Schwere Vorwürfe Deutscher soll von US-Behörden misshandelt worden sein

tcar

16.3.2025 - 18:45

Ein Passagier am Boston Logan International Airport. (Symbolbild)
Ein Passagier am Boston Logan International Airport. (Symbolbild)
Bild: IMAGO/ZUMA Wire

Ein in den USA lebender Deutscher wird am Flughafen Boston festgesetzt – trotz unbegrenzter US-Aufenthaltsgenehmigung. Er macht den Behörden schwere Vorwürfe. Das Auswärtige Amt kennt den Fall.

DPA, tcar

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Ein in den USA lebender Deutscher ist bei der Einreise in die Vereinigten Staaten in Gewahrsam genommen worden.
  • In Gewahrsam sei er nach Aussagen der Familie krank geworden und in eine Klinik gekommen, wo er ans Bett gefesselt worden sei.
  • Der 34-Jährige Deutsche besitzt eine Greencard und lebt seit 2007 in den USA.

Ein in den USA lebender Deutscher ist bei der Einreise in die Vereinigten Staaten in Gewahrsam genommen worden und sitzt seinen Angehörigen zufolge seit mehr als einer Woche in einer Haftanstalt. Die Hintergründe des Falls sind unklar. Aus dem Auswärtigen Amt hiess es auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, der Fall sei bekannt. 

Der 34-jährige Fabian Schmidt lebt seiner Mutter zufolge seit 2007 in den USA und besitzt mit der sogenannten Greencard eine unbegrenzte Aufenthaltsgenehmigung, die ihn rechtlich weitgehend mit US-Staatsbürgern gleichstellt. Schmidt wirft den Behörden vor, von ihnen schlecht behandelt worden zu sein. Unter anderem sei er bei der Befragung am Flughafen angebrüllt worden und habe sich ausziehen müssen. In Gewahrsam sei er krank geworden und in eine Klinik gekommen, wo er ans Bett gefesselt worden sei. 

Generalkonsulat in Boston steht in Kontakt

Die Vorwürfe liessen sich nicht unabhängig verifizieren. Das US-Heimatschutzministerium beantwortete eine dpa-Anfrage von Donnerstag dazu nicht. 

Das Auswärtige Amt teilte der dpa mit, das Generalkonsulat in Boston im Bundesstaat Massachusetts sei mit dem Fall befasst und man stehe mit dem Mann, seinen Angehörigen und lokalen Behörden in Kontakt. «Klar ist: Wir erwarten von unseren Partnern, dass Haftbedingungen internationalen Menschenrechtsstandards entsprechen und Inhaftierte menschenwürdig behandelt werden», hiess es. 

Altes Drogendelikt als möglicher Hintergrund

Die Befragung Schmidts drehte sich seiner Mutter zufolge immer wieder um ein Cannabis-Delikt von vor knapp zehn Jahren. Schmidt sei damals mit einer Menge Cannabis von mehr als 30 Gramm in Kalifornien angehalten worden. Das Verfahren sei eingestellt worden. 2022 habe aber eine Ermittlungsbehörde auf Bundesebene Schmidt erneut zu dem Fall kontaktiert und ihn zu einer Anhörung vorgeladen. Dort sei er allerdings nicht erschienen, weil er das Schreiben wegen eines Umzugs nicht erhalten habe.