Asyl Aargauer Regierung plant kantonales Integrationszentrum in Aarau

mk, sda

17.3.2021 - 16:31

Laut Regierungsrat Jean-Pierre Gallati ist der Standort in Aarau eine optimale Lösung. (Archivbild)
Laut Regierungsrat Jean-Pierre Gallati ist der Standort in Aarau eine optimale Lösung. (Archivbild)
Keystone

In Aarau soll bis 2028 das Aargauer Integrationszentrum für Flüchtlinge entstehen. Als erste Grossunterkunft des Kantons soll es 250 Plätze für Familien und Einzelpersonen mit Bleibeperspektive anbieten. Das hat der Aargauer Regierungsrat entschieden.

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Für das Integrationszentrum soll auf dem Gelände der heutigen Asylunterkunft an der Rohrerstrasse, in der Nähe des Bahnhofs Aarau, ein Neubau errichtet werden, wie es an einer Medienkonferenz am Mittwoch hiess.

Im Zentrum sollen zum einen Personen untergebracht werden, die als Flüchtlinge anerkannt oder im Rahmen des beschleunigten Verfahrens vorläufig aufgenommen worden sind. Zum anderen sollen dort Menschen leben, die dem Kanton Aargau zugewiesen worden sind und bei denen mit einer vorläufigen Aufnahme oder einer Anerkennung als Flüchtlinge zu rechnen ist.

Der Standort in Aarau sei eine optimale Lösung, sagte Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP), Vorsteher des Departements Gesundheit und Soziales. «Von der Lage und von der Infrastruktur, aber vor allem von den Integrations- und Betreuungsangeboten her haben wir hier beste Voraussetzungen.»

Im Gegenzug werden Plätze abgebaut

In der Stadt Aarau und teilweise in angrenzenden Gemeinden sollen im Gegenzug 300 Plätze in kantonalen Asylunterkünften abgebaut werden. Das neue Integrationszentrum will der Regierungsrat nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit der Stadt realisieren. Der Aarauer Stadtrat habe seine Bereitschaft dazu signalisiert.

«Aarau anerkennt die Notwendigkeit eines permanenten kantonalen Integrationszentrums», sagte Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker (FDP). Es werde ein gemeinsames Sicherheitskonzept der Blaulichtorganisationen von Stadt und Kanton geben.

Im Zentrum könnten die Integrationsmassnahmen frühzeitig und konzentriert an einem Ort organisiert werden, hiess es weiter. Mit einem Neubau schaffe man die Möglichkeit, sich flexibel an die Belegungsbedürfnisse anpassen zu können. Die Betreuung im Zentrum werde während 24 Stunden sichergestellt.

«Flüchtlinge in Arbeitsmarkt integrieren»

Integration lohne sich für alle Beteiligten, nicht zuletzt für die Aargauer Gemeinden, sagte Regierungsrat Dieter Egli (SP), Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres. Dank dem Integrationszentrum haben die dort untergebrachten Personen laut dem Kanton erste Schritte auf ihrem Weg zur Integration gemacht, bevor sie in die Gemeinden ziehen. Dort werde es für die Menschen einfacher, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, sagte Egli. «Wir wollen Flüchtlinge so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt integrieren.»

Der Aargauer Grosse Rat soll im Herbst 2022 über den Projektierungskredit für das Integrationszentrum entscheiden, den die beteiligten Departemente nun ausarbeiten. Die Kosten schätzte Regierungsrat Gallati grob auf 32 bis 35 Millionen Franken. Der Einbezug der Bevölkerung sei im weiteren Verlauf des Projekts ein wichtiges Thema, hiess es. Gebaut werden soll das Zentrum in den Jahren 2026 und 2027.

Das Ziel sei, dass das Integrationszentrum in Aarau ein Erfolgsmodell werde, sagte Gallati. «Andere grosse Gemeinden sollen sehen, dass es funktioniert.»