Karotte – die neue MarotteVergesst Skinny! Die neuen Jeans plustern sich auf
Von Linda Leitner
27.7.2019
Sie hat Schwung, sie hat Dimension und sie hat Haltung: Die Jeans-Form, die derzeit im Warenkorb einflussreicher Menschen liegt, mag auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig sein.
Alle reden ja ständig von Power Shoulders. Von Frauen, die durchgreifen, Präsenz zeigen, furchtlos sind. Aber warum spielt sich diese ganze Warrior-Sache immer nur obenrum ab?
Weil auf den Schultern viel lastet, schon klar: vom imaginären Päckchen, das jede und jeder zu tragen hat, bis hin zum Rucksack. Aber warum blasen wir nicht einfach mal das auf, was uns zu Frauen macht? Das Untenrum?
Zum Glück gibt es da eine Jeans, die genau das tut, auch wenn ihr Name uns wieder zum Phallus zurückschleudert: Halleluja, willkommen im Denim-Himmel, liebe Karotte!
Eine Hose, die sich aufspielt
Weit hergeholt? Ja richtig, da ist viel heisse Luft ums ebenso hotte Bein. Aber hey: endlich mal eineHose, die sich so richtig aufspielt (und sich für uns einsetzt), statt sich immer nur anzuschmiegen wie die ewige Skinny Jeans.
Die hochgeschnittene und mit durch Bundfalten an Volumen überspitzte Karotte mit ihren schmal zulaufenden Hosenbeinen wirkt überraschenderweise Wunder:
Sie zieht uns wie einen Kaugummi in die Länge, der High-Waist-Cut modelliert Bauch und Hüfte. Vom überirdischen Komfortfaktor müssen wir gar nicht erst anfangen.
Übergangen wird in den Aladdin-Power-Pants garantiert niemand. Punkt. Weitere Waffen im Kampf für das Hosen-Empowerment: Kitten-Heels und spannende Tops. Enge Oberteile gleichen das Volumen aus, wer mit einer schmalen Sanduhr-Taille gesegnet ist, kann sich zusätzlich obenrum austoben.
Der erste Tattoo-Artist Englands und eines seiner Werke um 1903: Tom Riley führte einen der ersten Tattoo-Shops in London und tätowierte angeblich sogar König Edward VII. 1771 brachte Captain James Cook das Phänomen «tatau» von seiner Reise aus Polynesien in unsere Breitengrade, seither hat sich die Kunst des Tätowierens weiter entwickelt.
Bild: Getty Images
Sie liess sich in den 1940er Jahren ihr erstes Kunstwerk stechen. Über 200 Tattoos zierten den Körper der 78-jährigen Isobel Varley bei ihrem Tod im Jahre 2015.
Bild: Getty Images
Mehr als 75 Prozent ihres Körpers waren tätowiert, auch den Intimbereich zierten 16 Tattoos und allein in ihren Ohrläppchen trug Varley 29 Piercings. Für die Engländerin war es eine Leidenschaft, die ihr den Titel «Seniorin mit den weltweit meisten Tattoos» im «Guinness Buch der Rekorde» einbrachte.
Bild: Getty Images
Auch Julia Gnuse schaffte es ins beliebte Rekorde-Buch: «Meisttätowierte Frau der Welt» lautet ihr Titel. Tatsächlich sollen 95 Prozent ihrer Haut mit Tinte verschönert worden sein.
Bild: Keystone
Doch für Gnuse, auch bekannt als «Illustrated Lady» waren die Tattoos eher Mittel zum Zweck. Sie leidet an einer schmerzhaften Lichtempfindlichkeit, die Narben und Blasen auf dem Körper hinterlässt, und diese begann sie zu übermalen.
Bild: Keystone
John Kenneys Tätowierungen sind Ausdruck seines turbulenten Lebens. Im Alter von sieben Jahren floh er von Zuhause, Obdachlosigkeit, Drogen, Kriminalität und Gewalt dominierten seinen Alltag. Für 12'000 Dollar, um Speed und LSD zu kaufen, hackte er sich in den 1970ern den Finger ab.
Bild: Getty Images
Selbst Kenneys Augäpfel sind tätowiert: Augen auf...
Bild: Getty Images
... Augen zu. Heute tingelt der über 60jährige Australier durch die Schulen, warnt Jugendliche vor den Gefahren von Drogen und Alkohol und kümmert sich um die Obdachlosen in seiner Heimat.
Bild: Getty Images
Oft scheint ein schweres Schicksal den Anstoss für die extreme körperliche Veränderung zu geben. So auch bei der Transfrau Eva Tiamat Medusa aka «Dragon Lady». Mit fünf sollen ihre Eltern sie und ihre Geschwister in der Wildnis ausgesetzt haben. Nach der Diagnose HIV im Erwachsenenalter begann die Transformation.
Bild: Youtube
Auch die Verwandlung von «Zombie Boy», mit bürgerlichem Namen Rick Genest, geschah aufgrund eines Schicksalsschlages. Er war bis zu seinem Tod 2018 als erfolgreiches Model und als Performancekünstler unterwegs.
Bild: Getty Images
«Body Modification» ist für dieses Paar ein Lebensstil. Über 50 Piercings, mehrere Implantate, gespaltene Zungen, unzählige Tattoos: Gabriela und Victor Perralta führen ein Tattoo-Studio in Buenos Aires und zelebrieren auch privat die Kunst am Körper.
Bild: Getty Images
Wolfgang Kirsch, aka Magneto, ist nicht nur am ganzen Körper tätowiert, seinen Spitznamen verdankt er mehreren Magneten unter der Haut. Erst mit 45 Jahren machte er seinem Spiesserleben ein Ende und begann mit den ersten Tattoos. Der heute 68-Jährige wollte einfach Anders sein, die Kunst am Körper zur Schau stellen.
Bild: Keystone
Auch die Schweiz hat einen Anhänger der extremen Körperverschönerung: Der Genfer Etienne Dumont gehört seit 40 Jahren zu den gefeiertsten Kunstkritikern der Schweiz.
Bild: news.am
Seine Transformation begann mit dem ersten Tattoo im Jahre 1974. Neben unzähligen Kunstwerken auf der Haut, schmückt er seinen Körper mit Implantaten oder Ohrtunneln von 70 Millimetern Durchmesser.
Bild: news.am
Dieser Mann hält den absoluten Rekord: «Lucky Diamond Rich» soll zu 99.99 Prozent tätowiert sein. Gregory Paul McLaren aus Neuseeland begann aus Neugier mit den Tätowierungen. Hunderte von Tattoo-Künstlern haben sich auf seiner Haut verewigt. Er tourt als Performance- und Strassenkünstler durch die Welt.
Taylor Swift und ihre Kolleginnen aus der Musikbranche haben sich für die Preisverleihung am Sonntag in Schale geschmissen.
05.02.2024
Dress Up & Dye: Darum ist die Cargo-Hose ziemlich cool
Warum sehen wir jetzt überall Cargo-Pants? Die Hosen mit aufgesetzten Taschen lassen sich auf jeden Fall ganz einfach sehr unterschiedlich stylen, wie wir im Video zeigen.
09.04.2021
So funktioniert Upcycling – ein Designer erklärt es
Rafael Kouto stellt aus Altkleidern von Texaid neue Modestücke her. Diese «Upcycling»-Technik sollte noch viel weiter verbreitet sein, um dem Fast Fashion Phänomen zu begegnen, findet er.
04.07.2019
Grammy Awards: Hingucker vom Roten Teppich
Dress Up & Dye: Darum ist die Cargo-Hose ziemlich cool
So funktioniert Upcycling – ein Designer erklärt es