IsraelAktivisten: Syriens Regierung verliert Kontrolle über Aleppo
SDA
1.12.2024 - 13:11
Die syrische Regierung hat nach Angaben von Aktivisten die Kontrolle über die Millionenstadt Aleppo an Rebellen verloren. Das sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel-Rahman, der Deutschen Presse-Agentur. Die Stadt im Norden des Landes stehe mit Ausnahme von vier von kurdischen Milizen kontrollierten Stadtteilen vollständig unter der Kontrolle eines von der Islamistenorganisation Haiat Tahrir al-Scham (HTS) geführten Bündnisses, fügte er hinzu.
Keystone-SDA
01.12.2024, 13:11
SDA
Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netz aus Informanten vor Ort.
Damit ist die zweitgrösste Stadt Syriens zum ersten Mal seit Jahren nicht mehr unter Kontrolle der Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Einige Stadtteile werden allerdings bereits seit mehreren Jahren von kurdischen Kräften kontrolliert.
Grosse Erfolge für Rebellen in kurzer Zeit
Bereits in der Nacht zum Samstag war bekanntgeworden, dass eine Allianz von Aufständischen unter der Führung der HTS grosse Teile der Millionenmetropole unter ihre Kontrolle gebracht hat. Mitte der Woche hatte die Offensive im Nordwesten Syriens begonnen. Dorthin, in die Provinz Idlib, hatten sich die meisten Rebellengruppen zurückgezogen, nachdem die syrische Armee Aleppo im Dezember 2016 wieder erobert hatte. Jetzt konnten die Aufständischen innerhalb weniger Tage grosse Gebietsgewinne in der Umgebung von Idlib und Aleppo feiern.
Nach Angaben der syrischen Staatsagentur Sana unter Berufung auf die Armee bereitet das Militär einen Gegenschlag vor. Erstmals seit 2016 flog auch wieder die russische Luftwaffe als Verbündeter von Syriens Machthaber Assad Luftangriffe auf Aleppo. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden die Luftangriffe auch am Sonntag fortgesetzt. Sie hätten auch Orte in der Region Idlib getroffen. Aktivisten des syrischen Zivilschutzes, auch als Weisshelme bekannt, berichteten von mindestens vier Toten und 54 verletzten Zivilisten bei den Luftangriffen.
Neue Eskalation nach mehreren Jahren Stillstand
Die Übernahme von Aleppo stellt eine heftige Eskalation in dem seit 14 Jahren andauernden Bürgerkrieg Syriens dar. In Aleppo lieferten sich bereits in den ersten Jahren des Bürgerkriegs Rebellengruppen und Truppen der Regierung sowie deren Verbündete schwere Gefechte. 2016 wurden die Rebellen im Kampf aus östlichen Stadtteilen Aleppos vertrieben. Russland und der Iran halfen den Regierungstruppen damals, ganz Aleppo wieder unter ihre Kontrolle zu bringen.
Zwischen 2012 und 2016 wurde die Stadt fast komplett zerstört. Der damalige Kampf um Aleppo gehörte – insbesondere in der Endphase – zu den brutalsten im syrischen Bürgerkrieg. Teile der verwüsteten Stadt konnten später wieder aufgebaut werden. Heute leben in Aleppo etwa 2,5 Millionen Einwohner. Die Offensive der Rebellenallianz ist der erste Angriff der Assad-Gegner auf die Stadt seit 2016.
Für Syriens Machthaber Baschar al-Assad kam diese Offensive offenbar überraschend. Beobachter gehen davon aus, dass die Rebellen eine aktuelle Schwäche der mit Assad verbündeten proiranischen Milizen und des Irans selbst ausgenutzt haben.
Bereits seit 2011 herrscht in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg, der das Land völlig gespalten hat. Machthaber Assad kontrollierte zuletzt mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran etwa zwei Drittel des Landes. Der Nordwesten ist teilweise unter Kontrolle von Oppositionskräften. Eine politische Lösung für den Konflikt ist nicht in Sicht.
US-Richter setzt Trumps Erlass zum Geburtsortsprinzip aus
Ein US-Bundesrichter hat mit scharfen Worten den Erlass von US-Präsident Trump ausgesetzt, der die Verleihung der US-Staatsbürgerschaft bei einer Geburt auf amerikanischem Boden abschaffen soll. Es falle ihm schwer zu verstehen, wie ein zugelassener Anwalt behaupten könne, das Dekret sei verfassungsgemäss, sagt Richter John Coughenour bei einer Anhörung in Seattle, und erliess eine einstweilige Verfügung auf Drängen von vier demokratisch geführten Bundesstaaten, darunter Washington, wo Nick Brown Generalstaatsanwalt ist.
24.01.2025
Nazi-Wortspiel: Musk macht sich über Kritik lustig
Die Hitlergruss-ähnliche Geste von Elon Musk bei der Amtseinführung von Donald Trump hat Empörung ausgelöst. Der Tech-Milliardär tut die Kritik als billige Masche ab. Jetzt legt er mit einem Nazi-Wortspiel noch mal nach.
24.01.2025
Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Krieg: «Hätte Krieg nicht zulassen dürfen»
Trump gibt ukrainischem Präsidenten Mitschuld am Krieg: «Er hätte auch nicht zulassen dürfen, dass dies geschieht. Er ist kein Engel. Er hätte diesen Krieg nicht zulassen dürfen», sagt der US-Präsident dem Sender Fox News.
24.01.2025
US-Richter setzt Trumps Erlass zum Geburtsortsprinzip aus
Nazi-Wortspiel: Musk macht sich über Kritik lustig
Trump gibt Selenskyj Mitschuld am Krieg: «Hätte Krieg nicht zulassen dürfen»