Martin von Muralt Amherd stellt den neuen Mann für den Sicherheitsverbund vor

SDA/Red.

4.5.2022

Martin von Muralt. (Archiv)
Martin von Muralt. (Archiv)
Handout VBS

Der 47-jährige Martin von Muralt wird neuer Delegierter für den Sicherheitsverbund Schweiz. Verteidigungsministerin Viola Amherd informierte auf einer Medienkonferenz über die Personalie.

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Der Westschweizer Martin von Muralt wird künftig als Delegierter des Sicherheitsverbundes Schweiz (SVS) amten. Damit ist er verantwortlich für die Kooperation zwischen Bund und Kantonen, etwa bei der Terrorbekämpfung und dem Minderheitenschutz.

Der Bundesrat wählte von Muralt am Mittwoch zum Nachfolger von André Duvillard. Der Neuenburger wird Ende Juli pensioniert. Anschliessend wird von Muralt seine Aufgaben übernehmen. Um die Übergabe der Dossiers seines Vorgängers zu gewährleisten, wird er sich bereits ab Juni einarbeiten.

Von Muralt ist der frühere Direktor des Gefängnisses Champs-Dollon in Genf. Der 47-Jährige studierte Politikwissenschaften und wurde danach Polizist. Es folgten Weiterbildungen in den Bereichen Projektleitung, Führung, Risikomanagement und Cybersicherheit an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland und Jobs bei Bundes-, Kantons- und Gemeindebehörden.

Gegenwind als Gefängnisdirektor

Er verspüre eine grosse Vorfreude, sagte von Muralt vor den Medien in Bern. Viel Neues komme auf ihn zu, darunter mehr strategische Arbeit, mehr nationale und internationale Themen sowie ein sehr breites Aufgabengebiet.

Angesprochen auf seinen Rücktritt als Gefängnisdirektor in Champ-Dollon im September 2021 nach zweijähriger Amtszeit, zeigte sich von Muralt zurückhaltender: Er habe viel gelernt und wichtige Erfahrungen gesammelt.

Von Muralt war wegen seines Führungsstils kritisiert worden und auf Druck der übrigen Gefängnisleitung gegangen. Westschweizer Medien schrieben verschiedentlich von einem «Putsch». Von Muralt wollte nicht mehr im Detail auf das Geschehene eingehen. Es kämen nun komplett andere Aufgaben auf ihn zu.

Evolution statt Revolution

Verteidigungsministerin Viola Amherd betonte die «langjährige Erfahrung in der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit» des neuen SVS-Delegierten. Von Muralt sei von einer breit aufgestellten Findungskommission zur Wahl empfohlen worden und habe sich gegen zwei Mitkandidierende durchgesetzt.

Zu den wichtigsten Dossiers, die auf von Muralt zukommen werden, zählt Amherd die Reorganisation des koordinierten Sanitätsdiensts sowie die grosse Sicherheitsübung im Jahr 2025. Im Alltag habe der neue Delegierte eine «Schlüsselfunktion bei der sicherheitspolitischen Koordination» inne. Eine enge Abstimmung zwischen den Staatsebenen sei «essenziell».

Der SVS umfasst grundsätzlich alle sicherheitspolitischen Instrumente des Bundes, der Kantone und der Gemeinden. Geschaffen wurde er vor rund zehn Jahren. Duvillard war der bislang einzige Delegierte.

Er werde keine Revolution starten, sondern auf Evolution setzen, sagte von Muralt. Neben den Behörden wolle er künftig auch auf das Knowhow von Thinktanks und der Privatwirtschaft zurückgreifen. «Ich bin überzeugt, dass der SVS ein Gremium des Dialogs bleiben muss.»