Geheime Bundeswehrakten Airbus-Mitarbeiter stehen unter Spionageverdacht

dpa

19.9.2019 - 02:34

Eine Drohne wird von Airbus-Mitarbeitern auf dem Bundeswehr-Truppenübungsplatz Todendorf in Schleswig-Holstein von einer Abschussrampe ausgesendet.
Eine Drohne wird von Airbus-Mitarbeitern auf dem Bundeswehr-Truppenübungsplatz Todendorf in Schleswig-Holstein von einer Abschussrampe ausgesendet.
Bild: Keystone/DPA/Rainer Jensen

Gegen mehrere Airbus-Mitarbeiter wird wegen möglichen Missbrauchs von Kundendokumenten ermittelt. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern hat nach eigenen Angaben deutsche Behörden über einen Missbrauch informiert.

Der europäische Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat nach eigenen Angaben deutsche Behörden über den möglicherweise rechtswidrigen Umgang von Mitarbeitern mit Kundendokumenten informiert. Dies teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

Diese stünden im Zusammenhang «mit zwei künftigen deutschen Beschaffungsprojekten der Programme Line Communications, Intelligence and Security». Der Konzern soll in den Besitz geheimer Akten der deutschen Bundeswehr gekommen sein.

Wie aus einer Unterrichtung der Obleute im Verteidigungsausschuss des Bundestags durch das deutsche Verteidigungsministerium hervorgeht, wurde das Ministerium am Dienstag darüber informiert, dass sich Airbus im Besitz von Planungsdokumenten zu zwei künftigen Beschaffungsvorhaben der Bundeswehr befindet, hiess es. Es bestehe der Verdacht, dass sich Mitarbeiter die Unterlagen aus dem Bereich der Bundeswehr illegal beschafft hätten. Der Konzern habe den Sachverhalt auch der Staatsanwaltschaft München mitgeteilt. Die Staatsanwaltschaft war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Wie die «Bild»-Zeitung ohne nähere Quellenangaben zudem berichtet, wurden am Dienstag rund zwanzig Angestellte des Konzerns freigestellt. Akten und Computer seien sichergestellt worden.

Untersuchungen eingeleitet

Ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums sagte auf Anfrage, man sei von Airbus über den Vorfall informiert worden, die zuständigen Obleute im Bundestag seien unterrichtet worden. Die Rechtsabteilung habe Untersuchungen zum Sachverhalt eingeleitet.

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dpa