Todesschütze von Sitten war Serien-Stalker «Es kam schnell zu sexuellen Bemerkungen»

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14.12.2023

Nach der Fahndung, bei der 120 Polizisten im ganzen Kanton Wallis im Einsatz waren, verdeutlichen Zeugenaussagen das problematische Verhalten des mutmasslichen Schützen.
Nach der Fahndung, bei der 120 Polizisten im ganzen Kanton Wallis im Einsatz waren, verdeutlichen Zeugenaussagen das problematische Verhalten des mutmasslichen Schützen.
Louis Dasselborne/KEYSTONE/dpa

Der mutmassliche Todesschütze von Sitten war den Behörden seit Jahren bekannt. Zeuginnen erzählen nun gegenüber der Tageszeitung «Le Nouvelliste», dass er schon sehr lange Frauen gestalkt und bedroht habe.

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  • Der mutmassliche Todesschütze von Sitten war den Behörden schon lange bekannt.
  • Zeuginnen erzählen der Zeitung «Le Nouvelliste», dass er seit Jahren mehrere Frauen gestalkt und bedroht habe.
  • Er mied den direkten Kontakt zu seinen Opfern und kontaktierte sie mit Fake-Profilen über die sozialen Medien.
  • Online war als «weisser Wolf» bekannt.

Wie die Zeitung berichtet, war der Mann bereits in mehrere Verfahren verwickelt, unter anderem wegen Beleidigung und Bedrohung.

Der Zentralwalliser Staatsanwalt Oliver Elsig sagte gegenüber «Le Nouvelliste»: «Es handelt sich um scheinbar harmlose Verfahren, von denen einige im Nachhinein in ein anderes Licht rücken.»

Laut «Canal 9» habe eines der Oper – eine 34-jährige Frau – erst vor wenigen Monaten eine einstweilige Verfügung gegen den mutmasslichen Täter erwirkt.

An einem Tag war er verliebt, am nächsten Tag drohte er

Im Artikel beschreiben mehrere Zeuginnen ihre Erfahrungen mit dem mutmasslichen Mörder. Eine junge Frau begegnete dem 36-Jährigen bereits vor 15 Jahren.

«Er hat Pseudo-Beziehungen mit mir erfunden», sagt sie. Er habe sie mit Nachrichten und Anrufen belästigt; einmal soll er sie mit einem Auto verfolgt haben.

Nach einer mehrjährigen Pause tauchte der Mann erneut auf. «Er hinterliess Blumen und Briefe an meiner Tür. An einem Tag sagte er, er sei verliebt. Am nächsten drohte er, mein Leben zu ruinieren.»

Im Kanton Wallis hat ein Mann nach Angaben der Polizei zwei Menschen erschossen.
Im Kanton Wallis hat ein Mann nach Angaben der Polizei zwei Menschen erschossen.
Keystone

Eine weitere junge Frau erzählt, dass der Walliser den direkten Kontakt zu seinen Opfern in der Regel gemieden habe und sie mit Fake-Profilen über soziale Medien kontaktierte.

«Er war schlau und wusste, wie weit er gehen konnte, um unter dem Radar zu bleiben.» Auch sie hatte Probleme mit ihm – wie «die meisten Mädchen in seiner Nähe».

Laut der Zeugin wirkte der Mann zunächst freundlich und schüchtern. «Dann änderte sich das. Er schrieb mir oft und folgte mir im Auto.» Zudem schrieb er mehrere Kontakte der Frau auf Social Media an.

Darauf habe sie Anzeige erstatten wollen. «Aber der örtliche Polizeibeamte sagte mir, dass es nicht genügend Beweise für eine Anzeige gab.»

Online als «weisser Wolf» bekannt

Eine dritte Frau erzählt der Zeitung, dass sie über ein Onlineforum mit dem Mann in Kontakt kam.

«In diesen Foren war er als der weisse Wolf bekannt. Ich wurde gewarnt, vorsichtig zu sein, weil er schon früher Mädchen belästigte. Es kam ziemlich schnell zu sexuellen Bemerkungen.»

Auch Männer sollen von ihm bedroht worden sein, angeblich ohne Grund. Die Frau sagt: «Wir haben uns alle eingeredet, dass er nicht ganz sein eigener Herr ist – aber dass er sich niemals ausleben würde.»