Pastell statt SchwarzSofte Farben und viel Lässigkeit – so sieht die neue Männermode aus
Benjamin Freund, dpa
26.2.2020
Die Männermode erlebt eine Emanzipation. Designer nutzen inzwischen auch Schnitte und Farben, die lange verpönt waren. Dazu gesellt sich eine neue Lässigkeit für Anzüge – und der Fischerhut als Trendaccessoire.
Mode ist ein Spiegel gesellschaftlicher Debatten. Das sieht man auch der aktuellen Männermode an. Typisch männliche Elemente braucht sie nicht mehr – vielmehr ist erlaubt, was gefällt und die Vielfalt ausdrückt, die in jedem Menschen steckt.
Nicht nur Frauen durchleben im Moment intensiver als noch vor einigen Jahren eine Emanzipation. «Auch viele Männer haben darauf gewartet, durch die Mode ihre innere Feminität herauslassen zu können», sagt Gerd Müller-Thomkins, Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts in Köln. Selbst auf den Laufstegen der Modeschauen werden männliche Models nicht mehr wie Machos inszeniert.
In der Mode im Handel fällt das konkret bei den Farben auf: Divers bezeichnet sie Patrick Pendiuk, Leiter des Online-Ressorts Mode des Männermagazins «GQ». «Bei den Anzügen wird mitunter viel mit soften Farben gearbeitet: Pastelltöne, Off-White, Rosa, Creme.» Das geht einher mit einem anderen Anzug-Trend – aber mehr dazu später.
Die 1980er-Mode ist zurück
Für Pendiuk erleben die 1980er-Jahre in der Männermode ein Comeback. Dazu gehören glänzende Stoffe. «Das reicht von Nylon bis hin zu glänzendem Satin und Seidenstoffen», so der Modeexperten.
Und das auch an Teilen, die bisher traditionell in anderen Stoffen geschneidert wurden: Die Workwearhose nennt Prof. Claus Bortas von der Akademie für Mode und Design in Berlin als Beispiel. Ursprünglich wurde sie aus dickem Twill oder Denimstoff gemacht, jetzt werde ein leichter Satin verwendet.
Praktisch sollen die Outfits dennoch sein. So lässt sich eine Tunika zum Beispiel mit schweren Outdoor-Sandalen kombinieren. «Funktionalität mit schickem Design», nennt Prof. Bortas das. Auch sportlich dürfen die Outfits wirken, gefragte Elemente sind etwa die Saharajacke oder die Cargo-Hose.
Lässige Anzüge – in neuen Farben
Modisch wünschten sich die Menschen im Moment mehr «Entspannung und Bewegungsfreiheit», erklärt Müller-Thomkins. Darauf reagieren die Designer etwa mit weniger steifen Anzügen, die vielmehr eine Lässigkeit besitzen, «als ob man eben darin Joggen gehen könnte», ergänzt Prof. Bortas.
Und hier kommen auch wieder die für die Männermode neuen Farben ins Spiel: Statt Schwarz, Grau und Blau tragen sie nun auffällige Farben oder als dezente Alternative Pastelltöne. «Das kann ein blauer Anzug in Kombination mit einem pastelligen Blau oder Roséton sein», nennt Pendiuk ein Beispiel.
Weniger steif zum Sakko wirken im Sommer auch die weiterhin angesagten kurze Anzughosen. Genau, richtig gelesen! Kurze Hosen waren für Männer lange nur in der Freizeit tragbar – seit einiger Zeit aber versucht die Modewelt, sie auch in der Geschäftswelt zu etablieren. So auch in diesem Jahr. «Während die lange Hose aber schmal und locker bleibt, dehnt sich die kurze Hose aus und wird weiter», erklärt Pendiuk.
Farblich von der Natur inspiriert
Insgesamt sind natürliche Farben angesagt – eine Folge der Diskussion rund um mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Man sieht viele Gewürz- und Tabak-Töne. Prof. Bortas erwartet, dass zudem die Farbe Grün im Laufe der Saison noch wichtig werden könnte, und zwar in allen Schattierungen.
«In einer Zeit, in der viele Menschen die Befürchtung haben, dass die Umwelt verschwindet, versucht man sich eben stilistisch mit der Natur zu vernetzen: Nature Networking», erklärt Mode-Instituts-Chef Müller-Thomkins diese Farbwahl.
Ein Must-have der Saison für Männer haben die Experten auch schon ausgemacht: «Revershemden werden indiskutabel wichtig sein», drückt es Pendiuk aus. Es hat eine kastenförmige Passform und wird oft in bunten Farben und wilden Mustern angeboten.
Wer sich weder mit einem Hemd, noch etwa mit Blumenmustern anfreunden kann, für den sind die sogenannten Normcore-Shirts eine Alternative. Normcore steht für Unisex-Mode, die sich durch unauffällige Kleidung auszeichnet. Bei den Shirts heisst das etwa, dass man T-Shirts von keinen bekannten Marken trägt.
Ansonsten sind weiterhin angesagt «klassische Oberhemden, die überweit und gerade geschnitten sind», sagt Pendiuk. «Sie werden nicht in die Hose gesteckt, sondern als luftige und schlichte Kleidung getragen.»
Fischerhut – neues Trendaccessoire?
An Trendsettern sah man ihn bereits in den vergangenen Jahr: den Fischerhut. Im Englischen auch Bucket Hat genannt, denn er sieht aus wie ein umgekippter Eimer. Während Patrick Pendiuk vom Magazin «GQ» den Zenit des Fischerhutes für überschritten hält, glaubt Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut mindestens noch an die Funktion der leichten Kopfbedeckung.
Und gerade in einem weiteren heissen Sommer könnte das ein Verkaufsargument sein: «Der Fischerhut ist ein wunderbarer Allrounder. Er ist ein Hybrid zwischen Mütze und Hut und passt auf viele Köpfe», erklärt Müller-Thomkins. Gerade sein Nackenschutz ist sein Vorteil gegenüber anderen Hutmodellen. Auch lässt sich der Hut leicht zusammenkrempeln und in die Hosentasche stecken.
Das sind die zwölf verrücktesten Pflanzen der Welt
Tödliches Gift: Der Wunderbaum (Ricinus communis) gilt mit seinen Früchten als giftigste Pflanze auf der Erde. Das Endosperm der Samen ist stark giftig, da es das toxische Eiweiss Rizin enthält. Rizin ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Gifte überhaupt. Der Tod tritt unbehandelt durch Kreislaufversagen etwa 48 Stunden nach der Vergiftung ein. Der Wunderbaum ist in Ost- und Westafrika beheimatet, wird
Bild: iStock
Gross, grösser, am grössten: Der Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) im Westen der USA ist das massivste beziehungsweise voluminöseste bekannte Lebewesen der Welt. Der immergrüne Baum kann bis zu 95 Meter hoch und einen Stammdurchmesser von 17 Meter haben.
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Kletternder Parasit: Mit einem Durchmesser von über einem Meter bildet die Riesenrafflesie (Rafflesia amoldi) die grösste Einzelblüte. Allerdings existiert die gigantische Blüte der Kletterpflanze nur wenige Tage, dann zerfällt das rote, nach Aas riechende Organ. Zurück bleibt ein Haufen schwarzen Schleims.
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Blüte mit Heizung: Naht die Blütezeit, macht die Titanwurz eine erstaunliche Verwandlung durch: Bis zu zehn Zentimeter am Tag schiesst ihr gigantischer Blütenstand nach oben. Und um Insekten für die Befruchtung anzulocken, verströmt das Fortpflanzungsorgan einen Aasgeruch und heizt sich auf 36 Grad Celsius auf.
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Königin der Anden: Die Riesenbromelie (Puya raimondii) ist die weltweit grösste Bromelie, mit mehr als zehn Metern Höhe. Sie hat auch eine der grössten Blütenstände aller Pflanzen und ist eine vom Aussterben bedrohte Art, die in den Anden in Peru und Bolivien beheimatet ist.
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Ganz schön alt: Der Riesen-Eukalyptus (Eucalyptus regnans) wächst als immergrüner Baum, der ein Alter von etwa 400 Jahren erreichen kann. An bevorzugten Standorten kann er Wuchshöhen von 65 Metern in 50 Jahren erreichen. Er gilt als der höchste Laubbaum der Welt, möglicherweise sogar als der höchste Baum überhaupt. Bei einem 1872 gefällten Exemplar wurden 132 Meter an Höhe gemessen.
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Königlich stark: De Riesenseerose Victoria ist wohl eine der eindrucksvollsten Pflanzen auf dem blauen Planeten überhaupt. Mit bis zu drei Metern hat sie den grössten Blattdurchmesser. 1840 entdeckt vom Botaniker Richard Schomburgh, wurde sie benannt nach Queen Victoria. Viele Botanische Gärten bauten in der Folge eigene Victoria Häuser.
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Gefiederte Blätter: Die Raphia-Palme ist vorwiegend im tropischen Afrika beheimatet. Ihre Blätter gelten mit bis zu 25 Meter Länge als die grössten im Pflanzenreich. Sie sind nicht nur sehr gross, sondern auch gefiedert und bleiben nach dem Absterben an der Pflanze.
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Schweres Früchten: Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) ist in Indien beheimatet. Er bekommt, wenn man von Zuchterfolgen wie Riesenkürbisse und dergleichen einmal absieht, die schwersten Früchte. Sie können mehr als 30 Kilogramm wiegen.
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Über 4000 Jahre alt: Im Patriarch Grove in den White Mountains in Kalifornien stehen 17 Exemplare der Langlebigen Kiefer (Pinus longaeva), die über 4000 Jahre alt sind. Ein Baum, dessen Alter von 4700 Jahren durch Auszählung der Jahresringe in einem kleinen Bohrkern bestimmt wurde, trägt den Namen «Methuselah». (Archivbild)
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Fast 10'000 Jahre alt: Über die älteste individuellen Lebewesen wird, je nach Definition, gestritten. Aber eine Pflanze ist es auf jeden Fall: Eine Gemeine Fichte (Picea abies) in Schweden, deren Stamm viel jünger ist, konkurriert mit den Langlebigen Kiefern. Sie geht aus Wurzelwerk hervor, das seit etwa 9600 Jahren existieren soll.
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Affen-Gesicht: Wer die Dracula simia ansieht, wundert sich wahrscheinlich nicht, warum sie den Beinamen Affen-Orchidee trägt. Viel Fantasie um das Gesicht eines Primaten zu erkennen, braucht es nicht. Die Pflanze wächst in 300 bis 600 Meter Höhe in Peru und Ecuador und duftet nach Orange.
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Klein, aber hübsch: Die Wurzellose Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza) gilt als kleinste Blütenpflanze über- überhaupt. Ihre Blüten sind für das menschliche Auge unsichtbar. Der Pflanzenkörper selbst ist maximal 1,5 Millimeter lang. Und übrigens: Sie ist als Aronstabgewächs mit der Titanwurz recht eng verwandt.
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