«Kumpel von Marius» enthüllt Eskapaden Ein Podcast setzt Norwegens Royals unter Druck

Jenny Keller

15.5.2025

Marius Borg Høiby mit seiner Mutter Kronprinzessin Mette-Marit und Stiefvater Kronprinz Haakon bei einem öffentlichen Auftritt im Jahr 2016. Borg Høiby wuchs grösstenteils abseits offizieller Verpflichtungen auf, begleitete aber gelegentlich seine Familie zu besonderen Anlässen. 
Marius Borg Høiby mit seiner Mutter Kronprinzessin Mette-Marit und Stiefvater Kronprinz Haakon bei einem öffentlichen Auftritt im Jahr 2016. Borg Høiby wuchs grösstenteils abseits offizieller Verpflichtungen auf, begleitete aber gelegentlich seine Familie zu besonderen Anlässen. 
IMAGO/PPE

Ein neuer Podcast sorgt in Norwegen für Wirbel: Ein enger Freund von Marius Borg Høiby, Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit, bricht darin sein Schweigen.

Jenny Keller

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Von Gewaltvorwürfen bis hin zu Vergewaltigungsanschuldigungen – Marius’ Ruf ist schwer belastet.
  • Trotz öffentlicher Empörung hält sich das norwegische Königshaus bedeckt.
  • Unter dem Titel «Kompisen til Marius» schildert ein langjähriger Freund des Skandal-Royals persönliche Erlebnisse.
  • Trotz brisanter Details zu Partys und Verhaftungen nimmt «Erik», so sein anonymisierter Name, Marius in Schutz.

In Norwegen sorgt derzeit ein dreiteiliger Podcast der Zeitung Verdens Gang für Aufsehen. «Kompisen til Marius» – auf Deutsch: «Ein Kumpel von Marius» – gewährt einen ungewohnt persönlichen Blick auf das Leben von Marius Borg Høiby (28), dem ältesten Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit.

Erzählt wird aus der Perspektive eines engen Freundes, der seit rund zehn Jahren zum Umfeld des Skandal-Royals gehört. Aus Angst vor den Konsequenzen bleibt der Freund anonym und nennt sich Erik.

Seine Aussagen werden sogar von einem Schauspieler eingesprochen. Doch trotz dieser Vorsicht ist sein Ton versöhnlich: Erik wolle «Marius eine Stimme geben», denn dieser sei in den Medien regelrecht «niedergemacht» worden.

Feste, Feiern, Vorwürfe

Im Zentrum der Diskussion stehen private Feiern auf Schloss Skaugum, der Residenz des norwegischen Kronprinzenpaares. Erik bestätigt, dass es dort Partys gegeben habe und räumt ein, dass Marius bei der Gästeliste «etwas unvorsichtig» gewesen sei.

Brisant sind auch die Vorwürfe, wonach Mitglieder der Rockergruppe Hells Angels bei diesen Festen anwesend gewesen sein sollen. Doch Erik widerspricht: «All das stimmt nicht. Niemand von den Hells Angels war dort.»

Offiziell hat der norwegische Hof diese Gerüchte bereits dementiert. Dennoch hält der Chefredakteur der Zeitschrift Se og Hør, Ulf Andre Andersen, an den Vorwürfen fest.

Die Skandalakte des Prinzen-Sohns

Besonders irritierend findet er, dass der Hof lediglich erklärte, «keine Kenntnis» von solchen Vorfällen zu haben, was juristisch nicht gleichbedeutend mit einer klaren Zurückweisung sei.

Die Liste der Eskapaden von Marius Borg Høiby ist lang. 2024 wurde er erstmals festgenommen, nachdem es in seiner Wohnung zu einem gewaltsamen Vorfall gekommen sein soll.

Mehrere Medien berichteten von körperlichen und psychischen Übergriffen auf eine Frau. Dramatische Bilder zeigten später eine völlig verwüstete Wohnung, in der Marius ein Messer in die Wand gerammt haben soll.

Sexueller Übergriff auf TV-Promi

Trotz seiner zwischenzeitlichen Freilassung riss die Negativberichterstattung nicht ab. Weitere Vorfälle, ebenfalls im Zusammenhang mit Gewalt gegen Frauen, folgten. Inzwischen gibt es sogar Vergewaltigungsvorwürfe. Die Ermittlungen laufen, ein Urteil steht noch aus.

Skaugum, der Wohnsitz von Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon, war Medienberichten zufolge auch Schauplatz eines schwerwiegenden Vorfalls.

Im Keller des Anwesens soll Marius Borg Høiby im Jahr 2018 einen sexuellen Übergriff auf eine norwegische TV-Persönlichkeit verübt haben.

Schweigen im Schloss

Die Frau selbst konnte sich an den Vorfall nicht erinnern. Erst durch die Vorlage von Video- und Fotoaufnahmen durch die Polizei habe sie von dem mutmasslichen Übergriff erfahren.

Das norwegische Königshaus zeigt sich angesichts der Vorwürfe betroffen, doch eine offizielle Stellungnahme über allgemeine Betroffenheitsbekundungen hinaus blieb bisher aus.

Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon halten sich bedeckt, was angesichts der medialen Wucht der Affäre zunehmend kritisiert wird.