Kurz vor 87. GeburtstagDer bekannte Schweizer Fotograf und Kameramann Rob Gnant ist tot
SDA
14.8.2019
Mit Rob Gnant ist einer der bedeutendsten Schweizer Reportage-Fotografen der Nachkriegszeit gestorben. Gnant war auch als Kameramann erfolgreich: 1963 gewann er in Cannes die Goldene Palme in der Kategorie Kurzfilm.
Der bekannte Schweizer Fotograf und Kameramann Rob Gnant ist tot. Der Fotograf, Kameramann und Filmautor ist laut Angaben seiner Familie vom Mittwoch bereits am 4. August vier Tage vor seinem 87. Geburtstag in Zürich gestorben. Gnant hatte die letzten Jahre in einem Pflegeheim in der Stadt verbracht, wie seine Familie und das Filmkollektiv Zürich in Todesanzeigen im «Tages-Anzeiger» mitteilten.
Der Fotograf hinterlässt ein Werk mit über 200'000 Negativen. Gnant habe mit seiner Fotografie das Anliegen verfolgt, Soziales mit Ästhetischem zu verknüpfen, schreibt die Stadt Zürich auf ihrer Webseite. Fachleute bezeichnen in als «Van Gogh der Fotografie». Schwerpunkte seiner häufig in Schwarz-Weiss gehaltenen Bilder bildeten dabei die verschiedenen Arbeitswelten, die Aussenseiter der Gesellschaft sowie das Leben auf dem Land.
«Bei mir haben die Menschen immer gewusst, wann ich sie fotografiere», sagte Gnant dem «Tages-Anzeiger» im Jahr 2015. «Ich war kein Heckenschütze.» Zu Gnants Markenzeichen, der auch Stars wie die Rolling Stones und Operndiva Maria Callas ablichtete, zählte demnach die respektvolle Distanz zu den Fotografierten. Auf seinen Fotos sind Menschen selten allein, Gnant zeigt sie meist als Teil einer Umgebung.
Der Träger des Zürcher Filmpreises wuchs in Luzern auf, wo er eine Lehre als Fotograf absolvierte. In den 50er und 60er Jahren arbeitete er zunächst als Pressefotograf in der Tradition des wirklichkeitsnahen und gesellschaftskritischen Bildjournalismus, darunter für die Illustrierte «Die Woche», die Kulturzeitschrift «Du» sowie die Wochenendbeilage der «NZZ». Seine erste Reportagereise führte ihn 1952 nach Belgien ins Kohlengrubengebiet Borinage, wo er auch als Handlanger unter Tage arbeitete.
Während knapp 40 Jahren arbeitete er als Kameramann an über 30 Dokumentar- und Spielfilmen mit. Seine erste Kameraarbeit mit Regisseur Alexander J. Seiler für den 12-minütigen Dokumentarfilm «A fleur d'eau» («In wechselndem Gefälle») brachte 1963 am Filmfestival von Cannes die Goldene Palme in der Kategorie Kurzfilm ein. Mit Seiler gründete er auch die Firma Seiler+Gnant, die vor allem Dokumentarfilme produzierte.
Neben seinen Reportagen war Gnant als Auftragsfotograf für grössere Firmen wie Telecom PTT (heute Swisscom), Radio-Schweiz (heute Skyguide), Saurer, Mövenpick und Phonak tätig. So verwirklichte er ab Mitte der 70er Jahren Bilder etwa für Plakate und Geschäftsberichte. Zudem erstellte er Tonbildschauen.
Gnant war Jahrzehntelang Mitglied der Zürcher Filmkollektivs. Für wenige Jahre dozierte er zudem an der Zürcher Kunstgewerbeschule und engagierte sich im Vorstand der Radgenossenschaft der Landstrasse, der Interessenvertretung der Fahrenden in der Schweiz.
Karlheinz Weinberger – der Fotograf für das Ungewöhnliche
Hells Angels Camp, Mesocco, 1974.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Halbstarke in der Wohnung von Fotograf Weinberger, 1962.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Halbstarke an der Herbstmesse in Basel, 1962.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1962.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1972
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Karlheinz Weinberger am Tag seiner Pensionierung, 1986.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
«Der Kreis» war nicht nur ein Magazin für Homosexuelle, sondern auch eine Organisation, die Clubabende und Feiern organisierte. Karlheinz Weinberger hiess im «Kreis» Jim und war einer der beiden Vereinsfotografen. Dieses Bild stammt von einem Maskenball im Neumarkt.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1968
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zürich, ca. 1974
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Blues war ein beliebtes Modell. Madonna – so sagt das Gerücht – habe in einer Gruppenausstellung in New York in der 303gallery ein Blues-Portrait von Karlheinz Weinberger erworben (Zürich, 1968).
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Karlheinz Weinberger war in den frühen 1950er Jahren im Athletik-Sportverband Adler in Zürich der Hausfotograf, später auch Ehrenmitglied. Im Adler trainierten vor allem junge Arbeitsmigranten ihre Muskeln.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zwei kämpfende Ringer: Das Lieblingsbild von Nachlassrverwalter Patrik Schedler.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Zwischen 1955 und 1964 reiste Weinberger jeden Sommer in den Süden, nach Sizilien, auf die Liparischen Inseln und nach Tanger. Dieses Bild entstand wahrscheinlich in Sizilien um 1958.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Dieses Bild entstand ebenfalls auf Sizilien um 1958.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Jünglinge, Sizilien zwischen 1958 und 1963.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Arbeiter, frühe 1950er Jahre.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Arbeiter, frühe 1950er Jahre.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Als im Hallenstadion die Stühle flogen: Rolling-Stones-Konzert, Hallenstadion Zürich, 14. April 1967.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Tätowierer Rocky, 1970er Jahre.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Rocker in der Leventina, 1972.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Lone Star Camp, Bad Ragaz, 1969.
Bild: Nachlass Karlheinz Weinberger, Zürich
Grosser Urlaub im Militär: Karlheinz Weinberger auf dem Genfersee bei Vevey, Ostern 1942.
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