40 Jahre «Zurück in die Zukunft» Was 1985 Sci-Fi war, ist heute Realität – oder schlimmer

dpa

3.7.2025 - 22:33

Vor 40 Jahren, am 3. Juli 1985, holte Doc Emmett Brown (Christopher Lloyd) in den US-Kinos erstmals Marty McFly (Michael J. Fox) «Zurück in die Zukunft».
Vor 40 Jahren, am 3. Juli 1985, holte Doc Emmett Brown (Christopher Lloyd) in den US-Kinos erstmals Marty McFly (Michael J. Fox) «Zurück in die Zukunft».

In «Zurück in die Zukunft» reist Michael J. Fox als Marty McFly zuerst in die 1950er Jahre und dann ins Jahr 2015. Damals Zukunft, heute Vergangenheit. Nicht alles wurde richtig vorhergesagt.

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In «Zurück in die Zukunft» von Robert Zemeckis wird der von Michael J. Fox verkörperte Held Marty McFly aus dem Jahr 1985 ins Jahr 1955 katapultiert. Dort fragt ihn der verrückt-brillante Wissenschaftler Doc Brown, gespielt von Christopher Lloyd: «Wer ist 1985 Präsident der Vereinigten Staaten?» Antwort: «Ronald Reagan.» Die ungläubig-spöttische Reaktion: «Ronald Reagan? Der Schauspieler? Und wer ist Vizepräsident – Jerry Lewis?» 

Reagan selbst musste bei dieser Szene während einer Vorführung im Weissen Haus so laut lachen, dass er darum bat, den Film noch einmal kurz zurückzuspulen, weil er den anschliessenden Dialog nicht mitbekommen hatte.

Wenn man sich die Stelle heute anschaut, muss man unwillkürlich daran denken, wer heute im Oval Office Hof hält – und dass die Realität hier jede Fiktion in früher kaum vorstellbarer Weise übertroffen hat. 

Auch sonst sieht man mit dem zeitlichen Abstand von heute manches anders. Doch ihre Attraktivität hat die Filmtrilogie behalten. 

Der erste Film – der ursprünglich auch der einzige bleiben sollte, zu den beiden Fortsetzungen kam es nur aufgrund des unerwartet grossen Erfolgs – hatte seinen Start in den USA am 3. Juli 1985, in Deutschland am 3. Oktober 1985.

Als 2015 noch ferne Zukunft war 

Die ersten beiden Filme zeichnet aus, dass sie sich auf einen zeitlichen Rahmen beschränken, der die Spanne eines Menschenlebens nicht überschreitet. In fast allen Filmen mit Zeitmaschinen geht es entweder sehr weit in die Vergangenheit zurück oder sehr weit voraus in die Zukunft. Bei «Zurück in die Zukunft I» und «II» sind es dagegen nur wenige Jahrzehnte. 

Heute ergibt sich ein zusätzlicher Reiz daraus, dass sich das Morgen ins Gestern verwandelt hat. Vieles haben die Drehbuchautoren – Bob Gale und Regisseur Zemeckis – ganz richtig vorausgesehen: Kommuniziert wird per Videotelefon, es gibt einen Regen-Radar, und ein Plakat wirbt für Surf-Urlaub in Vietnam – zur Entstehungszeit des Films, etwa 15 Jahre nach dem Ende des Krieges, ein absolut bizarrer Gedanke. Auch dass der hochmoderne Computer des Jahres 1985 mittelfristig ein Stück fürs Antiquitätengeschäft werden würde, war eine korrekte Prognose.

Das Internet sahen die Drehbuchautoren nicht voraus

Über das Faxgerät allerdings, zur Entstehung des Films sehr modern, war im echten Jahr 2015 schon die Zeit hinweggegangen. Nicht materialisiert haben sich fliegende Autos, schwebende Skateboards, selbst schnürende Schuhe und Kleidung, die sich in Sekundenschnelle der Grösse des jeweiligen Trägers anpasst oder trocknet. Leider. Die folgenreichste Veränderung aus der Zeit zwischen 1985 und 2015 haben die Drehbuchautoren nicht vorhergesehen: die Verbreitung des Internets.


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