Auch Schweizer unter den GeiselnIn Peru festgesetzte Touristen sollen freigelassen werden
dpa
4.11.2022 - 18:53
Die von protestierenden Dorfbewohnern auf einem Schiff im peruanischen Amazonasgebiet festgehaltenen Touristen – unter ihnen auch mindestens eine Person aus der Schweiz – sollen auf freien Fuss gesetzt werden. «Nach Gesprächen mit dem Dorfvorsteher von Cuninico wurde unsere Bitte akzeptiert, die Menschen freizulassen», teilte das Bürgerbüro der peruanischen Regierung am Freitag mit.
04.11.2022, 18:53
04.11.2022, 21:29
dpa
«Die Massnahme wird in Kürze durchgeführt.» Der Ortsvorsteher Watson Trujillo Acosta bestätigte die Entscheidung im Radiosender RPP: «Die Achtung vor dem Leben muss an erster Stelle stehen. Wir werden ermöglichen, dass die Menschen auf dem Schiff an ihren Bestimmungsort gebracht werden können.»
🚨 Se trata de un grupo de turistas, entre nacionales y extranjeros, que fueron interceptados por comuneros cuando cruzaban el río Cuninico en una embarcación. Pobladores protestan por los derrames de petróleo registrados en esta zona de la región Loreto.https://t.co/YlHpcndBZR
Aus Protest gegen die Untätigkeit der Regierung nach einem Ölleck hatten die Dorfbewohner ein Schiff mit etwa 70 Touristen aus dem In- und Ausland an Bord auf dem Fluss Marañón gestoppt und die Passagiere festgesetzt. Die ausländischen Touristen kommen den Angaben zufolge aus den USA, Spanien, Frankreich, Grossbritannien und der Schweiz, unter ihnen seien auch Frauen und Kinder.
Protest gegen Ölleck
Mit dem Festsetzen der Urlauber wollten die Dorfbewohner die Regierung dazu bringen, etwas gegen ein Ölleck in der Region zu unternehmen. Zuletzt war immer wieder Öl aus einer Pipeline des Energiekonzerns Petroperú ausgetreten und hatte den Fluss Marañón verschmutzt.
Petroperú teilte mit, dass die Pipeline mehrfach absichtlich beschädigt werde. Seit Dezember vergangenen Jahres seien über 50 Beschädigungen registriert worden. Eigenen Angaben zufolge kümmerte sich das Unternehmen um die Säuberung der betroffenen Gebiete und versorgte die Anwohner mit Trinkwasser und Lebensmitteln.