ETH-Experte bittet Dubai zur Kasse Staaten mit hohen Öl-Gewinnen sollen mehr fürs Klima zahlen

dpa

22.6.2023 - 04:37

Länder wie die Arabischen Emirate sollen mehr zur Bewältigung der Klimakrise zahlen, weil sie mit dem Verkauf fossiler Energieträger satte Gewinne machen. Im Bild das Tanklager Emarat in Dubai.
Länder wie die Arabischen Emirate sollen mehr zur Bewältigung der Klimakrise zahlen, weil sie mit dem Verkauf fossiler Energieträger satte Gewinne machen. Im Bild das Tanklager Emarat in Dubai.
imago/allOver

Wer zahlt wieviel für die Mammut-Herausforderung Klimakrise? Finanzexperte Florian Egli von der ETH Zürich will diejenigen Länder, in denen die Gewinne aus Erdgas und Öl sprudeln, zur Kasse bitten.

Experten und Klimaschützer halten einen neuen weltweiten Finanzpakt zur Bewältigung der Klimakrise für dringend notwendig – «weil der Klimainvestitionsbedarf in Zukunft steigen wird und weil die aktuellen Ziele verfehlt werden», wie Finanzexperte Florian Egli von der ETH Zürich vor Beginn internationaler Verhandlungen in Paris der Deutschen Presse-Agentur sagte. Dabei gehe es um Geld für Massnahmen, um den Ausstoss klimaschädlicher Emissionen zu reduzieren, und um Investitionen, um sich dem Klimawandel anzupassen, sowie um Zahlungen für bereits entstandene Schäden und Verluste.

Auf Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron beraten Vertreter aus mehr als 100 Staaten ab Donnerstag in Paris über den Aufbau eines solidarischen internationalen Finanzsystems.

Mit Blick auf den Gastgeber der nächsten Weltklimakonferenz – die Vereinigten Arabischen Emirate – solle mehr erwartet werden, so Experte Egli. «Gerade Länder, die im letzten Jahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine massive Profite im Erdöl- und Gassektor eingefahren haben, sollten in die Pflicht genommen werden, mit diesen Profiten die globale Klimafinanzierung auf das nächste Level zu heben.»

Die auf Klimafinanzen spezialisierte Aktivistin Friederike Röder von der Nichtregierungsorganisation Global Citizen sagte, ein neuer Pakt müsse gewährleisten, dass Gelder zur Bewältigung der Klimakrise künftig berechenbar und zeitnah in besonders betroffene Länder fliessen könnten. «Das aktuelle System passt nicht mehr in die Zeit.»