Blue Dog SyndromWenn hinter glänzendem Fell eine fiese Krankheit steckt
dpa
13.6.2020
Der Schönheitstrend, sich von der Masse abheben zu müssen, macht auch vor Haustieren nicht halt. Im Fall von blauschwarz schimmernden Dobermännern und silbrigen Labradoren kann das tragische Folgen haben.
Als Welpe sehen sie wunderschön aus. Das Fell des Dobermanns glänzt herrlich blauschwarz, der herzige Labrador schimmert silbrig. Echte Tierliebhaber nehmen aber besser Abstand vom Kauf eines Hundes mit einer derartigen Fellfarbe: Denn diese Tiere müssten oft einen hohen Preis bezahlen, warnt die Tierschutzorganisation Aktion Tier.
Sie leiden unter einer Erkrankung, die Colour Dilution Alopecia oder auch Blue Dog Syndrom genannt wird. Bei betroffenen Tieren ist die Pigmentierung der Haare gestört, erklärt Tina Hölscher, Tierärztin des Vereins. Dadurch verändere sich die Fellfarbe. Die einzelnen Haare sind dabei schwächer und brechen schneller ab. Es kommt zum Fellverlust.
Das Gemeine daran: Als Welpe sehen die Tiere wunderschön aus. Meist in der Pubertät zeigen sich dann aber erste kahle Stellen. Hinzu können vermehrte Schuppenbildung und Entzündungen der Haut kommen. Oft müssten diese mit Antibiotika behandelt werden, um sie in Schach zu halten. Das Krankheitsbild bessere sich durch Medikamente zwar kurzzeitig, eine echte Heilung gebe es aber nicht.
Verantwortungsvolle Züchter würden ihre Zuchttiere vor der Verpaarung mit einem Gentest unterziehen. So könnten sie laut Hölscher sicherstellen, nur Elterntiere auszuwählen, deren Nachkommen keine Fehlfarben zeigen.