Politik 17 Tote bei Bootsunglück vor den Bahamas – mutmasslich Migranten

SDA

25.7.2022 - 03:36

HANDOUT - Überlebende auf dem gekenterten Boot, bevor sie in der Nähe von New Providence auf den Bahamas gerettet werden. Foto: Uncredited/Royal Bahamas Defense Force/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Überlebende auf dem gekenterten Boot, bevor sie in der Nähe von New Providence auf den Bahamas gerettet werden. Foto: Uncredited/Royal Bahamas Defense Force/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Beim Kentern eines Bootes vor den Bahamas sind mindestens 17 mutmassliche Migranten aus Haiti ums Leben gekommen. Darunter waren 15 Frauen und ein kleines Kind, wie Premierminister Philip Davis am Sonntag bei einer Pressekonferenz mitteilte.

Demnach war das zweimotorige Boot in der Nacht (Ortszeit) von der Hauptstadt der Bahamas, Nassau, gestartet und kurz darauf, gut zehn Kilometer vor der Küste, wohl wegen stürmischer See gekentert.

Es seien vermutlich rund 60 Menschen an Bord gewesen, sagte Davis. Ziel sei wohl die US-Stadt Miami gewesen. 25 Menschen seien gerettet worden, es werde nach möglichen weiteren Opfern gesucht. Vermutlich handle es sich um Menschenschmuggel, es werde ermittelt.

Nassau liegt etwa 300 Kilometer von Miami entfernt. Die Zahlen der unerlaubten Grenzübertritte von Mexiko in die Vereinigten Staaten waren in den vergangenen Monaten besonders hoch. Hinzu kommen Versuche, aus karibischen Ländern wie Haiti und Kuba auf dem Seeweg in die USA zu gelangen – wer von der Küstenwache aufgegriffen wird, wird in der Regel schnell zurückgeschickt. Auch an der Landgrenze werden die meisten Migranten seit Beginn der Corona-Pandemie abgewiesen, ohne Asyl beantragen zu können – ein im internationalen Recht wie auch im US-Gesetz verankertes Recht.

Viele Haitianer flüchteten zuletzt vor Armut, Bandengewalt und politischem Chaos in ihrer Heimat, dem ärmsten Land des amerikanischen Kontinents. Seit der Ermordung des haitianischen Präsidenten Jovenel Moïse vor gut einem Jahr gab es weder Wahlen noch wurde die Tat aufgeklärt. Nach Angaben der Organisation Witness at the Border wurden seit vergangenem 19. September mehr als 24.000 Menschen aus den USA nach Haiti abgeschoben.