Tödlicher Unfall mit Kufe Hockeyspieler reissen sich um schnittfeste Zuger Shirts

vab

23.1.2024

Der tödliche Unfall von Hockeyprofi Adam Johnson hat Folgen für ein Schweizer Start-up: Aycane verkauft schnittfeste Hockeykleidung. 

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am 26. Oktober 2023 starb der Hockeystar Adam Johnson, als er bei einem Spiel von einer Schlittschuhkufe getroffen wird. 
  • Das Schweizer Start-up Aycane produziert schnittfeste Kleidung für Hockeyspieler, die Johnsons Verletzung womöglich hätte minimieren können.
  • Nach dem Unfall explodierte die Nachfrage nach den Produkten von Aycane. 
  • Besonders ein langärmliges Shirt mit schnittfestem Kragen und schnittfesten Ärmeln im Bereich der Handgelenke ist Verkaufsrenner.

Kurz nachdem er vom Tod des Hockeystars Adam Johnson (†29) erfährt, ist sich Aycane-CEO Nico Serena (44) sicher: «Das wird einiges auslösen», so schrieb er seinem Bruder und Geschäftspartner Sven (42), wie er sich im Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erinnert. Aycane vertreibt seit 2021 schnittfeste Hockeykleidung, die mehr Schutz auf dem Eis bringen soll.

Das Unglück, bei dem Johnson während eines Spiels von der Schlittschuhkufe eines Gegenspielers am Hals getroffen wird, viel Blut verliert und stirbt, hat dem Schweizer Start-up einen grossen Schub verschafft. Seither ist die Nachfrage nach ihrer schnittfesten Hockeykleidung durch die Decke gegangen. Vor allem ein Modell ist Kassenschlage: ein langärmliges Shirt mit schnittfestem Kragen und schnittfesten Ärmeln im Bereich der Handgelenke.

Zu «Tages-Anzeiger» sagt Serena: «Es ist tragisch, dass es dieses Unglück brauchte, um den Leuten die Augen zu öffnen. Über 600 Bestellungen gingen bei uns ein.» Innert 48 Stunden sei das Lager des Zuger Start-ups leergekauft und auf einen Schlag der Bestand für die ganze Saison weg gewesen.

Nachschub in Produktion

Bestellungen habe es noch mehr gegeben, doch zuerst musste nachproduziert werden. Und das tat man auch: Serena verrät, dass man im Showroom in Cham noch eine Rolle schnittfester Stoff auf Lager hatte. So wurden 200 weitere Stücke des Shirts geschneidert, die erneut wie frische Weggli weggingen. Im März soll Nachschub geliefert werden: 3'500 weitere Shirts, fast alle schon reserviert. 

In Deutschland wird das starke Garn verwoben, während Aycane die Kleidung in Litauen nähen lässt. 

Halsschutz hätte Verletzung von Johnson minimieren können

Ob Johnson mit einem Halsschutz, spezifischer ausgedrückt mit dem Langarmshirt von Aycane, überlebt hätte? «Ich bin überzeugt, dass unser Halsschutz die Verletzung stark minimiert hätte», sagt Serena zum «Tages-Anzeiger». In einer Laborstudie wolle man nun herausfinden, wie stark oder gering sie ausgefallen wäre. 

Der tragische Vorfall ereignete sich am 26. Oktober beim Challenge-Cup-Spiel zwischen den Nottingham Panthers und Sheffield Steelers. Nachdem Johnson von der Kufe getroffen wurde, verlor er viel Blut und verstarb im Anschluss im Spital. 

Als Reaktion auf Johnsons Tod wird von Hockeyspielern nun vermehrt auf einen Halsschutz gesetzt. Die deutsche DEL sowie Grossbritannien haben gar eine Pflicht für einen solchen eingeführt, die am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist. 


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