«Moment der Wiedergutmachung» Brasilien bekommt erste Ministerin für Indigene

dpa

30.12.2022 - 18:39

Der künftige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva macht Sônia Guajajara (r) zur ersten Ministerin für Indigene in Brasilien. 
Der künftige Präsident Luiz Inácio Lula da Silva macht Sônia Guajajara (r) zur ersten Ministerin für Indigene in Brasilien. 
Bild: Eraldo Peres/AP/dpa

Sônia Guajajara wird erste Ministerin für Indigene in Brasilien. Sie wurde vom künftigen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva damit beauftragt, sich um Themen wie Abgrenzung von Landgebieten und Gesundheitsversorgung zu kümmern. 

DPA

«Das ist mehr als eine persönliche Errungenschaft», teilte Guajajara bei Twitter zu ihrer Ernennung mit. «Es ist eine kollektive Errungenschaft der Indigenen, ein historischer Moment der Wiedergutmachung in Brasilien.»

Lula hatte die Ernennung am Donnerstag bekanntgegeben. Guajajara wurde im Oktober in den brasilianischen Kongress gewählt. Sie ist als Oberhaupt der wichtigsten Dachorganisation für die indigenen Stämme Brasiliens bekannt. In diesem Jahr wurde sie in die jährliche Liste der 100 einflussreichsten Personen des US-Magazins «Time» aufgenommen.

Lula hatte im Wahlkampf versprochen, den Kabinettsposten für Indigene zu schaffen. Er tritt das Präsidentenamt am 1. Januar an. Er war bereits von 2003 bis 2010 Präsident.

Rund 13 Prozent der Landfläche Brasiliens sind als indigene Gebiete ausgewiesen. Das entspricht etwa der Grösse von Kolumbien. Der Grossteil dieser Fläche liegt im Amazonas und befindet sich im tropischen Regenwald. 2019 und 2020 waren fünf Stammesangehörige ermordet worden, die gegen illegale Abholzung gekämpft hatten.