Medien CNN-Urgestein Amanpour kritisiert Townhall mit Trump

dpa/tpfi

18.5.2023 - 20:51

Christiane Amanpour bei den International Emmy Awards 2019 . 
Christiane Amanpour bei den International Emmy Awards 2019 . 
Archivbild: imago images/UPI Photo

Die bekannte CNN-Journalistin Christiane Amanpour hat ihren Sender für die jüngste Ausstrahlung einer Bürgerfragestunde mit dem früheren US-Präsidenten Donald Trump scharf kritisiert. Wäre sie an jenem Abend die Moderatorin gewesen, hätte sei bei der Bemerkung «widerwärtige Person» das Mikrofon fallengelassen, sagte Amanpour vor künftigen Absolventen der Journalismus-Fakultät der Columbia University unter Verweis auf eine Verbalattacke Trumps auf ihre Kollegin Kaitlan Collins, die durch die kontroverse Sendung geführt hatte.

DPA, dpa/tpfi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die CNN-Journalistin Christiane Amanpour hat ihren Sender CNN für den Trump-Auftritt in einer TV-Bürgerstunde scharf kritisiert.
  • Trump hat in der Sendung nahezu unwidersprochen Lügen und Halbwahrheiten verbreitet.
  • Lenker*innen aus Zürich und der Ostschweiz sollten alternativ über die San-Bernardino-Route ausweichen.

Beim Live-Event im Staat New Hampshire hatte der Ex-Präsident, der 2024 erneut ins Weisse Haus einziehen will, seine Mär vom Betrug bei der Wahl 2020 vor einem Publikum wiederholt, das ihm überwiegend wohlgesonnen war. Dafür hagelte es massive Kritik an CNN. Senderchef Chris Licht verteidigte die Bürgerfragestunde und sprach von einem berichtenswerten und wichtigen Beitrag.

Sie habe mit Licht eine «robuste Diskussion» über die Angelegenheit geführt, verriet Amanpour bei ihrem Auftritt am Mittwoch. Jeder wisse doch, dass Trump versuche, die Bühne für sich zu vereinnahmen und solche Events zu dominieren versuche. «Ganz egal wie viel Flakfeuer der Moderator auf das Geschützfeuer zu richten versucht, es klappt nicht», erklärte die internationale Chef-Korrespondentin bei CNN, die schon seit 40 Jahren für den Nachrichtensender arbeitet.

Amanpour riet Verantwortlichen im heutigen Journalismus, von jenen in den 50er Jahren zu lernen, die sich geweigert hätten, Senator Joseph McCarthy Aufmerksamkeit zu schenken – und erst dann eine Ausnahme gemacht hätten, als «seine üblen Lügen, Hexenjagden und Tiraden» eine grundlegende Ebene erreicht hätten, auf der sie als Beweismittel vor Gericht zulässig gewesen seien. «Vielleicht ist weniger mehr», sagte Amanpour. «Vielleicht ist live nicht immer richtig.»