Amazonasgebiet leidetAbholzung in Brasilien unter Bolsonaro stark gestiegen
dpa
4.2.2022 - 19:42
Seit Jair Bolsonaro in Brasilien an der Macht ist, leidet der Regenwald mehr denn je. Alleine im Januar wurden so viel Fläche zerstört wie zuletzt vor sieben Jahren. Darunter leiden auch indigene Gemeinschaften.
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04.02.2022, 19:42
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Während der Amtszeit des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro hat die Abholzung im Amazonasgebiet kräftig zugelegt. Die abgeholzte Fläche zwischen August 2018 und Juli 2021 stieg gegenüber dem gleichen Zeitraum von 2015 und 2018 um 56,6 Prozent, wie das Nachrichtenportal G1 am Freitag unter Berufung auf das Institut für Umweltstudien im Amazonas (Ipam) berichtete. Vor allem in Schutzgebieten und auf Ländereien der indigenen Gemeinschaften nahm die Abholzung deutlich zu.
Bolsonaro wurde Ende Oktober 2018 zum Präsidenten gewählt und trat sein Amt Anfang 2019 an. Er sieht das Amazonasgebiet vor allem als ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen. Kritiker werfen ihm vor, ein gesellschaftliches Klima geschaffen zu haben, in dem sich Bauern auch zur illegalen Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen. Zudem hat er Umwelt- und Kontrollbehörden geschwächt.
«Wir befinden uns auf einem Weg, der in genau die entgegengesetzte Richtung führt, als was der Planet in diesem Moment dringend braucht», sagte die wissenschaftliche Direktorin des Ipam, Ane Alencar. «Die Zerstörung des Amazonasgebiets schreitet zu schnell voran, daran dürfen wir uns nicht gewöhnen.»
Alleine im Januar sind rund 360 Quadratkilometer Regenwald im brasilianischen Amazonasgebiet durch Abholzung verloren gegangen. Dies ist der höchste Wert für diesen Monat seit dem Jahr 2015, wie das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) unter Berufung auf vorläufige Zahlen berichtete. Das Inpe wertet Satellitenbilder aus.