Bild: Rudy Akdyaksyah/AP/dpa
Gestrandet: Zahlreiche Lastwagen sind auf der deutschen Bundesstrasse 31 am Bodensee in der Nacht auf Freitag wegen starken Schneefalls liegen geblieben. Dutzende Fahrer mussten dort die Nacht verbringen. (15.1.2021)
Bild: dpa
Wenn sich der Schnee in den Polarregionen blutrot oder grün färbt, sind hierfür Algenblüten im Schnee verantwortlich. Wie Forscher nun im Fachmagzin «The Cryosphere» berichten, tauchen die Algen im Zuge der Erderwärmung immer häufiger auf und werden selbst zum Teil des Problems: Sie reflektieren das Licht um bis zu 20 Prozent weniger und sorgen so für eine weitere Aufheizung. (13.1.2021)
Bild: Bob Gilmore
Auch das ist Soldatenalltag: Mitglieder der US Army ruhen sich im Besucherzentrum des US-Kapitols aus. Nach der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger von US-Präsident Trump sind sie hier für die Sicherheit des Gebäudes abgestellt. (13.1.2021)
Bild: Alex Brandon/AP/dpa
Sie liegen auf der faulen Haut: In Käselow, Deutschland, haben ausgediente Autoreifen eine neue Bestimmung gefunden. Sie beschweren eine Plane, die ein Futtersilo abdeckt. (14.1.20219
Bild: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa
Auch durch Corona nicht zu verhindern: Im Rahmen des traditionellen indischen Magh Bihu Erntefestes versammeln sich Menschen im Dorf Panbari, um gemeinsam zu fischen. (14.1.2021)
Bild: Anupam Nath/AP/dpa
Hart im Nehmen: Auch im Winter geht diese Surferin ihrer Leidenschaft nach und nimmt am Strand von Bournemouth an der Südküste Englands ein paar Wellen. (14.1.2021)
Bild: Andrew Matthews/PA Wire/dpa
Vor einer Entsorgungsstelle in Urtenen-Schönbühl ist ein Aquarium inklusive lebender Zierfischen abgestellt worden. Die Kantonspolizei bittet nun um Mithilfe aus der Bevölkerung, um den wenig tierlieben Besitzer ausfindig zu machen. (13.1.2021)
Bild: Kapo Bern
Kalte Schönheit: Im nordspanischen Roncal-Tal befreit ein Arbeiter die Strasse vom Eis, während hinter ihm beeindruckende Eiszapfen von der Felswand hängen. Nach extremen Schneefällen hat das Land nun eine Kältewelle erfasst. (12.2.2021)
Bild: Keystone
Auch hier gelten jetzt striktere Massnahmen: Vor der Amtseinführung von Joe Biden geht das US-Kapitol auf Nummer sicher. Ein Polizist patrouilliert im Repräsentantenhaus, nachdem die Sicherheitsmassnahmen verschärft wurden. (12.2.2021)
Bild: J. Scott Applewhite/AP/dpa
Heisser Ritt übers Eis: Ein Kind lässt sich auf einem zugefrorenen See in Chinas Hauptstadt Peking auch durch Corona und Gesichtsmaske die Stimmung nicht verderben. (13.1.2021)
Bild: Keystone
Tagelange Regen- und Schneefälle haben im Kosovo und in Albanien zu schweren Überschwemmungen geführt. Mehrere Dörfer wurden dabei komplett von der Aussenwelt abgeschnitten. Im Dorf Dobroshec nutzt dieser Einwohner womöglich einer der letzten Gelegenheiten, um über die bereits schwer beschädigte Brücke zu gelangen. (11.1.2021)
Bild: Keystone
Gegen die Langeweile beim Laufen: Norbert Asprion hält in Ludwigshafen sein Mobiltelefon mit Bildern der von ihm gelaufenen Wegstrecken in Form eines Nilpferds (oben, l-r), Erdferkels und Flamingos, sowie eines Steinbocks (unten, l-r), Maulwurfs und Walross in den Händen. (11.1.2021)
Bild: Uwe Anspach/dpa
Pompeji des 21. Jahrhunderts? Eine Drohnenaufnahme zeigt die Überreste von Häusern auf der philippinischen Insel Luzon. Vor einem Jahr hatte der Ausbruch des Vulkans Taal hier zur Evakuierung von rund 308`000 Menschen geführt. (12.1.2021)
Bild: Keystone
Suchauftrag: Eine Maschine der indonesischen Marine forscht über der Javasee nach Opfern und Wrackteilen der abgestürzten Maschine von Sriwijaya Air. (12.1.2021)
Bild: Keystone
Verwaschen: Spaziergänger gehen in vom starken Wind aufgewirbelten Schnee in Ochsenwang, Deutschland. (12.1.2021)
Bild: Marijan Murat/dpa
Ein Buslenker hat in Mombasa, Kenia, spektakulär die Auffahrt auf eine Fähre verpasst und dabei sein Gefährt im Hafenbecken versenkt. Laut den Erklärungen des Chauffeurs konnte er wegen regennasser Strasse nicht rechtzeitig bremsen. Er und sein Beifahrer wurden beide gerettet. (10.1.2021)
Bild: Keystone
Aus und vorbei: Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung sammeln ausgediente Weihnachtsbäume ein. Ein Teil der Bäume wird traditionell immerhin an die Tiere des Zoos verfüttert. (11.1.2021)
Bild: Wolfram Steinberg/dpa
Gähnende Leere: Blick auf leere Strassen in Montreal. Aufgrund steigender Corona-Neuinfektionen wurde eine nächtliche Ausgangsbeschränkung in der kanadischen Stadt beschlossen. (10.1.2021)
Bild: Graham Hughes/The Canadian Press/AP/dpa
Opfer der bitteren Kälte: Südkoreanische Fischer sammeln in einer Fischfarm in Muan erfrorene Meeräschen ein. (11.1.2021)
Bild: YNA/dpa
Zweigeteiltes Leid: Eine Hauptstrasse in der Provinz Pattani ist nach starken Regenfällen und in Folge von Wasserabfluss des Bang Lang-Staudamms überflutet. (11.1.2021)
Bild: Tuwaedaniya Meringing/BERNAMA/dpa
Eine US-Flagge hängt in Gedenken an den Polizisten Brian Sicknick am Kapitol auf halbmast. Sidnick starb an den Folgen von Verletzungen, die er bei dem Sturm der Trump-Anhänger auf das Kapitol erlitten hatte. (10.1.2021)
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