KlimaAb 2030 sollen keine Verbrennerfahrzeuge mehr durch Lausanne fahren
nt, sda
13.1.2021 - 16:12
Lausanne will bis 2030 alle Verbrennerfahrzeuge aus der Stadt verbannen. Die Stadtregierung hat am Mittwoch ihren Klimaplan vorgestellt. Gemäss diesem soll die Waadtländer Hauptstadt bis 2050 klimaneutral sein.
Das geplante Verbot von Benzin- und Dieselautos ist eine Premiere. Lausanne wäre die erste Gemeinde in der Schweiz, welche die Einfahrt von Verbrennerfahrzeugen in die Stadt verbieten würde.
Bislang fehlt dafür allerdings die gesetzliche Grundlage, wie die für den Verkehr zuständige Stadträtin, Florence Germond (SP), vor den Medien einräumte. Aber die Stadt werde auf eine Änderung der kantonalen und eidgenössischen Rahmenbedingungen drängen, sagte sie.
Die Mobilität verursache ein Viertel der direkten Emissionen, sei also ein sehr wichtiger Aspekt. Eine Verringerung des Parkplatzangebots, Transitmöglichkeiten und andere Anreize seien geplant, fügte sie hinzu.
Mehr mit Velo und zu Fuss
Weiter strebt die Stadt eine drastische Reduktion um 50 Prozent der mit dem Individualverkehr zurückgelegten Kilometer an. Auch sollen die Menschen in Lausanne wieder vermehrt Velo fahren (Versiebenfachung der zurückgelegten Kilometer), den öffentlichen Verkehr benützen (plus 50 Prozent) und zu Fuss gehen (+20 Prozent).
Die gesamten CO2-Emissionen (direkt und indirekt) beliefen sich im Jahr 2019 in Lausanne pro Kopf auf 13,9 Tonnen. Das ist weit weg von der Klimaneutralität und für den Stadtrat Grund zum Handeln. «Das ambitiöse Klimaprogramm der Stadt basiert auf drei Hauptsäulen: Mobilität, Energie in Gebäuden und Abfallmanagement», sagte Stadtpräsident Grégoire Junod (SP).
Heizen und Abfall
Der Klimaplan der Stadtregierung sieht vor, dass der CO2-Ausstoss von Liegenschaften um etwa 60 Prozent verringert wird. Um dies zu erreichen, solle die Renovierungsrate von 1 auf 3,3 Prozent gesteigert werden, sagte Jean-Yves Pidoux (FDP), verantwortlich für die industriellen Dienste der Stadt. Ein Plan zum Mieterschutz sei geplant. Zudem sollen bis 2050 drei Viertel der Haushalte mit Fernwärme versorgt werden.
Ein weiterer wesentlicher Punkt sei die Abfallbewirtschaftung, die 20 Prozent der direkten Emissionen der Stadt ausmache, sagte Wirtschaftsdirektor Pierre-Antoine Hildbrand (FDP). Der Plan zielt darauf ab, diese bis 2050 um 15 Prozent zu reduzieren, aber auch für die Fernwärmeversorgung zu nutzen.
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